Sonne taucht in Wolken ein. Sonnenuntergang

Drei Wünsche frei

Ist Ihnen schon einmal die Frage gestellt worden, was Sie sich wünschen würden, wenn Sie drei Wünsche frei hätten? Der erste Wunsch lautet oft „Langes Leben und schneller Tod“. Fast schon eine Floskel. Verständlich, dass man zuerst an sich selbst denkt. Wer will schon gerne früh sterben oder im Alter lange dahinsiechen? Aber was ist, wenn dieser Wunsch wirklich in Erfüllung geht?

Wie alt kann ein Mensch überhaupt werden?

Diese Frage beschäftigt die Wissenschaft bis heute. Bereits 1961 entdeckte der amerikanische Gerontologe Leonard Hayflick, dass sich normale Körperzellen im Laufe des Lebens eines Menschen nur etwa 52 Mal teilen. Man spricht von der Hayflick-Grenze. Die Französin Jeanne Calment wurde nachweislich 122 Jahre alt. 1997 ist sie in ihrer Heimat Arles verstorben.

Ihr Alter stimmt erstaunlich genau mit dem überein, das in der Bibel steht (1. Mose Kapitel 6, Vers 3): „Da sprach der HERR: Mein Geist soll nicht immerdar im Menschen walten, denn auch der Mensch ist Fleisch. Ich will ihm als Lebenszeit geben hundertundzwanzig Jahre.

In Deutschland ist die durchschnittliche Lebenserwartung in den letzten Jahrzehnten stetig angestiegen. Heute beträgt sie etwa 80 Jahre. Frauen leben einige Jahre länger als Männer.

Plötzlich und unerwartet

Kürzlich hat mich eine Todesnachricht erreicht, mit der ich nicht gerechnet habe. Es war nicht das erste Mal. 2007 saß mein Schwiegervater nach dem Frühstück tot in seinem Sessel. Am 11. September 2015 ist mein Vater friedlich im Evangelischen Johannesstift eingeschlafen. Am Tag zuvor hatte ich ihn noch besucht, ohne zu ahnen, dass es das letzte Mal war. Und nun ist Herbert plötzlich tot in seinem Haus zusammengebrochen. Alle Wiederbelebungsversuche waren vergeblich.

Als wir noch in Bayern wohnten, gingen wir in dieselbe Gemeinde. Sein ältester Sohn und meine älteste Tochter besuchten zusammen den biblischen Unterricht. Nach unserer Rückkehr nach Berlin hat er uns besucht, um zu sehen, ob es uns gutgeht. Regelmäßig haben wir seinen Jahresrundbrief bekommen. Sein plötzlicher Tod war ein schwerer Schock für seine Frau und seine große Familie. Hat er sich auch ein langes Leben und einen schnellen Tod gewünscht?

Die Ewigkeitsfrage

Für meinen Vater war es die wichtigste Frage im Leben: „Wo werde ich die Ewigkeit verbringen?“ Der Tod ist nicht das Ende.

Jesus Christus hat das Gleichnis vom reichen Kornbauern erzählt (Lukas-Evangelium Kapitel 12, Verse 16 bis 21). Der Mann meinte nach einer guten Ernte für den Rest seines Lebens ausgesorgt zu haben. Nun wollte er sein Leben genießen. Aber Gott sprach zu ihm: „Du Narr! In dieser Nacht wird man deine Seele von dir fordern…“ . Auf diese Situation hatte er sich offensichtlich nicht vorbereitet.

Herbert war stets bereit, seinem Schöpfer gegenüber zu treten. Sind sie es auch? Wenn nicht, wäre der Ewigkeitssonntag eine gute Gelegenheit, einmal darüber nachzudenken.

Andreas Lattka für GottinBerlin.de