Kind mit Kamera

Karten und Kompass

Als Jugendlicher war ich bei den Pfadfindern. Eines der Dinge, die wir sehr schnell dort gelernt haben, war das Kartenlesen und der Umgang mit dem Kompass. Immer wieder haben wir diese Dinge geübt, bei den wöchentlichen Treffen im Pfadfinderheim, aber auch bei Spielen in der Natur und erst recht auf Reisen.

Damals gab es noch keine Navigation auf dem Handy, deswegen war es unbedingt notwendig, sich mit Karte und Kompass auszukennen, denn ansonsten wäre man nie von A nach B gekommen. Natürlich hätte man auch einfach los wandern können, aber dann wäre es eine Wanderung um des Wanderns willen gewesen und keine Wanderung mit einem Ziel.

Orientierung

Wie wichtig die Orientierung war, haben wir kurz nach der Wende mitbekommen. Ich wollte mit einer kleinen Gruppe vom Frankenland in die noch bestehende DDR einreisen, ein paar Tage durch Thüringen bewegen und dann zu einer verabredeten Zeit an einem verabredeten Ort sein. Kein Problem, dachte ich mir. Ich kann ja mit Karte und Kompass umgehen.

Das Problem war nur, dass das Gebiet, in das wir fuhren, zum ehemaligen Sperrgebiet der DDR gehört hatte. Es gab keine Wanderkarten davon. Irgendwann bekamen wir doch eine Art Karte, aber die war von den Proportionen und den Straßen und Wegen einfach falsch. Man sagte uns, dass das in der DDR normal gewesen wäre, weil niemand wissen sollte, wie es im Grenzgebiet aussehen würde.

Abenteuer-Tour

So wurde unser Trip zur Abenteuer-Tour. Aber wir waren pünktlich am vereinbarten Ort. Was uns voranbrachte, war das Ziel, das wir vor Augen hatten. Wir wollten es unbedingt erreichen und so setzten wir alles daran, uns nicht zu verirren.

Ein Leben ohne Ziel ist ähnlich kompliziert wie eine Tour ohne Karte und Kompass. Du bewegst dich irgendwie weiter, gehst den nächsten und den übernächsten Schritt, bist froh, wenn du in einen Ort kommst und dort einen Einkaufsladen findest, der dich versorgt – oder eine Quelle für frisches Wasser.

Überlebenstrip

Es ist eher ein Überlebenstrip als eine erfüllende Tour. Man macht sich keine Gedanken über das Gedeihen, sondern konzentriert sich nur auf das Überleben. Aber Gott will, dass unser Leben mehr ist als ein Überlebenskampf in den Wirren dieser Welt.

Er will nicht nur, dass wir irgendwie über die Runden kommen, sondern er will, dass wir – um bei dem Bild zu bleiben – zum Ziel kommen, und das über die bestmögliche Route. Hört, was der Prophet Jeremia zu sagen hat: „Denn ich weiß, was ich mit euch vorhabe. – Ausspruch des Herrn – Ich habe Pläne des Friedens und nicht des Unheils. Ich will euch Zukunft und Hoffnung schenken“ (Jeremia 29, 11 BB).

Gottes Pläne für deinen Weg

Das sind Gottes Pläne für deinen Weg: Frieden und nicht Unheil, Zukunft und Hoffnung. Jeder Mensch hat diese Bestimmung. Und ja, es ist nicht immer leicht, seine Bestimmung zu entdecken und seine Bestimmung zu leben. Aber auch wir haben Karte und Kompass.

Wenn wir damit umzugehen lernen, dann werden wir auch Stürme erleben, Unwetter und auch unwegsames Gebiet. Aber wir haben alles in der Hand, um hindurchzukommen. Wir werden unseren Weg hindurchfinden und dort hinkommen, wo wir hingehören.

Lebe deine Bestimmung

Du hast es ein ganzes Stück selbst in der Hand, ob du planlos durch die Wildnis läufst oder ob du dein Ziel, deine Bestimmung verfolgst. Wenn du ein Leben führst, das dich nicht erfüllt, dann verschwendest du deine Zeit.

Du musst die Aufgabe finden, die nur für dich geschaffen wurde. Du musst den Bereich finden, in dem du aufblühen wirst. Strebe nach deinem eigenen Glück. Sei dir vor allem darüber im Klaren, dass du mit einem bestimmten Plan geschaffen wurdest.

Dein Ziel

Für manche mag das bedeuten, einen Job zu finden, der ihm Spaß macht. Ein anderer sollte umziehen, um sich einen Traum zu verwirklichen, den er schon so lange im Hinterkopf hat. Es mag etwas sein, das ein Wagnis ist und dir Angst macht. Vielleicht bist du dir auch nicht zu 100 % sicher, ob du erfolgreich sein wirst.

Aber um dein Ziel zu erreichen, musst du dich anstrengen und nicht nur treiben lassen. Du hast alles bei dir, was du brauchst, Karte und Kompass – Gott und sein Wort, die dich leiten.

Vielleicht musst du tun, was du noch nie vorher getan hast, um zu bekommen, was du vorher nicht hattest: Frieden, Zukunft, Hoffnung. Lerne, mit Karte um Kompass umzugehen und behalte dein Ziel vor Augen. Du hast einen starken Helfer, der dir mehr schenken möchte als ein Überleben in der Wildnis.

Sei gesegnet!

„So wie sich ein Kompass immer nach Norden ausrichtet, soll sich ein Christ immer auf den Himmel ausrichten“ (Markus Mayer).

Jürgen Ferrary für GottinBerlin

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