Lobpreis

Lobpreis

Als ich frisch im Glauben war, begann gerade die Kultur von Lobpreis und Anbetung (Preise and Worship) unter den Christen. Die Gemeinde, in die Gott mich ganz zu Beginn meines Christenlebens gestellt hatte, stand dem allem sehr skeptisch gegenüber: zu modern, zu viel Gefühl, zu wenig Kontrolle. Natürlich wurde bei uns Gott auch gelobt, in Gebeten oder alten Liedern. Ihm wurde natürlich gedankt, und natürlich wurde bewusst ausgesprochen, dass Gott Gott ist und wir ihn an die Stelle setzen wollten, auf die er in unserem Leben gehört, nämlich auf den Thron.

Kultur der Anbetung

Aber alles war sehr verkopft. Ich habe mich damals manchmal gefragt, wie ich reagieren würde, wenn man mich so „loben“ würde. Zumindest ich meinte es damals nicht ernst, sondern tat es, weil es eben zur Gemeindekultur dazugehörte.

Dann lernte ich eine Gemeinde kennen, die wirklich eine Kultur der Anbetung hatte. Das machte sich nicht nur an der Art der Lieder bemerkbar, die so anders waren, gefühlvoller, mit starken Worten. Es waren die Menschen, die wirklich Zeit mit Gott verbrachten, die ihn wirklich mit vollem Herzen lobten, mit ganzer Seele anbeteten.

Vom Verstand ins Herz

Diese Lobpreiszeiten veränderten mich und meinen Glauben sehr. Mein Glaube rutschte vom Verstand mit in mein Herz. Mir hilft gute Musik dabei, eine Atmosphäre zu schaffen, in der ich mich Gott öffnen kann. Und in Lobpreis und Anbetung liegt eine enorme Kraft.

Schon im Buch der Chronik wird berichtet, wie die Tempelsänger dem Heer vorangingen und den Sieg für das Volk im Kampf einfuhren. Daniel lobte und pries Gott – obwohl dies verboten war – und erlebte, wie Gott ihn in einer Höhle voller Löwen bewahrte.

Gott preisen

Paulus und Silas priesen Gott tief unten im Gefängnis, als sie kaum Hoffnung haben konnten, und die Ketten und die Mauern wurden gesprengt. Und von den Hirten heißt es: „Schließlich kehrten die Hirten zu ihren Herden zurück. Sie lobten Gott und dankten ihm für das, was sie gehört und gesehen hatten“ (Lukas 2, 20 LUT).

Kraft entfalten

Ich habe gelernt, dass gerade in Momenten, in denen mir alles andere als danach zumute ist, Gott zu loben, weil die Bedrängnis groß ist, der Kummer oder die Sorgen, Lobpreis und Anbetung eine Kraft entfalten, wie ich sie sonst kaum in meinem Leben erlebe.

Intime Nähe

Wenn ich „worshippe“, wie es neudeutsch heißt, dann erlebe ich eine intime Nähe mit Gott. Dabei hilft mir die Musik, aber die Musik macht noch keinen Lobpreis. Das ist wichtig. Ich erlebe die Kraft Gottes, die mir hilft, auch in schwierigen Zeiten, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Sie gibt mir Kraft, hilft mir zu vertrauen und lässt mich im Glauben wachsen.

Ich liebe gute Lobpreiszeiten im Gottesdienst. Hier kann ich Freude empfangen und weinen, kann mich fallen lassen und von Gott aufgerichtet werden, leise sein und tanzen. Gott zu preisen, ist aber für mich ein Lebensstil geworden.

Gottes Gegenwart suchen

Ich suche Gottes Gegenwart, wenn mich eine Kollegin in der Schule wieder einmal ärgert. Die Zeit im Stau im Auto nutze ich, an der Kasse im Supermarkt oder kurz vor einem ernsten Gespräch. Ich preise Gott, wenn etwas Gutes geschieht, aber auch, wenn ich in Not bin, denn ich weiß, er hat die Kontrolle und vergisst mich nicht.

Lobpreis allgegenwärtig

Lobpreis ist in den meisten Zeiten meines Lebens zum Alltag geworden, er gehört einfach zu meinem Leben dazu, weil ich mit einem großartigen Gott lebe. Morgens begleitet mich Lobpreis, wenn ich früh aufstehe, um meine Zeit mit Gott zu verbringen und Andachten zu schreiben, er begleitet mich über Tag, und er begleitet mich abends, wenn ich ins Bett gehe – und dann ruhig schlafen kann, trotz aller Stürme.

Wir folgen einem großartigen Gott, der uns bedingungslos und leidenschaftlich liebt, der uns versorgt, hält, trägt, tröstet, aufrichtet und auf guten Wegen leitet. Wenn du eine Kultur des Lobpreises in deinem Leben entwickelst, wird auch dein Glaube gestärkt. Du wirst erleben, wie durch ihn Mauern einstürzen und Feinde fliehen.

Lobpreis hat Kraft in meinem Leben, aber auch in deinem Leben.

Sei gesegnet!

„Die Psalmen spiegeln unser Leben wider. Mal geht es durch Dankphasen mal durch Klagephasen, aber am Ende steht der Lobpreis“ (Markus Mayer).

 

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Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de