Mann steht in der Abendsonne im Wasser

Bibel und christliche Literatur weiter geben

Das Christentum in unserem Land ist saft- und kraftlos geworden. So oder ähnlich würden viele Gläubige die Situation der Kirchen beschreiben. Es fehlt an Ausstrahlungskraft, an Attraktivität und selbst für die meisten Kirchenmitglieder scheint – glaubt man den aktuellen Statistiken – der sonntägliche Gottesdienstbesuch eher fremd als alltäglich.

So standen sie auch ein wenig da, wie Aliens, die Christen, die auf dem Hafenfest in Tegel einen Tisch aufgestellt hatten, auf dem sie neben Bibeln allerlei christliche Literatur zum Verteilen ausgelegt hatten. Und eine ganze Reihe Menschen mit einer Bibel unter dem Arm waren dann auf dem Fest immerhin zu sehen. 

Lieder

Für einen Großteil der Menschen scheint der Glaube auch eher kein Gesprächsthema zu sein, sondern, wenn er denn gelebt wird, eher Privatsache. Ganz anders war das damals für David. Immer wieder schrieb er Lieder, die seinen Glauben zum Thema haben und gab somit seinen Glauben weiter. 

In einem seiner Lieder schreibt David: „Immer wieder wird man davon sprechen, wie ehrfurchtgebietend dein Handeln ist. Auch ich will verkünden, welche gewaltigen Taten du vollbringst“ (Psalm 145, 6 HfA).

Es tut so gut, wenn davon erzählt wird, was Gott alles tut. Es ermutigt die, die glauben und weckt oft eine Sehnsucht bei denen, die noch auf der Suche sind. 

Komm, sag es allen weiter …

Gerade gestern erhielt ich einen Anruf. Ein lieber Freund erzählte mir, dass eine Dame aus seiner Gemeinde mich vor ein paar Monaten hat predigen gehört. Nachdem sie dann meinen Namen gegoogelt hatte, fand sie meine Andachten und verbreitet diese jetzt kräftig mit „Copy-and-paste“.

Mir hat das total Mut gemacht und war wieder einmal ein Fingerzeig Gottes, dass das gut ist, was ich tue. Und die junge Frau, die offen darüber redet, wie Gott ihr begegnet, ermutigt andere, sich auch mit dem Glauben auseinanderzusetzen. Was für ein Geschenk ist diese Frau doch. 

Mich erinnert das an einen alten Kirchenschlager, den ich – ich gebe es zu – eigentlich gar nicht mag, dessen Text mir aber nicht aus dem Kopf geht: „Komm, sag es allen weiter, ruf es in alle Welt hinaus …“

Über den Glauben sprechen

Warum fällt es uns eigentlich so leicht, über ein nettes Event zu sprechen, Politik zu diskutieren oder die neuesten Corona-Maßnahmen, sich über Rezepte und Kindererziehung auszutauschen und warum fällt es uns so schwer, über den Glauben zu sprechen?

Erleben wir nichts mit Gott? Haben wir Angst, unsere Freunde würden uns nicht glauben und als skurrile Spinner abstempeln (vielleicht haben sie das sowieso schon)? Oder haben wir einfach noch nie nachgedacht, dass es gut ist, über seinen Glauben mit anderen – sowohl Christen, wie Nichtchristen – zu sprechen?

Fang doch vielleicht mit anderen Menschen an, von denen du weißt, dass sie auch glauben. Erzähl ihnen, was du mit Gott erlebst und lass dir erzählen, was sie mit Gott erleben. Es wird deinen Glauben weiterbringen, und du wirst sehen, dass auch im 21. Jahrhundert der Glaube alles andere als saft- und kraftlos ist.

Und vielleicht hast du ja irgendwann auch den Mut, anderen Menschen zu erzählen, was du mit Gott erlebst.

„Ein Bettler sagt dem anderen, wo es Brot gibt. So ist es, wenn Christen von ihrem Glauben erzählen“ (Friedrich von Bodelschwingh).

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de