Frau läßt ein Tuch im Wind flattern

Keine Einbildung!

Mit Anfang 20 bin ich Christ geworden. Ich war damals in einer tiefen Lebenskrise und habe nach Gottes Hand als Strohhalm für mich gegriffen. Seine Hand war da, und sie hielt mich fest. Ich erlebte Gott in den nächsten Wochen und Monaten sehr intensiv und wusste, der Glaube ist alles andere als Einbildung. Aber Gott blieb über Jahre in meinem Erste-Hilfe-Koffer. Wann immer etwas passierte, ich Angst oder Sorge hatte, wusste ich, wo ich Hilfe herbekam. „Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat“, wie es in Psalm 121,2 heißt.

Erste-Hilfe-Koffer

Ja, ich gab mir auch redlich Mühe, mein Leben umzukrempeln und von nun an ein „guter Christ“ zu sein (was wirklich anstrengend war und mir sehr viel Freude an meinem Glauben geraubt hat). Ich besuchte regelmäßig die Gemeinde, in die mich Gott gestellt hatte, arbeitete dort fleißig mit und versuchte eben im Alltag möglichst wenig Fehler zu machen.

Und bei der nächsten Notlage holte ich dann meinen Erste-Hilfe-Koffer vor und betete inständig. Und Notlagen hatte ich damals viele.

Es stimmt, dass Gott uns helfen möchte, wenn wir ihn darum bitten. ER möchte ein Rettungsanker sein, aber eben auch ein Fels in der Brandung. Wenn ich mein Leben „siegreich“ leben möchte, dann muss ich Gott aus meinem Erste-Hilfe-Koffer herausholen und ihn in meinen Alltag einladen.

Nicht nur Notnagel, sondern Freund

Gott möchte nicht nur mein Notnagel sein, sondern mein Freund. Er beweist es dadurch, dass er in uns leben möchte. Paulus schreibt an die Gemeinde in Korinth: „Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und Gottes Geist darin wohnt?“ (1. Korinther 3,16 BB).

Als Jesus am Kreuz starb, riss der Vorhang, der im Tempel an der Tür zum Allerheiligsten hing, in zwei Teile. Der Weg zu Gott, zu seinem Herzen, ist frei. Wenn Gott nur eine Beziehung als Notfall-Koffer gewollt hätte, dann würde er uns vielleicht ab und an besuchen kommen und fragen, wie es uns geht.

Aber er möchte mit uns und in uns wohnen. Er sehnt sich nach Gemeinschaft mit uns, er möchte unser Freund sein. Was für ein großartiger Gedanke. Gott möchte unser Freund sein, er möchte an unserem Leben teilhaben.

Wirst du Gott aus deinem Erste-Hilfe-Koffer herausholen?

Gebet:

Herr, ich weiß, dass das christliche Leben so viel mehr ist als nur ein „Notfallplan“. Weil Du in mir lebst, möchte ich Dich als einen persönlichen Freund kennen lernen. Ich möchte Dich nicht nur anrufen, wenn ich in Schwierigkeiten bin, sondern Dich jeden Tag aufs Neue suchen. AMEN

Sei gesegnet!

„Der Gott, der das Universum erschaffen hat, weiß auch, wie du dich am Montagmorgen fühlst. Du hast einen allmächtigen Freund an deiner Seite“ (Max Lucado).

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de