Statue Gerechtigkeit

Du stirbst nur einmal

Vor ein paar Tagen kam mein Sohn mit einer Blume aus Lego nach Hause. Er hatte sie irgendwo unterwegs gefunden. Wir haben schon einen Strauß Blumen aus Lego, den die Kinder einmal fleißig zusammengebaut hatten. Dazu passte diese kleine Rose sehr gut. Dann aber sagte mein Sohn, es wäre noch ein Zettel an der Blume gewesen, der ihn sehr irritiert hätte. Auf dem kleinen Zettel stand ein Bibelvers, den er eigentlich blöd fand, Hebräer 9,27: „Jeder Mensch muss einmal sterben und kommt danach vor Gottes Gericht!“ (HfA).

Ich fragte meinen Sohn, was er denn lieber auf dem Zettel gesehen hätte. „Na so etwas, wie, dass Gott einen liebt und dass es eine Zukunft im Himmel gibt!“ Ich musste einen Moment nachdenken, wie ich darauf reagiere, denn ich verstehe meinen Sohn da absolut.

Gerechtigkeit

„Ich glaube, dass es wichtig ist für viele Menschen, dass man ihnen sagt, dass es einen Gott gibt, der sie liebt, der einen Plan für ihr oft planloses Leben hat und eine Ewigkeit bei ihm nach dem Tod hier auf Erden“, antwortete ich. „Aber viele Menschen interessiert das nicht die Bohne. Deswegen ist es, denke ich, auch wichtig zu zeigen, dass wir uns für unser Leben hier auf Erden einst rechtfertigen müssen!“

Jetzt kam mein Sohn zum Nachdenken. Dass es irgendwann einmal Gerechtigkeit gibt, dass Despoten und Kriegsverbrecher wie Hitler oder Putin (und viele andere auch) sich einst vor Gericht verantworten müssen, beruhigt ein wenig. Menschen, die so viel Leid in die Welt gebracht haben, Terrororganisationen, Mafia, Schwerstkriminelle, die haben das doch absolut verdient.

Freispruch

Aber wo ist die Grenze? Wer soll (noch) verurteilt werden und wer nicht? Was ist mit meiner Lüge? Mit meinem kleinen Betrug? Mit meiner Ablehnung oder meiner Lästerei? Eigentlich müssten die dann ja auch bestraft werden.

„Deswegen ist es so wichtig, Jesus in sein Leben einzuladen“, sage ich noch meinen Sohn, „denn der hat schon lange für unsere Ungerechtigkeit bezahlt.“ Wir brauchen keine Angst haben vor diesem Gericht, denn wir haben das Urteil „Freispruch“ schon in der Tasche, bevor wir vor dem Richter erscheinen – wenn wir Jesus als unseren Herrn angenommen haben!

„Na, da habe ich ja Gott sei Dank noch lange Zeit“, antwortet mein Sohn und geht fröhlich davon. „Das hoffe ich sehr“, denke ich mir noch.

Lebe heute und mach das Beste daraus!

Auf jeder Trauerfeier ermutige ich die Menschen, das Leben heute zu ergreifen und nicht erst auf das Morgen zu warten, denn du stirbst nur einmal. „Lebe heute und mach das Beste daraus, du hast nur dieses eine Leben!“, sage ich oft. Und da die Menschen, die mich für Trauerfeiern einladen, wissen, dass ich Pastor bin, gebe ich meist auch einen Hinweis darauf, dass Gott sie liebt.

Wie wichtig das ist, habe ich gerade gestern erleben müssen. Ich durfte eine Abschiedsrede in Dessau in einem wunderschönen Park halten. Als ich dann auf dem Weg nach Hause war, geschah etwa 500 Meter vor mir auf der Autobahn ein schlimmer Unfall. Die Straße wurde für Stunden voll gesperrt. Ich sah viele Einsatzkräfte an uns vorbeirasen, dann den Rettungshubschrauber.

Als wir irgendwann auf einer Spur an dem Unfall vorbeigeleitet wurden, sah ich das völlig zerstörte Auto. Türen und Dach waren aufgeschnitten worden, man kann nur hoffen und beten, dass die Insassen überleben und wieder gesund werden.

Du stirbst nur einmal

So schnell kann es gehen, dachte ich. Da sprichst du gerade bei Trauernden darüber, dass der Tod einem nahe kommt, wenn man Abschied nehmen muss und dann kommt er einem selber so nahe. Vielleicht ist so eine Erinnerung deswegen nicht verkehrt. Auch du und ich, wir werden irgendwann sterben und dann vor Jesus stehen.

Ich hoffe, das dauert bei mir noch sehr lange, aber ich habe keine Angst (mehr) davor, maximal um meine Familie. Und du?

Sei gesegnet!

„Viele Leute wünschen sich, ruhig im Schlaf zu sterben. Wichtiger ist es aber, dass wir in den Armen Jesu aufwachen“ (Arno Backhaus).

Jürgen Ferrary für GottinBerlin

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