Kirche im Abendhimmel
 

Entdeckung

Vor vielen Jahren – ich war damals noch Student – war ich mit meinem Motorrad unterwegs zu einem Event für meinen damaligen Job. Ich arbeitete in einem Kino und war unter anderem als Moderator für Events angestellt. An diesem Tag war ich etwas spät dran. Ich musste zu einem Kino im Norden Berlins und fuhr gerade die Hauptstraße von der Autobahn in Richtung Altstadt von Spandau. Und da entdeckte ich ihn, den Mann hinter dem Geschwindigkeitsmessgerät. Und nur einen kleinen Moment später wurde ich von einem jungen, uniformierten Mann aus dem Verkehr gewunken. Mist, dachte ich, nicht wegen der paar Euro, die ich bezahlen musste – ich war nicht viel zu schnell unterwegs gewesen – sondern wegen der zusätzlichen Zeit, die ich verlieren würde. 

Der Mann baute sich vor mir und meinem Motorrad auf und wisperte mit einer unsicheren Stimme: „Sie sind eben zu schnell gefahren. Geben Sie den Verstoß zu?“ Ich musste anfangen zu lachen, denn damit hatte ich nicht gerechnet. Es schien, als wären hier junge Auszubildende, die im Straßenverkehr ihre Erfahrungen machen sollten. Natürlich gab ich meine Geschwindigkeitsübertretung zu und zahlte vor Ort die Strafe. Ich glaube, es waren damals 10,- Euro.

Hast du Autorität?

Das Erlebte ist nun schon bestimmt 30 Jahre her, aber ich habe es nie vergessen, denn es hat mich geprägt. Nicht, dass ich erwischt wurde, nicht, dass ich zahlen musste, sondern dass da vor mir ein unsicherer Mann war, der Autorität hatte.

Es war nicht sein Auftreten, nicht seine harsche Stimme, die war eher zart und dünn. Es waren nicht seine Taten, die er bisher vollbracht hat, nicht sein Name und nicht sein Stand in der Gesellschaft. Seine Autorität hatte er einzig verliehen bekommen durch eine externe Quelle, durch den Staat. Und die zeigte sich an seiner Uniform und seiner Dienstmarke.

Autorität durch Annahme

Wir haben, da ist Gottes Wort sehr eindeutig, Autorität, nicht, weil wir so gute Menschen sind, ein großes Mundwerk haben, viele Likes im Internet oder ein Bündel Geldscheine in der Tasche. Wir sind wertvoll aufgrund einer externen Quelle, nämlich Gott. Er hat uns durch Jesus adoptiert.

Wir sind – wenn wir Jesus in unser Leben eingeladen haben – Kinder Gottes, Miterben, Familienmitglieder – und wir haben deswegen Autorität. Paulus schreibt: „Es ist der Glaube an Jesus Christus, der uns die Gerechtigkeit Gottes zugänglich macht. Der Weg zu ihr steht allen Glaubenden offen. Denn in dieser Hinsicht gibt es keinen Unterschied!“ (Römer 3, 22 BB).

Ein machen mit Jesus

Was du tust, wird nicht immer perfekt sein. Aber es ändert nichts an der perfekten Liebe, die dir gilt. Du bist nicht wertvoll, weil du alles richtig machst, sondern weil Jesus für dich gestorben ist. Deswegen hast du Autorität.

Der Polizist in Zivil an einem Imbiss-Stand wäre eher unbedeutend. Die Autorität wurde ihm von außen, vom Staat, verliehen. Wenn er seine Marke zückt, auch in Zivil, solltest du besser tun, was er sagt. Du hast Autorität, weil Gott dein Vater ist.

Du hast keine Uniform und keine Dienstmarke, aber du hast Jesus, der in dir lebt. Das reicht, denn wo du auftauchst, da ist Jesus auch da. Wenn du dich eins machst mit dem Willen Gottes (auch ein guter Polizist im Dienst wird sich eins machen mit dem Willen des Staates), dann haben deine Worte Macht, dann hast du eine Autorität, die du ohne Gott nicht hättest.

Wenn wir lernen, mit dieser Autorität zu leben, sie zu nutzen, dann werden wir Durchbrüche erleben, Menschen freisetzen, Wege ebnen und einen Unterschied machen. Vielleicht sind wir so unsicher, wie der junge Polizist es damals war, dennoch wird Jesus sein Werk tun, in uns und durch uns.

Sei gesegnet!

„Jesus weiß, wie dir zumute ist. Du bist wertvoll für ihn. So wertvoll, dass er wie du wurde, damit du zu ihm kommst“ (Max Lucado).

Jürgen Ferrary für GottinBerlin

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