Buch mit sieben Siegeln

„Für mich ist das ein Buch mit sieben Siegeln.“ Das höre ich immer wieder, wenn es um das Thema Bibel geht – dabei wissen viele gar nicht, dass das „Buch der sieben Siegel“ wirklich Teil der Bibel ist. Gemeint ist, dass die Bibel schwer zu verstehen sei. Zudem sei sie langweilig und hätte dem aufgeklärten Menschen von heute gar nichts mehr zu sagen. Man könne sie ja auch nicht so ernst nehmen, denn sie sei ja „nur“ von Menschen geschrieben.

An Worten festhaltet

Die Bibel selber gibt sich jedoch einen ganz anderen Wert. Es gibt zahllose Stellen, die aufzeigen, wie wichtig es ist, sich mit ihr auseinander zu setzen. Jesus sagt selber: „Wenn ihr an meinen Worten festhaltet und das tut, was ich euch gesagt habe, dann seid ihr wirklich meine Jünger.“ (Johannes 8, 31). Wie kann ich das tun, wenn ich gar nicht weiß, was Jesus gesagt hat – oder, wenn ich nur so eine Ahnung habe, weil ich meine, mal etwas gehört zu haben?

Das Gesetz

Im Buch Josua lese ich: „Denke Tag und Nacht über das Gesetz nach, damit du allem, was darin geschrieben steht, Folge leisten kannst, denn nur dann wirst du erfolgreich sein“ (Josua 1, 8). In seinem ersten Lied schreibt David: „Glücklich ist der Mensch, der nicht auf den Rat der Gottlosen hört, der sich am Leben der Sünder kein Beispiel nimmt und sich nicht mit Spöttern abgibt. Voller Freude tut er den Willen des Herrn und denkt über sein Gesetz Tag und Nacht nach. Er ist wie ein Baum, der am Flussufer wurzelt und Jahr für Jahr reiche Frucht trägt“ (Psalm 1, 1-3). Die Schriften des ersten Teils der Bibel werden oft als „das Gesetz“ bezeichnet.

Der Welt-Bestseller

Die Bibel ist in jedem Jahr der Welt-Bestseller, was Verkaufszahlen angeht. Leider fristet sie ihr Dasein in viel zu vielen Fällen dann als Deko in den Regalen. Ein bisschen ist das so wie mit den Hanteln, die bei mir, so lange ich denken kann, im Schrank liegen. Ich weiß, wofür sie gut sind, aber ich benutze sie nicht. Also nehmen sie nur Platz weg und geben mir kein bisschen Kraft.

Liebesbrief – die Bibel

Wenn ich meine Hanteln aus dem Schrank nehmen würde und sie täglich nutzte, dann würde mich dies verändern (zumindest die Teile, die ich trainiere). Wenn ich die Bibel aus dem Schrank nehme und sie regelmäßig „nutze“, dann verändert sie mich auch. Auch sie macht mich stark – stark für das Leben. Gott hat die Bibel als Liebesbrief an uns hinterlassen, und so lerne ich Gott besser kennen, wenn ich diesen Liebesbrief lese. Gott wird anfangen (vielleicht nicht immer und nicht jeden Tag, aber er wird anfangen) durch die Bibel zu mir zu sprechen, ganz konkret in mein Leben. Ich werde Gott erleben, wenn ich sein Wort studiere.

Training

Ich werde aber auch ziemlich schnell sehen, dass ich vor Entscheidungen stehe, nämlich, zu tun, was die Bibel sagt oder es nicht zu tun. Und natürlich werde ich erleben, dass Training nicht jeden Tag gleich viel Spaß macht. Es wird Tage geben, da freue ich mich darauf, es wird aber auch Tage geben, da habe ich auf Training schlicht keine Lust.

Ein Anfang

Einen Anfang hast du heute schon gemacht, denn du hast soeben drei Bibelstellen gelesen. Ich gebe zu, ich werde nicht einen riesigen Zuwachs an Muskeln haben, wenn ich ein Mal meine Hanteln aus dem Schrank geholt habe, aber es ist ein Anfang.

Trainingseinheiten

Mein Next-Step ist es, mir meinen Wochenrhythmus anzusehen und zu schauen, wo ich regelmäßig Trainingseinheiten (für die Bibel) einbauen kann. Das erfordert ein wenig Organisation und natürlich auch Disziplin. Und dann mal schauen, ob meine geistlichen Muskeln wirklich wachsen.

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken sowie ein Song zum Tag – zum selbst Lesen oder weiterleiten – gibt es hier: https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de