Umgang mit Kindern

Als Vater merke ich regelmäßig, dass ich doch nur ein Mensch bin. Ich selbst durfte das nie genießen, ein liebevolles Elternhaus mit einer gesunden Erziehung. Deswegen hatte ich immer Sorge (und habe sie heute immer noch phasenweise), ob ich denn überhaupt ein guter Vater sein kann. Noch lange, bevor wir selbst Kinder hatten, attestierte mir meine Frau Alexandra immer wieder, wie gut ich doch mit Kindern umgehen könnte.

Eigene Kinder

Aber eigene Kinder, das ist ja noch mal etwas anderes. Mit fremden Kindern spielen, toben, lachen – das macht Spaß. Und wenn die dann müde werden oder quengelig, dann gibt man sie eben bei den Eltern wieder ab. Eigene Kinder sind eine eigene Hausnummer.

Motivation

Ob ich ein „guter Vater“ bin, mag ich nicht beurteilen. Aber ich gebe mir Mühe. Ich gebe mir Mühe, mich von der Liebe leiten zu lassen und von der Vernunft. Beides ist wichtig, denke ich. Die Liebe sollte immer Motivation sein für alles, was ich tue. Liebe leitet mich dazu, dass ich meine Kinder lobe, wenn etwas gut läuft, dass ich sie motiviere, dass ich ihnen Selbstbewusstsein mitgebe und Sicherheit. Es gibt keinen sichereren Hafen für das Leben als die Liebe.

Liebe

Liebe soll mich aber auch leiten, wenn Dinge nicht gut laufen, wenn ich eingreifen muss, wenn ich auch mal strafen muss, wenn die Kinder lernen müssen, Konsequenzen für ihr Handeln zu übernehmen. Und das ist nicht immer leicht. Wenn eines der Kinder weint, weil es eine Strafe bekommen hat oder sich ungerecht behandelt fühlt (oder einfach nur übermüdet ist, denn das kommt auch oft genug vor), dann tut mir das selbst in der Seele weh.

Korrektur

Aber ich gebe mir Mühe, hinterfrage mich, versuche mich zu korrigieren und korrigieren zu lassen. Und natürlich bete ich für meine Kinder und darum, dass Gottes Geist mir den richtigen Weg weist. Aber wie das so ist. Manchmal kann man auch als Erwachsener schlecht hören.

Das Beste

Weil ich meine Kinder liebe, will ich das Beste für sie. Ich versuche sie so zu erziehen, dass sie zu mega coolen Erwachsenen werden, dass sie, wenn sie mal zurückschauen, sich an eine schöne Kindheit erinnern, die von Geborgenheit und Liebe geprägt war – und von Werten (auch, wenn natürlich niemand garantieren kann, dass die Kinder als Erwachsene diese Werte dann auch leben).

Andere Richtung

Seitdem ich selbst Kinder habe, fällt es mir leichter zu sehen, was es bedeutet, Gott als liebenden Vater zu haben. Denn manches Mal reagiere ich genauso bockig auf Ansagen von Gott, wie Kinder auf meine Ansagen reagieren. Oft genug will ich es nicht einsehen, wenn Gott deutlich in eine andere Richtung zeigt, als ich es will. Und ja, wenn ich das Gefühl habe, Gott nutzt die eine oder andere Erziehungsmaßnahme, dass ich auch charakterlich (und im Glauben) wachse, auch dann reagiere ich nicht unbedingt einsichtiger als meine Kinder.

Vertrauen

Im Gegensatz zu mir macht Gott keine Fehler. Auch nicht in der Erziehung seiner Kinder, also von dir und mir. Ich mag Dinge ungerecht finden oder kann Entscheidungen vielleicht nicht verstehen – aber durch meine Versuche, ein guter Vater zu sein, fällt es mir leichter, Gott zu vertrauen. Auch, wenn ich mich manchmal auf den Boden schmeißen und mit den Füßen trampeln möchte.

Erziehung

„Darin zeigt sich seine Liebe. Wie ein Vater seinen Sohn erzieht, den er liebt, so erzieht dich auch der Herr“, so heißt es. Wenn Gott uns „erzieht“ – uns also hilft, Jesus ähnlicher zu werden – dann tut er das aus Liebe. Und die Liebe ist der sicherste Hafen für mein Leben…

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken zum Tag zum selbst Lesen oder weiterleiten: https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de