Eine Weggabelung im Wald

Zarte, leise Stimme

Früher haben wir öfters gesagt: „Das hatte ich irgendwie im Urin!“ Was wir meinten, war, dass wir so etwas wie eine Vorahnung, ein Bauchgefühl oder eine Eingebung spürten, die sich dann hinterher bestätigte. Man kann solche Erlebnisse als Zufall abtun, ich glaube aber eher, dass der Heilige Geist uns immer durchs Leben führen möchte und deswegen öfters zu uns spricht, als wir es wirklich vernehmen. Manchmal konzentrieren wir uns auf die großen Dinge im Leben, die großen Entscheidungen und überhören dann die zarte, leise Stimme, mit der der Geist Gottes zu uns spricht. Manchmal würden wir uns darüber freuen, wenn Gott über all den Lärm unseres Alltags hinweg brüllen würde. Aber das tut er nicht, denn er ist ein Gentleman!

Innere Stimme

Ich hatte in den letzten Wochen gleich mehrere Momente, wo ich so etwas, wie einen inneren Drang spürte und dem dann nachgegangen bin. Nein, nicht, das, was einem bei der Formulierung als Erstes in den Sinn kommt.

Ein Beispiel: Ich war gerade auf dem Weg nach Hause und sollte noch ein paar Dinge einkaufen. Erst wollte ich zu einem bestimmten Laden gehen, aber so etwas, wie eine innere Stimme drängte mich, in ein anderes Geschäft zu gehen.

Begegnungen

Ich dachte gar nicht nach und lief zur Tür. Dort angekommen, lief mir eine alte Freundin meiner Frau über den Weg, von der ich wusste, dass ihre Mutter schwer erkrankt war. Ich hatte sie seit Jahren nicht gesehen. Wir unterhielten uns eine ganze Weile, und ich hatte das Gefühl, dass es ihr guttat.

Was für ein Zufall, dachte ich mir. Ich lief weiter und machte meine Besorgungen. Erst hinterher fiel mir auf, dass die meisten Produkte, die ich kaufen sollte, reduziert waren – das nur am Rande. Denn an den Kassen hörte ich plötzlich eine Stimme: „Jürgen?!?“

Es waren ganz alte Freunde, mit denen über Corona die Freundschaft eingeschlafen war. Ich hatte schon oft an sie gedacht und war ein Stück unsicher, ob ich etwas falsch gemacht hatte, dass die Beziehung abgebrochen war. Wir umarmten uns stürmisch, und die Freunde verrieten mir, dass sie ein Stück unsicher waren, ob sie etwas falsch gemacht hatten, dass wir uns aus den Augen verloren hatten.

Folge den kleinen Eingebungen

Was für ein Tag. Du kannst das als Zufall abtun, aber ich glaube, dass wir viel mehr auf unsere kleinen, inneren Impulse hören sollten. Der Prophet Jesaja schreibt: „Wenn ihr nach rechts oder links vom Weg abkommt, werdet ihr hinter euch eine Stimme hören: »Das ist der Weg, den ihr gehen sollt!«“ (Jesaja 30, 21 BB).

Nicht jedes Bauchgefühl ist von Gott, aber so manch innere leise Stimme ist ein Hinweis von ihm. Ich möchte dich heute ermutigen, dein Herz für Gottes Stimme zu sensibilisieren. Folge den kleinen Eingebungen. Er wird zu deinem Herzen sprechen und dich auf den Weg führen, den du gehen sollst.

Gebet

Heiliger Geist, ich entscheide mich heute, still zu werden, damit ich Deine kleinen Eingebungen hören kann. Zeige mir Wege, wie ich andere segnen kann. Amen.

Sei gesegnet!

„Du fragst: »Woran erkennt man Gottes Stimme?« Ich antworte mit einer Gegenfrage: »Woran erkennst du die Stimmen deiner Lieben?« Du erkennst sie an dem oft gehörten Klang. Höre oft im Gehorsam auf die leise, sanfte Stimme Gottes!“ (Corrie ten Boom).

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Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de