Mann steht auf dem Feld mit ausgebreiteten Armen in der Morgenröte

Schlechte Nachrichten

Es gibt Zeiten, die wirklich hart und schwierig sind. Eine schlechte Nachricht scheint der nächsten zu folgen, eine Katastrophe löst die andere ab und man hat das Gefühl, dass aufkommende Hoffnung schon im Keim erstickt wird. Das macht etwas mit uns. Das hinterlässt Spuren auf der Seele und dem Gemüt – selbst bei den optimistischsten Menschen. 

Und die meisten von uns kennen Zeiten, in denen wir abgeschlagen, mutlos und verzweifelt sind. „Vielleicht wird es für andere besser, bei mir wird sich nichts ändern. Alles bleibt so, wie es ist“,  so denken wir dann. Wo ist der Gott, der eingreift? Wo finde ich Hoffnung? Wer kümmert sich um meine negativen Gedanken und Gefühle, die sich in mir breit gemacht haben?

Natürlich kennen wir viele Bibelzitate, die Mut machen sollen: „Sei mutig und entschlossen! Lass dich nicht einschüchtern und hab keine Angst! Denn ich, der HERR, dein Gott, stehe dir bei, wohin du auch gehst“ (Josua 1, 9 HfA). Und vielleicht haben wir sogar schon versucht, anderen Mut mit solchen Versen zuzusprechen. Aber was sollen Bibelverse schon tun in Anbetracht von Krankheiten, dem nahenden Tod eines geliebten Menschen, der drohenden Firmenpleite oder auch „nur“ der durch Corona und Lockdown entstandenen unerträglichen Familienatmosphäre zu Hause?

Begegnung mit Gott

Was wir bräuchten, wäre ein Wunder, ein übernatürliches Eingreifen…  

Was wir wirklich brauchen, ist eine Begegnung mit dem lebendigen Gott, so, wie die Hirten damals bei Jesu Geburt! Hirten waren die untersten auf der sozialen Gesellschaftsleiter. Dennoch waren es Hirten, die mit als erste zum Stall nach Bethlehem gerufen wurden. Was sie entdeckten, waren eine Mutter, die gerade in menschenunwürdigen Verhältnissen ein Kind zur Welt gebracht hatte, und ein Mann, von dem sie annehmen mussten, er wäre der Vater, und zwischen Stall-Tieren, Heu und Dreck ein neugeborenes Baby, das in einer Futterkrippe lag.

Mehr passiert nicht. Kein Wunder fällt vom Himmel. Ihre Lebenssituation ist immer noch dieselbe. Ihr sozialer Status hat sich nicht verändert. Aber die Hirten waren verändert. Was sie gesehen hatten, hatte ihre Herzen berührt. Sie haben erkannt, dass sie nicht nur einer armen Familie begegnet sind, die wohl vom sozialen Status ihrem ähnlich gewesen sein musste. 

Sie haben erkannt, dass in dieser Futterkrippe der Sohn Gottes liegt, Gott selbst, der Mensch geworden ist. Überschwänglich erzählen sie Maria vom Engel, der ihnen dies alles prophezeit hat. Und weiter heißt es: „Schließlich kehrten die Hirten zu ihren Herden zurück. Sie lobten Gott und dankten ihm für das, was sie gehört und gesehen hatten. Es war alles so gewesen, wie der Engel es ihnen gesagt hatte“ (Lukas 2,20).

Es waren keine Wunder Gottes, kein übernatürliches Eingreifen oder gar das Wegnehmen aller Probleme, was die Hirten veränderte – es war die Begegnung mit Gott. 

Mitarbeiter-Andacht

Vor vielen Jahren war ich einmal auf einem Kreuzfahrtschiff von einem Crew-Mitglied zur Mitarbeiter-Andacht eingeladen worden. Diese fand mitten in der Nacht statt, zu einer Zeit, in der ich eigentlich lange schlafe. Ich schlich mich also in die Kapelle des Schiffs und wurde dort herzlich von müden Crew-Mitgliedern begrüßt. Ein Job auf einem Kreuzfahrtschiff ist sehr hart. Als Gottesdienst mit Lobpreis begann, kamen nach und nach immer mehr Mitarbeiter, die sich erschöpft und abgekämpft auf die Bänke fallen ließen.

Was dann geschah, änderte meinen Blick auf das, was Gottesdienste sind, radikal. Noch während vorne die kleine Band spielte, merkte man, wie sich etwas im Raum änderte. Der Raum wurde erfüllt mit der Gegenwart Gottes. Immer mehr Menschen standen auf. Ein Gesicht nach dem anderen veränderte sich, als ob neues Leben und neue Energie in diese Menschen gegossen wurde. Diese eben noch erschöpften und müden Menschen fingen an zu strahlen.  

Und als die Andacht nach fast zwei Stunden zu Ende ging – hatte ich das Gefühl die Sonne müsse gleich aufgehen – standen in der kleinen Schiffskapelle Menschen, die sich herzlich und fast überschwänglich unterhielten, als müssten sie nicht in wenigen Stunden wieder ihren Dienst antreten, sondern als hätten sie sich zum Kaffee irgendwo verabredet. Diese Menschen wurden durch eine Begegnung mit Gott verändert.

Wenn du neue Energie haben möchtest für dein Leben, neue Hoffnung, neue Liebe, neue Visionen – dann brauchst du eine Begegnung mit Gott. Die Welt in der wir leben ist kein Ponyhof – und niemand hat versprochen, dass es immer leicht sein würde. Aber Gott hat versprochen für dich da zu sein – deswegen ist er Mensch geworden. Und genau deswegen waren die Hirten so voller Freude, wurden von innen nach außen verändert, deshalb lobten und priesen sie Gott – nachdem sie ein frisch geborenes Baby in einem Stall in einer kleinen Stadt in Israel gesehen hatten. Diese Begegnung wünsche ich dir und mir auch.

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de