Ignorieren?!

Wenn mich jemand fragte, was mein Leben anstrengend macht, dann würde ich ihm sicherlich antworten, dass eines meiner großen Baustellen die ist, dass ich immer und überall versuche, der „Good Boy“ (der gute Junge) zu sein. Ich versuche, alles „richtig“ zu machen und hoffe, dass mich deswegen die Menschen mögen.

Wenn ich dann gefragt werden würde, was ich anders machen würde, wenn ich noch einmal die Chance hätte, von vorne anzufangen, dann wäre ein großer Punkt, dass ich mehr äußere Dinge ignorieren würde, auf mehr Kritik an mir und dem, was ich tue gar nicht eingehen würde, denn man kann es nie allen recht machen.

Angriff

Du kannst alles richtig machen in deinem Leben und wirst dennoch dafür angegriffen. Das ist nichts Neues. Auch Jesus wurde angegriffen, obwohl er nur Gutes tat. Markus berichtet zum Beispiel in seinem dritten Kapitel davon, wie Jesus in die Synagoge geht, und einen Mann mit einer verkrüppelten Hand sieht.

„Strecke deine Hand aus“, sagt er schlicht zu dem Mann und heilt ihn. Die Umherstehenden hätten eigentlich in einen Jubel ausbrechen müssen für dieses Wunder. Aber was taten die Schriftgelehrten, die „Oberfrommen“? Sie waren empört und beratschlagten, wie sie Jesus am besten um die Ecke bringen konnten.

Nicht, weil er Gutes getan hatte, sondern, weil er es an einem falschen Tag getan hatte, nämlich am Sabbat. Du kannst noch so gut sein, es wird immer Menschen geben, die dich verurteilen, die unzufrieden mit dir sind, die dich mit Kritik überschütten – ganz gleich, was du tust. 

Du kannst dich darüber ärgern, kannst dich aufregen (sowohl innerlich als auch äußerlich). Du kannst die Menschen darauf ansprechen, sie maßregeln – aber du wirst sie und ihre Einstellung nicht ändern. Du wirst nur Energie, Zeit und Lebensfreude vergeuden.

Nicht auf Kritik eingehen

Jesus geht an dieser Stelle absolut nicht auf die Kritik der Schriftgelehrten ein. Er tut Gutes, dreht sich um und geht. Er ignoriert die Lästerer und Kritiker einfach. 

So tut es auch Saul, der erste König Israels. Er wird als junger Mann aus dem Volk auserwählt (siehe 1. Samuel 10). Gott spricht durch den Propheten Samuel und der segnet Saul und stellt ihn dem Volk als neuen König vor. 

Gott selbst hatte Saul auserwählt, und dennoch gab es Leute, die unzufrieden waren. In Vers 27 (NLB) heißt es dann: Aber es gab auch schlechte Menschen, die sagten: »Wie soll dieser Mann uns retten können?« Und sie verachteten ihn und weigerten sich, ihm ein Geschenk zu bringen.“

Was tut Saul? Er tut das, was wir auch tun sollten: „Aber er tat, als hörte er’s nicht“ (LUT). Er ignorierte die Lästerer. Warum? Weil er wusste, dass er die Zustimmung von Gott hatte. Die Anerkennung von Gott war ihm wichtiger als die Anerkennung von anderen Menschen. 

Am Ende unseres Lebens werden wir vor Gott stehen und Rechenschaft ablegen müssen und nicht vor den Leuten, die über uns lästern oder uns mit ihrer unnötigen und ungerechten Kritik auf die Nerven gehen. 

Möge Gott mein Herz verändern

Mein Gebet ist es, dass Gott mein Herz verändert und mehr zu dem macht, wie das Herz von Jesus ist, sodass ich es nicht zulasse, dass Neider, Lästerer oder ungerechte Kritiker mir das Leben schwer machen können. Und ich lade dich ein, dasselbe zu tun. 

Wenn wir uns ärgern, verändern wir nichts, sondern verlieren lediglich die Freude am Leben. Lass uns lieber auf Gott schauen und das Richtige tun. Es wird nicht immer gelingen (wer mich kennt, der kennt auch die Seite an mir, die sich immer noch überflüssiger Weise ärgert), aber, wenn wir uns nicht auf den Weg machen, dann kommen wir nicht voran. 

„Wenn du für Beifall lebst, wirst du an der Kritik sterben“ (Sven Kühne).

Sei gelassen und sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de