Arme stützen sich auf der Brüstung

Erst die Arbeit, dann das Vergnügen

Wenn du Kinder hast, dann kennst du wahrscheinlich auch die Situation, dass du nicht bereit bist, immer alles für sie zu tun, wenn du das Gefühl hast, sie würden im Gegenzug nicht auf dich hören. Oder vielleicht erinnert dich das auch an deine eigene Kindheit. Wie oft habe ich damals den Satz gehört (oder auch bei meinen eigenen Kindern gesagt): „Ich möchte erst, dass du dies oder jenes tust, dann können wir gerne darüber reden!“ Meine Kinder sagen dann manchmal, das wäre Erpressung. Ich nenne das Erziehung. Ich muss mich doch auch darauf verlassen können, dass meine Kinder das tun, was ich von ihnen fordere. Und das sind doch Dinge, die sie lernen müssen: ihr Zimmer in Ordnung halten, Hausaufgaben machen, erst die Arbeit, dann das Vergnügen.

Hören, was man will

Viel zu oft machen meine beiden nur das, wozu sie gerade Lust haben. Sie sitzen vor dem Fernseher, und als ich frage, ob sie sich schon die Zähne geputzt haben, erhalte ich ein ungläubiges Gesicht: „Oh, das haben wir gar nicht gehört, dass wir Zähne putzen sollen!“

Und dann sage ich oft genug einen Spruch, den ich selbst auch unzählige Male gehört habe: „Ich möchte mich auf euch verlassen können. Wie kann ich euch denn trauen, dass ihr euch woanders gut benehmt, wenn ihr hier zu Hause schon nicht hören könnt?“

Ich habe dann manchmal den Eindruck, dass Gott mich genau das auch wieder und wieder fragt, denn, wenn es um das Beten geht, dann bin ich oft im Bitten sehr schnell, aber wenn Gott mich auffordert, etwas zu tun, dann höre ich oft nur, was ich hören will.

Gehorsam

Ich erwarte von meinen Kindern Gehorsam (obwohl dieses Wort sehr hart klingt), möchte aber Gott gegenüber nur dann gehorsam sein, wenn es mir gerade passt oder nicht zu viele Anstrengungen mit sich bringt. Dabei ist Gehorsam genau das, was Gott fordert.

In Psalm 40,7 (HfA) schreibt David: „Dir geht es nicht um Schlachtopfer und andere Gaben; du verlangst keine Brandopfer und Sündopfer von mir. Sondern offene Ohren hast du mir gegeben, um auf dich zu hören und dir zu gehorchen.“

Es gibt Dinge, die lösen in uns eine innere Begeisterung aus, wenn wir sie lesen. Wir lieben es zu hören, dass Gott uns liebt und einen Plan für unser Leben hat, dass er es gut mit uns meint und uns aufhilft, wenn wir gescheitert sind.

Keine Ausreden mehr

Andere Dinge finden wir dann oft weniger prickelnd, zum Beispiel, wenn es darum geht, dass wir Veränderung brauchen, dass wir von der Sünde ablassen, dass wir Jesus ähnlicher werden sollen. Vor Jahren hat Gott mir deutlich gezeigt, dass ich mich bei einer Mitschülerin aus meiner Grundschulklasse entschuldigen soll, die ich mit meinem Verhalten oft zum Weinen gebracht habe.

Immer wieder suchte ich Ausreden, immer wieder schob ich es auf die Lange Bank. Vor allem versteckte ich mich dahinter, dass ich ja seit der siebenten Klasse keinen Kontakt mehr zu ihr hatte. Als mir dann eine Freundin ihre E-Mail-Adresse gab, wusste ich, ich stehe mit dem Rücken quasi zur Wand.

Es war, als würde Gott sagen: „Keine Ausreden mehr!“ Wenn du Ausreden suchst für Dinge, von denen du genau weißt, dass sie Gottes Willen entsprechen, dann hast du vielleicht gebetet, du hast auch etwas gehört, du hast aber einfach nicht gehorcht.

Zuhören und tun

Aber genau das Zuhören und Tun ist es, das Gott wichtig ist. Gerade die Geschichte mit meiner Klassenkameradin hat mir das wieder deutlich gezeigt, dass wir hören müssen und dann auch gehorchen. Verstecke dich nicht dahinter, du würdest Gottes Stimme nicht hören können.

Die Bibel gibt dir genügend Hinweise, wo du anfangen könntest: Sei schnell im Vergeben (das tut letztendlich dir gut), hör auf zu lügen und zu lästern, behandle auch die liebevoll, die du nicht leiden kannst, bete für die, die dir das Leben schwermachen.

Soll ich fortfahren? Willst du Gottes Stimme in deinem Leben hören? Willst du seinen Plan für dein Leben erkennen? Dann habe ich ein gutes Rezept dafür: Höre auf ihn und tu, was er dir sagt – und vor allem: Keine Ausreden mehr!

Für all das hat Gott dir die Fähigkeit gegeben, und wenn du immer betest und Gott gehorchst, führt er dein Leben genau nach seinem Willen.

Sei gesegnet!

„Wenn wir horchen, spricht Gott. Wenn wir gehorchen, handelt Gott“ (Bianca Bleier).

Jürgen Ferrary für GottinBerlin

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