Hände halten eine gelbe Blume

Gebt was ihr habt?!

„Die Kirche will immer nur dein Geld, dabei ist die doch absolut reich!“ Solche und ähnliche Worte habe ich oft an den Kopf geworfen bekommen, wenn ich mich irgendwo als Pastor geoutet habe. Und ich kann es den Menschen auch gar nicht verübeln, wenn sie so denken. Geld – und der Umgang damit – ist ein sehr sensibles Thema.

Jesus predigt einmal: „Gebt, was ihr habt, dann werdet ihr so überreich beschenkt werden, dass ihr gar nicht alles aufnehmen könnt. Mit dem Maßstab, den ihr an andere anlegt, wird man auch euch messen“ (Lukas 6, 38 HfA). Heißt das, dass ich überreich finanziell beschenkt werde, wenn ich weit über mein Maß spende?

Man könnte das auf den ersten Blick denken – Jesus meinte aber an dieser Stelle etwas ganz anderes. Deswegen ist es wichtig, sich nicht nur einzelne Verse anzuschauen, sondern auch immer den Zusammenhang, wo sie stehen. 

Ich habe schon Menschen predigen hören, dass Jesus hier vom Geld spricht – aber das tut er nicht. Um zu verstehen, was Jesus hier meint, müssen wir uns die Verse vorher unbedingt anschauen. Dort heißt es: 

„Ihr aber sollt eure Feinde lieben und den Menschen Gutes tun. Ihr sollt anderen etwas leihen, ohne es zurückzuerwarten. Dann werdet ihr reich belohnt werden: Ihr werdet Kinder des Höchsten sein. Denn auch er ist gütig zu Undankbaren und Bösen. Seid barmherzig, wie euer Vater im Himmel barmherzig ist! Urteilt nicht über andere, dann wird Gott euch auch nicht verurteilen! Richtet keinen Menschen, dann werdet auch ihr nicht gerichtet werden! Wenn ihr vergebt, dann wird auch euch vergeben“ (Markus 6, 35-37 HfA).

Barmherzige Herzen

Jesus spricht hier von Barmherzigkeit, davon, wie wichtig es ist, dass wir barmherzige Herzen bekommen und somit barmherzige Menschen werden. Denn in dem Maße, indem wir Vergebung, Liebe und Barmherzigkeit verschenken, werden wir diese auch von Gott zurückbekommen. Wenn wir diese Dinge reichlich geben, dann werden wir sie reichlich bekommen. 

Gott ist ein barmherziger Gott, und er liebt es, wenn seine Kinder barmherzig sind. Deshalb gilt uns auch im Umkehrschluss die Warnung: Wenn wir nicht bereit sind zu vergeben, barmherzig zu sein, wenn wir nicht aufhören, andere zu richten und zu verurteilen, dann können wir nicht erwarten, dass Gott uns diese Dinge schenkt.

Triff heute deswegen die Entscheidung, ein barmherziger Mensch zu werden, der keine Gegenleistung erwartet (zumindest nach menschlichen Maßstäben). Mach dich auf den Weg, dass Menschen irgendwann von dir sprechen, als jemand, der dieser zerbrochenen, kalten und bedürftigen Welt mit der Liebe von Gott begegnet. 

Es wird dir nicht immer gelingen, aber deine Zusage ist der erste Schritt. 

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de