Friedhof

Neue Siege erringen?

Bist du zufrieden mit deinem Leben? Wenn du das bejahen kannst, dann ist das schon einmal nicht schlecht. Aber bist du glücklich mit deinem Leben? Denk einmal genau darüber nach, bevor du vorschnell antwortest. Wenn ich mit Menschen spreche, dann bekomme ich sehr unterschiedliche Antworten auf diese Frage.
Man muss zufrieden sein!“ ist eine davon. „Wenn ich noch einmal von vorne anfangen könnte, dann würde ich vieles anders mache!“ ist eine andere. Die Wahrheit ist: Du „musst“ nicht zufrieden sein mit dem Leben, das du hast. Manchmal ist es sogar gut, nicht mit dem zufrieden zu sein, wo man gerade steht. Und: Solange du lebst, kannst du Dinge anders machen, kannst neue Wege einschlagen, neue Siege erringen!

Oft schon habe ich den Satz von Jesus gehört: „Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber sein Leben dabei verliert? Was kann ein Mensch einsetzen, um sein Leben dafür einzutauschen?“ (Matthäus 16, 26 BB). Und immer nur dachte ich an Menschen, die Geld oder Macht oder Ansehen hinterherlaufen und dabei ihr wirkliches Leben verpassen.

Bist du mit dem Mittelmaß zufrieden?

Aber irgendwann wurde mir klar: Du kannst dein Leben auch verpassen, wenn du mit dem Mittelmaß zufrieden bist, wenn du denkst, so wie ich bin, ist das schon in Ordnung! Es mag sein, dass ein typischer Deutscher denkt, ein Einfamilienhaus, ein Ehepartner, zwei Kinder, ein Daimler vor der Tür und ein Schäferhund wären das absolute Ziel im Leben – vielleicht dann noch den Apfelbaum gepflanzt, den Martin Luther uns einst anbefohlen hat. Er wird dies alles zwar vielleicht erreichen, er wird aber nie die Welt erobern.

Versteh mich nicht falsch. Es geht absolut nicht darum, dass du mit dem, was Gott dir geschenkt hat, nicht zufrieden sein sollst. Wenn du mit dem, was du hast, nicht glücklich bist, dann wirst du auch nicht glücklich sein, wenn du mehr besitzt.

Ist durchschnittlich genug?

Es geht darum, dass wir uns gerne einreden lassen, dass es gut ist, „durchschnittlich“ zu sein. Mein Sohn sagt das jedes Mal, wenn eine Arbeit in der Schule nicht gut lief: „Aber ich bin voll im Durchschnitt!“ Wenn mein Sohn sich aber auch nur ein bisschen in etwas hineinkniet, dann kann er in dieser Sache exzellent sein, sei es Mathematik oder auch Spanisch.

Wir haben alle Voraussetzungen, Durchbrüche zu erleben, Siege einzufahren, die Welt zu verändern, weil wir keinen Gott an unserer Seite haben, der nur durchschnittlich ist. Wenn wir aufhören nach vorne zu schauen, wenn wir aufhören, Gott zu fragen, was er heute mit uns vorhat, wenn wir aufhören, Gott zu bitten, uns zum Positiven zu verändern, dann bleiben wir schnell im Mittelmaß stecken.

Mittelmaß oder Großartig

Und dann kann es sein, dass Gott sich zwar etwas Großartiges und wirklich Aufregendes für unser Leben gedacht hat, wir es aber nicht leben, weil wir uns mit unserem Mittelmaß zufriedengeben. Dann gewinnen wir vielleicht alles, was uns diese Welt zu bieten hat, verlieren aber das Leben, das Gott uns schenken möchte.

Und wichtig, nur am Rande erwähnt: Das eine muss dem anderen nicht widersprechen. Vielleicht kann Gott mein Einfamilienhaus (das ich persönlich ja gar nicht besitze) mit Garten nutzen, um meine Nachbarschaft zu verändern, meinen Hund (auch den habe ich nicht), um andere Hundebesitzer aus Bindungen in die Freiheit zu führen und meine Kinder (die habe ich), um anderen Eltern zu zeigen, dass es einen Gott gibt, der sie unendlich liebt.

Wenn du dein Leben damit verbringst, deinen Weg zu gehen, deinen Willen zu tun und selbst das Maß aller Dinge festzulegen, dann wirst du genau diese Dinge ernten. Wenn du Gott fragst, was dein Leben wirklich reich macht, was er mit dir vorhat, welches dein nächster Schritt ist, wird er dich in sein Leben führen.

Gott sagt selbst: Wenn wir zuerst ihn und sein Reich suchen, werden alle Segnungen, die er für uns auf Lager hat, kommen. Und dieses Leben ist dann alles andere als Mittelmaß!

Sei gesegnet!

„Leben ist Fülle – nicht Zeit. Zeit vergeht, Leben entsteht. Leere Zeit wird zur Last, erfüllte Zeit zur Lust“ (Peter Hahne).

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de

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