Mann steht in der Abendsonne im Wasser
 

Nicht nur gute Zeiten

Leider erleben wir in unserem Leben nicht nur gute Zeiten, wir hangeln uns nicht von Highlight zu Highlight, sondern schlagen leider viel zu oft und viel zu schnell auf dem Boden der Realität auf. Das Leben ist eben kein Pony-Hof. Zu wissen, dass irgendwann wieder einmal Herausforderungen oder Schwierigkeiten an der Tür unseres Lebens anklopfen werden, kann helfen, mit der Situation besser umzugehen. 

Zum einen kann es mir helfen, dass ich gute Zeiten besser und intensiver genieße und dankbarer annehme, weil ich weiß, dass sie nicht selbstverständlich sind. Zum anderen hilft mir das Bewusstsein, mich innerlich auf die nächste Herausforderung vorzubereiten.

Lobopfer

Ich bin in der Bibel über einen Begriff gestolpert, mit dem ich eine Weile zu knabbern hatte. Immer wieder wird davon gesprochen, dass Menschen Gott ein „Lobopfer“ brachten. Im Hebräerbrief heißt es zum Beispiel: 

„Durch ihn (Jesus) nun lasst uns Gott stets ein Opfer des Lobes darbringen!“ (Hebräer 13, 15 ELB). Was soll das denn sein, ein Opfer des Lobes?

Dass es heute in vielen Gemeinden üblich ist, im Gottesdienst eine Zeit des Lobes Gottes zu haben – meist mit modernen Liedern – ist eine gute Sache. Dass es manchmal, je nach Qualität der Band, die spielt, auch ein Opfer sein kann, diesem Lobpreis beizuwohnen, das kenne ich auch. 

Aber das ist nicht gemeint. Wir Menschen neigen dazu, auf Schwierigkeiten negativ zu reagieren. Wir lassen uns von „Hiobs-Botschaften“ ebenso herunterziehen, wie von nervigen Kollegen oder plötzlichen Unglücken, wie einer Autopanne. 

Das ist ein Stück verständlich, ändert aber nichts am Umstand. Nur, weil mein Herz schwer wird, ich mich ärgere oder wütend bin, gehen die Schwierigkeiten ja nicht fort. Alles, was geschieht, ist, dass ich es zulasse, dass mir die schlechten Nachrichten meinen Tag versauern.

Opfer des Lobes

Und dann ist wieder ein Tag meines kostbaren Lebens vorbei, den ich nicht genießen konnte, weil äußere Dinge mir die Freude geraubt haben. König David hat in solchen Zeiten den Spieß immer umgedreht. Er hat sich bewusst dagegen entschieden, sich von den Schwierigkeiten bestimmen zu lassen und hat seinen Fokus auf Gott gelegt. 

Er sagt zum Beispiel: „Warum nur bin ich so traurig? Warum ist mein Herz so schwer? Auf Gott will ich hoffen“ (Psalm 42, 6 HfA). Wenn ich mich dafür entscheide, meinen Fokus auf Gott zu lenken und ihn trotz meiner Umstände zu loben – genau das ist ein Opfer des Lobes, denn es fällt mir alles andere, als leicht – dann werden zwei Dinge gesehen: 

Zum einen wird neuer Mut in uns einziehen. Ich kann nicht Gott loben und preisen und gleichzeitig deprimiert und mutlos sein. 

Zum anderen werde ich erleben, wie Gott im Lobpreis und durch den Lobpreis wirkt. Die Bibel berichtet, dass der Apostel Paulus zusammen mit seinem Gefährten Silas wieder einmal wegen ihres Glaubens im Gefängnis sitzen. 

Grund genug, zu jammern, sauer zu sein oder verzweifelt. Was tun die beiden? Trotz ihrer aussichtslosen und furchtbaren Situation entscheiden sie sich, Gott zu loben und zu preisen – und erleben, wie Gott übernatürlich antwortet. Es ereignet sich ein Erdbeben, die Türen fliegen auf, die Ketten springen ab. Paulus uns Silas verlassen als freie Menschen das Gefängnis. 

Gefängnis der Mutlosigkeit

Gott will und Gott kann uns aus unseren Gefängnissen der Mutlosigkeit, des Frustes, des Hasses, der fehlenden Lebensfreude, der Verletzungen und vielem mehr befreien. Ein Schlüssel dazu ist das Lobopfer, sich bewusst zu entscheiden, Gott zu loben und zu preisen, auch, wenn es gerade unsagbar schwerfällt.

Wann hast du Gott das letzte Mal einer Zeit des Lobes geschenkt – besonders vielleicht außerhalb des Gottesdienstes? Und wann war es das letzte Mal ein Opfer für dich, weil es dir wahnsinnig schwerfiel?

Entscheide dich, deinen Fokus auf Gott zu legen und lass nicht zu, dass Umstände dir dein kostbares Leben versauern. 

„Unser Lobpreis ist das einzige, das wir dem zu geben haben, der alles hat, das, was Gott sich nicht selbst geben kann“ (Autor unbekannt).

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de

Hinweis: Pastor Jürgen Ferrary ist zur Zeit im Urlaub, daher werden die Blogs unregelmäßig erscheinen.