Eine gefühlte Tasse mit Tee und ein Blumenzweig auf dem Tisch

Duschen

Gestern Abend waren wir für einen Wochentag ziemlich spät zu Hause, weil wir unseren Hochzeitstag mit einem gemeinsamen Essen in einem Restaurant verbracht haben. Als wir in die Wohnung kamen, schaute mich mein Sohn müde an und sagte: „Ich müsste eigentlich noch duschen gehen, aber ich bin ziemlich müde und abgeschlagen…“ 

Natürlich weiß ich das zu schätzen, dass Joshua freiwillig und gerne duscht. Ich schlug ihm vor, doch ganz schnell unter die Dusche zu huschen, dann würde er frisch und sauber ins Bett gehen können. „Ja, du hast recht, Papa. Ich gehe dann nur ganz, ganz kurz unter die Dusche!“

Ich kümmerte mich also um meine Tochter, denn die musste als die jüngere wirklich dringend ins Bett. Als ich ihr sagte, sie solle sich die Zähne putzen und vor allem auch die schmutzige Schnute waschen, wurde sie nölig. Joshua hätte sie aus dem Badezimmer geschmissen, sagte sie.

Wie jetzt? Ich hatte gedacht, der sei lange fertig mit Duschen. Als ich zur Badezimmer-Tür kam, hörte ich neben dem Rauschen der Dusche einen fröhlichen Jungen singen. Die Dusche tat ihm sichtlich gut. 

Nichts also mit „Ich gehe dann nur ganz, ganz kurz duschen…“ Mein Sohn wollte gar nicht mehr aufhören damit.

Wie beginnst du den Tag?

Vielleicht hast du schon einmal gehört, dass Christen davon sprechen, dass sie den Tag mit einer „Zeit für Gott“ beginnen. Vielleicht hat ein Pastor darüber gesprochen oder ein befreundeter Christ hat dir den Rat gegeben.

Wenn du morgens Zeit für Gott investierst, dann geht es nicht um eine Pflichtübung oder ein Ritual, bei dem Gott sauer ist, wenn du es nicht tust. Es geht Gott um das Beste, was er für dich vorbereitet hat: seine Gegenwart. 

David schreibt in einem seiner Lieder: „Wie groß ist deine Güte, die du denen bereithältst, die dich ehren, und vor den Menschen denen zeigst, die dich um Schutz bitten“ (Psalm 31, 20 NLB). Gott möchte nicht, dass wir Wissen über ihn anhäufen, Gott möchte uns begegnen.

Er sehnt sich nach Gemeinschaft mit uns. Er möchte hören, wie es dir geht und was dich bewegt. Er möchte für dich da sein, dich trösten, dir Rat geben, dich in den Arm nehmen. Er möchte, dass du seine Güte erlebst und spürst, weil er dich liebt.

Er möchte wie eine warme Dusche für dich sein, die dir guttut und die dich erfrischt. Vielleicht erleben wir es nicht jedes Mal, wenn wir den Tag mit Gott beginnen, aber wir werden es erleben. Gott hört zu, wenn wir beten und er spricht auf vielfältige Weise mit uns (wenn wir seine Stimme hören im Gebet, beim Lesen der Bibel aber auch durch Zeichen und Wunder).

Es tut gut, sich abends zu überwinden, ein Duschbad zu nehmen, auch wenn man müde ist – es tut ebenso gut (eigentlich noch viel mehr), wenn wir uns angewöhnen, den Tag mit Gott zu beginnen, in dem wir uns Zeit nehmen, Gemeinschaft mit ihm zu haben.

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de