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Geduld haben

„Nun hab doch mal ein klein bisschen Geduld!“ Wie oft habe ich diesen Spruch als Kind gehört und konnte ihn so absolut nicht leiden. Wie oft habe ich als Erwachsener diesen Spruch schon gesagt und weiß dennoch, dass Geduld auch nicht eine meiner großen Stärken ist. Die Bibel sagt: „Deshalb werdet nicht müde, zu tun, was gut ist. Lasst euch nicht entmutigen und gebt nie auf, denn zur gegebenen Zeit werden wir auch den entsprechenden Segen ernten“ (Galater 6, 9 NLB). Dieser kleine Satz bedeutet nichts anderes als: „Nun hab doch mal ein klein bisschen Geduld!“

Jeder von uns kennt das: Du befindest dich gerade in einer herausfordernden Situation und betest um das Eingreifen Gottes. Aber scheinbar passiert nichts. Doch, es passiert etwas. Gott sagt dir: „Werde nicht müde und tu weiter das Richtige!“

Nicht aufgeben

Der Sieg liegt darin, dass wir nicht aufgeben, denn Gott hat uns den Segen versprochen. Aber wann? „Zur gegebenen Zeit!“ Gottes Zeitplan ist nicht unser Zeitplan, auch wenn wir manchmal ebenso ungeduldig sind wie kleine Kinder.

Bei den Kindern gehört es zum Erwachsenwerden dazu, dass sie lernen, geduldig zu sein, einfach mal auszuhalten und zu vertrauen. Denke daran, dass wir geistlich gesehen auch oft wie die Kinder sind, die heranwachsen müssen, Erfahrungen sammeln, reifen.

Ich habe gelernt, dass der Heilige Geist gerade in Zeiten, in denen ich geduldig sein muss, sein größtes Werk in mir vollbringt. Er lässt sich von den äußeren Umständen nicht beeinflussen und auch nicht aus der Ruhe bringen (ich oft schon). Und wenn wir Gott wirklich vertrauen, dann sollten wir das eben auch nicht tun.

Warten

Jakobus schreibt: „Durch die Geduld werdet ihr bis zum Ende durchhalten, denn dann wird euer Glaube zur vollen Reife gelangen und vollkommen sein und nichts wird euch fehlen“ (Jakobus 1, 4 NLB). Ja, manchmal lässt uns Gott wirklich ein Stück warten.

Oft bringen solche Zeiten andere Emotionen an die Oberfläche als Geduld, bei mir waren es oft Stolz, Ärger, Rebellion, Selbstmitleid, Jammern und viele andere Dinge. Die Bibel spricht an verschiedenen Stellen von Demut, Läuterung, Heiligung und Aufopferung.

Gott ist immer da!

Das sind Worte, die wir nicht gerne hören. Aber Gott will uns nicht klein halten oder ärgern, sondern er möchte uns verändern, reifen lassen. Sein Wunsch ist es, uns vollkommen zu machen. Denke daran, wenn du das nächste Mal eine Durststrecke durchmachst.

Gott wird eingreifen, in seinem Zeitplan. Er hat dich nicht vergessen, sondern will und wird dich segnen. Er möchte, dass wir ihm vertrauen und irgendwann sagen können: „Ich vertraue Dir, Gott. Ich glaube, dass ich, wenn diese Schwierigkeiten vorüber sind, ein besserer Mensch sein werde, als ich es war, bevor sie begannen!“

Und bis dahin kannst du Gott um etwas bitten, das er dir mit Sicherheit schenken wird: Geduld!

Sei gesegnet!

„Geduld steht mehr in der Macht eines frommen Menschen als Weisheit: Jene muss man beweisen, um diese bitten“ (Johann Albrecht Bengel).

Jürgen Ferrary für GottinBerlin

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