aufgeschlagene Bibel

Tafel bemalen

Schon als ich Kind war, zog die Schultafel Kinder fast magisch an. Wie oft kritzelten wir – damals noch mit Kreide – auf das Holz, während ein Kind an der Tür „Schmiere“ stand. Irgendwann ertönte die Warnung: „Die Lehrerin kommt!“ Schnell wurde mit dem Schwamm alles weggewischt, sodass unsere Kunstwerke und Sprüche verschwanden, bevor diese die Tür erreicht hatte. Heute haben wir in den meisten Klassen Smartboards, aber es macht den Kindern nicht weniger Spaß, sie voll zu malen.

Und auch heute erschallt die Warnung durch die Gänge: „Er kommt!“ Der Unterschied ist, dass man heute nur noch auf einen kleinen Button drücken muss, und das Board leuchtet wieder weiß und unschuldig daher.

Mega Radiergummi

Gott ist solch ein großer Löscher, der mega Radiergummi. Wenn wir in unserem Leben Mist bauen – großen oder kleinen – und ihn darum bitten, dann löscht er alles weg, sodass wir auch wieder weiß und unschuldig vor ihm stehen.

In Psalm 103, 2-3 (NLB) heißt es: „Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss all das Gute nicht, das er für dich tut. Er vergibt dir alle deine Sünden und heilt alle deine Krankheiten.“

In der Schule mussten wir schnell sein, damit die Lehrerin uns nicht erwischt hat. Wenn sie dann in den Klassenraum kam, dann war meist alles so, wie es sein sollte.

In unserem Leben ist es so, dass der Widersacher Gottes versucht, uns anzuklagen, ein schlechtes Gewissen zu machen, uns einzureden, dass wir bei Gott verpeilt hätten, weil wir wieder einmal dies und das falsch gemacht haben. Drücke auf den „Löschen-Button“, bevor der Widersacher überhaupt anfangen kann, dir etwas einzureden.

Der „Löschen-Button“

Gott kann übrigens beides. Er kann alles auf einmal löschen, quasi auf den „Löschen-Button“ für dein Leben drücken, er kann aber auch mit einem ganz feinen Korrekturpinsel kleine Fehler beseitigen.

Das finde ich großartig. Ich weiß, dass Gott mir alles vergeben hat, was ich früher an Mist gebaut habe (und wer mich lange kennt, der weiß, die Liste ist sehr lang). Ich weiß auch, dass er es heute tut – aber das setzt eine „Kleinigkeit“ voraus, nämlich, dass ich auch wirklich auf den „Löschen-Button“ drücke, um bei dem Bild zu bleiben.

Heute steht in meinem Leben leider niemand „Schmiere“ an der Tür meines Herzens und warnt: „Er kommt!“ Und so geht es schnell, dass ich so von einem Tag zum anderen tingle und denke: Ist doch alles gut.

Aber insgeheim beschmiere ich die Tafel meines Herzens so nach und nach immer mehr – einfach, weil ich ein Mensch bin und auch Fehler mache. Moderne Tafeln in den Schulen schalten sich abends ab – und alles verschwindet automatisch, wenn ich es nicht extra gespeichert habe.

Lass dir vergeben!

Das ist bei uns leider nicht so. Deshalb müssen wir immer wieder daran erinnert werden, dass es wichtig ist, Dinge zu Gott zu bringen und sich vergeben zu lassen. Du wirst merken, wie du leichter durchs Leben gehen kannst, wenn du das tust, weil da nichts ist, was dein Gewissen belastet, wo dich der Widersacher anklagen kann.

Benenne konkret Dinge, die falsch gelaufen sind, am Tag, in der Woche, in deinem Leben, halte sie Gott hin und bitte ihn, den „Löschen-Button“ zu drücken. Gott wartet nur darauf, dass du das tust, denn ohne, dass du ihn darum bittest, wird er dir seine Vergebung nicht „aufdrücken“.

Gebet:

Gott, ich weiß, dass ich in meinem Leben leider nicht alles richtig mache. Ich bitte dich, mir zu vergeben, was dumm gelaufen ist, ganz konkret (benenne selbst Dinge …). Bitte erinnere mich immer wieder daran, dass ich zu dir komme, um meine Lasten bei dir abzulegen und Vergebung zu empfangen. Danke. AMEN!

Sei gesegnet!

„In der Schöpfung macht Gott aus dem Nichts Etwas. In der Vergebung macht er aus dem Etwas Nichts“ (Arno Backhaus).

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de