Stein mit Inschrift

Warum?

Wenn wir unsern Kindern etwas verbieten oder sie Konsequenzen für etwas tragen müssen, dann schallt uns sehr oft ein „Aber warum?“ entgegen. Selbst, wenn wir es ihnen haarklein erklärt haben, hilft das nichts. Und selbst, wenn ich dann etwas energischer sage: „Ich habe es dir eben erklärt!“, folgt meist ein weiteres „Papa, warum?“ In solchen Situationen finde ich diese Fragerei etwas anstrengend. Auf der anderen Seite kann ich die Frage nach dem „Warum“ aber auch absolut verstehen. Wenn Dinge in meinem Leben geschehen, die mir nicht gefallen, dann ist das auch eine der ersten Fragen, die ich Gott stelle.

Würde sich etwas ändern?

Wahrscheinlich kennst du das aus deinem Leben auch, dass du in tragischen Momenten fragst: „Warum? Warum passiert mir das gerade?“ Aber stell dir mal vor, Gott würde dir wirklich eine ehrliche Antwort auf deine Frage geben. Würde sich etwas ändern?

Die Auswirkungen dessen, was gerade in deinem Leben geschieht, wäre immer noch da – und wäre es für dich leichter, einen Verlust, eine Krankheit, die Arbeitslosigkeit, dein Single-Dasein zu ertragen, wenn du den Grund kennen würdest?

Ich muss mir eingestehen: Wann immer ich Gott nach dem Warum frage, meine ich in meinem Herzen eigentlich etwas anderes. Eigentlich möchte ich wissen: „Gott, liebst du mich? Meinst du es gut mit mir? Bist du wirklich an meiner Seite und kümmerst dich um mich?“

Worum geht es?

Und eigentlich habe ich das Gefühl, dass es genau darum geht, wenn ich Gott nach dem Warum frage – ich zweifle an Gott. Ich zweifle daran, dass er mich sieht, dass ich ihn interessiere und dass er in mein Leben eingreift.

Im Markusevangelium gibt es die Geschichte eines Jungen, der von Jesus geheilt wird. Sie gipfelt in einer dramatischen Aussage des Vaters: „Da schrie der Vater des Jungen auf: »Ich glaube ja – und brauche doch, dass du mir in meinem Unglauben hilfst!«“ (Markus 9, 24 BB).

Hilf mir, dir zu vertrauen!

Ich versuche in meinem Leben, Gott nicht mehr nach dem Warum von irgendetwas zu fragen, weil ich merke, dass mich das nur zum Zweifeln bringt, an der Situation aber nichts ändert. Ich gebe stattdessen eine Art Bekenntnis ab, die meinen Glauben stärkt und ungefähr so klingen kann:

„Himmlischer Vater, ich verstehe nicht, was gerade geschieht, ich werde es vielleicht auch nie verstehen, warum schlimme Dinge passieren, aber ich bin mir ganz sicher, dass du mich liebst und, dass du mich durch diese Sache hindurch trägst. Hilf mir in meinem Glauben und hilf mir, dir zu vertrauen!“

Im Glauben gestärkt

Ich denke, dass es oft mehr Glauben braucht, um etwas siegreich durchzustehen, als „nur“ davon befreit zu werden. Aber ich weiß auch, dass dein Glaube gestärkt wird, wenn du dein Vertrauen auf Gott setzt.

Es hilft dir in anderen Situationen, an Gottes Liebe festzuhalten, auch, wenn dein Verstand dir etwas anderes einreden und dich zweifeln lassen möchte. Es hilft dir, dein Vertrauen auf Gott zu setzen, egal, was passiert.

Sei gesegnet!

„Unglaube ist nicht ein Problem unseres Kopfes, sondern des Herzens“ (Rick Howard).

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Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de