Schwarzes Schaf schaut durch den Zaun

Schwarzes Schaf

Als ich noch in der Schule war, bin ich oft einfach so zusammengezuckt, wenn ein Lehrer sauer durch die Gänge gerufen hat. Irgendwie hatte ich ein schlechtes Gewissen, selbst, wenn ich mal keinen Unsinn gemacht hatte. Das hat sich bis in mein Erwachsenenalter hindurchgezogen. Wenn hinter meinem Auto eine Weile lang die Polizei fuhr, dann habe ich doppelt geschaut, dass ich ja nichts Auffälliges tue, weil ich dachte: Die haben mich bestimmt auf dem Kieker. Ich fühlte mich lange, als wäre ich eines der schwarzen Schafe in dieser Welt.

Denke daran, wer du bist und wessen du bist

Dieser Mangel an Selbstbewusstsein bestimmte – logischerweise – meine Denkweise und die Art, wie ich handelte. Und manches Mal habe ich von Freunden gehört: „Hey, du musst so nicht sein, das hast du doch gar nicht nötig!“ Ich empfand mich nie als gut genug. Ich dachte immer, der Schmutz meiner Kindheit in der Gosse würde immer noch an mir haften.

Als ich Christ wurde, wurde das ein bisschen besser, aber immer noch habe ich versucht, durch Fleiß und Einsatz Pluspunkte zu machen – bei Gott und bei den Menschen. Wenn ich immer lächelnd in der ersten Reihe stehe, dann würden mich die Menschen akzeptieren und lieben.

Hat der Teufel leichtes Spiel mit dir?

Dann würden sie über die schmutzigen Flecken auf deiner weißen Weste hinweg schauen. Irgendwann hat sich ein Satz bei mir eingebrannt: „Wenn du vergisst, wer du bist und wessen du bist, dann hat der Teufel leichtes Spiel mit dir!“

Er wird dich in alle möglichen Richtungen versuchen zu zerren, wird versuchen dir einzureden, du müsstest eine Maske tragen, um in dieser Welt zu bestehen. Dass Gott dich eh nicht liebt, weil du Fehler hast, wird er dir sagen. Er wird dir einreden, du wärst nur dann akzeptiert, wenn du Macht hast und hättest nur dann ein glückliches Leben, wenn du Geld und Ansehen besitzt.

Gott liebt dich!

All das ist Lüge, denn Gott liebt dich so oder so. Und sein Versprechen gilt, ganz gleich, wie schwarz oder weiß deine Weste ist.

In dem Vers, den wir uns gestern schon angesehen haben, heißt es: „Denn in ihm hat er uns erwählt, ehe der Welt Grund gelegt war, dass wir heilig und untadelig vor ihm sein sollten in der Liebe“ (Epheser 1, 4 LUT). Du und ich, wir sind von Gott erwählt. Aber noch mehr.

Wenn Gott uns anschaut, was sieht er dann? Menschen, die „heilig und untadelig“ sind. Das bedeutet zwei Dinge: Wenn Gott uns sieht, dann schaut er nicht auf das, was wir getan haben – ganz gleich, was wir getan haben. Denn dafür ist sein Sohn am Kreuz gestorben. Auch, wenn wir noch genügend Fehler haben, auch, wenn wir besudelt sind von Schuld, schaut Gott daran vorbei, aus Liebe!

Das zweite ist: Wenn wir einst bei Gott leben, nachdem wir diese Welt verlassen haben, dann werden wir wieder das sein, als was Gott uns erschaffen hat: Wesen, die Jesus gleich sind, fehlerlos und ohne Sünde. Gott sieht dieses Bild aber jetzt schon vor Augen.

Jetzt und hier

Wir müssen nicht warten, und wir sollten nicht warten, bis wir diese Welt verlassen, sondern können jetzt schon Jesus ähnlicher werden. Gott möchte, dass wir alles Schlechte ablegen. Er möchte jetzt und hier anfangen, uns in das Bild zu verwandeln, das er vor Augen hatte, als er uns erschaffen hat.

Du kannst so viel Druck hinter dir lassen. Weder verstellen noch verstecken musst du dich. Du kannst ehrlich zu dir sein, weil du weißt, wer du bist und wessen du bist – und dass daran niemand und nichts etwas ändern kann. Und du kannst wissen: Du bist noch nicht der, der du sein könntest, aber du bist – Gott sei Dank – nicht mehr der, der du einmal warst!

Gott hat in dir ein gutes Werk begonnen, das er auch zu Ende führen wird – wenn du das zulässt. Er sieht dich schon makellos und fehlerlos. Du kannst mit diesem Selbstbewusstsein leben, heute und in der Zukunft.

Sei gesegnet!

„Ein gesegnetes Leben muss kein fehlerloses sein, aber ein gottgeweihtes“ (Anton Bergmair).

Ferrary für GottinBerlin

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