Buch liegt neben einem Menschen

Ehrfurcht vor Gott

An verschiedenen Stellen in der Bibel ist von der „Ehrfurcht vor Gott“ die Rede. Aber was ist das? Es ist auf jeden Fall etwas, über das wir nicht jede Woche eine Predigt hören oder eine Andacht lesen. Aber je länger ich die Bibel kenne, desto deutlicher wird mir, dass es wichtig ist, darüber zu sprechen. 

Furcht Christi

Sprüche 16, 6 (NLB) sagt: „Ehrfurcht vor dem Herrn bewahrt vor dem Bösen.“ Ehrfurcht ist ein Wort, mit dem viele von uns wahrscheinlich eher wenig anfangen können. Noch schwieriger wird es, wenn wir schauen, was der Originaltext sagt. Die Bibel spricht von „der Furcht des Herrn“ oder „der Furcht Christi“.

Die Furcht des Herrn bedeutet auf jeden Fall nicht, dass wir Angst haben sollen vor Gott. Gott liebt uns, Gott ist auf unserer Seite, Gott möchte, dass unser Leben gelingt. Was es aber bedeutet ist, dass wir Respekt haben sollten vor Gott, eben Ehrfurcht. 

Gott ist mächtig, Gott hat Kraft. Wenn er etwas sagt, dann meint er es auch und deshalb sollten wir uns nicht gegen Dinge stellen, die er sagt. Gott steht zu seinem Wort, und er verändert sich nicht. Das ist wichtig zu wissen. 

Gott als Kumpel?

Wir sehen Gott oft an als unseren Kumpel. Ja, er will unser Vater sein, er will unser Freund sein, aber er ist immer noch Gott. Wenn wir ihn als Kumpel sehen, dann meinen wir oft, er wird schon auf unserer Seite stehen, ganz gleich, was wir tun oder lassen.

Wir denken: Die kleine Sünde, der kleine Betrug oder die eine Lüge werden ihn wohl nicht stören. Er ist doch unser Kumpel! Ich habe erkannt, das ist ein bisschen so, wie in der Erziehung unserer Kinder. Wie alle Kinder tun unsere beiden natürlich auch nicht immer, was wir als Eltern von ihnen erwarten. Also gibt es ab und an auch mal strafen. 

Vielleicht kommt es daher, dass ich selbst in einem dysfunktionalen Elternhaus aufgewachsen bin, in dem Strafen eher willkürlich ausgesprochen wurden – je nach Gemütszustand und Alkoholpegel, aber ich bin nicht gut im Geben von Strafen. 

Konsequenz

Ich sage heute: „Dann war es das mit irgendwelchen Sondergeschichten im Urlaub, kein Eis mehr, keine Attraktionen mehr. Das war es dann!“ Und dann kommen meine Kinder irgendwann zu mir, schauen mich mit einem Dackel-Blick an und säuseln: „Entschuldigung!“ Und schon werde ich wieder weich. 

Meine Frau sagt immer: „Wenn du Drohungen ausspricht oder Strafen, dann musst du sie auch durchziehen!“ Sie ist da konsequenter. Sie überlegt sich, was sie androht und lässt sich dann von ihrer Entscheidung auch nicht mehr abbringen.

Deswegen haben meine Kinder mehr Respekt davor, was meine Frau sagt, als vor dem, was ich sage.

Respekt vor Gott

Wir brauchen diesen Respekt vor Gott, er fehlt uns oft. Es gibt viel zu viele Christen, die denken, Gott wird es nicht so genau nehmen, was er sagt. Wir brauchen nur mit unserem Dackel-Blick ankommen, dann werden wir schon mit allem durchkommen.

„Gott versteht mich schon. Wir leben doch immerhin im 21. Jahrhundert. So streng kann Gott das doch gar nicht meinen …“ Die Wahrheit ist: Gott ändert sich nicht. Er ist heute derselbe, der er zu Zeiten von Mose und David war, und er wird derselbe sein in 1000 Jahren. 

Und was sein Wort vor 100 Jahren meinte, das meint es auch heute noch, auch, wenn es zu viele Menschen gibt, die sich Christen nennen und meinen, es verwässern zu können. 

Das gilt für seine Verheißungen, für seine Liebe zu uns, aber eben auch für das, was er absolut nicht leiden kann. Gott steht zu seinem Wort, gestern, heute und in alle Ewigkeit. 

Sei gesegnet!

„Gottesfurcht löscht Lebensangst“ (Josef Bordat).

Jürgen Ferrary für GottinBerlin

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