Der Himmel bricht auf

An Jesus Christus glauben

Ich kann mich noch gut an eine Situation in meinem Studium erinnern. Es ging um irgendeinen Text der Bibel, der durch die sogenannte Bibelkritik völlig auseinandergenommen wurde. Irgendwann meldete ich mich und fragte den Professor: „Glauben Sie daran?“ Er schaute erst etwas verdutzt, dann sagte er mit einem ziemlich strengen Ton: „Sie sollen an den gekreuzigten und auferstandenen Herrn Jesus Christus glauben, nicht an das, was Menschen lehren!“ Was für ein Statement. Wir sollen an Jesus glauben und nicht an Menschen. Amen dazu!

Spricht Gott heute immer noch?

Aber mal ganz ehrlich. Wenn wir in unserem Alltag vor einem Problem sitzen oder eine wichtige Entscheidung zu treffen haben, wenn wir ratlos sind oder mutlos, wohin wenden wir uns? Ich zumindest spreche oft zuerst mit Freunden.

Es ist sicherlich auch nicht verkehrt, Menschen, denen wir vertrauen, um Rat zu fragen. Aber bleiben wir bei dem Menschenwort stehen oder rechnen wir damit, dass Gott heute immer noch spricht, dass er Antworten hat auf die Fragen unseres Lebens, Lösungen für unsere Probleme?

Daran macht sich fest, was unser Glaube wert ist. Ich kann theoretisch glauben, dass es Gott gibt, ich kann aber auch fest damit rechnen, dass er es gut mit mir meint, einen Plan für mein Leben hat und in jeder Lebenssituation mit mir sprechen will. Das ist ein Unterschied.

Will ich, dass Gott mit mir spricht?

Und dann ist die Frage: Will ich überhaupt, dass Gott in mein Leben spricht? Ich meine nicht, wenn ich in Not bin, Trauer und Angst riesig sind und ich keinen anderen Ausweg mehr weiß. Dann ist es leicht darauf zu hoffen, dass Gott eingreift und mich rettet.

Ich spreche vom normalen Alltag. Darf Gott in meinen Alltag sprechen? Darf er mich loben, wenn ich Dinge richtig gemacht habe und korrigieren, wenn ich irgendwo falsch liege? Darf er Türen öffnen, obwohl ich mich in meiner Komfortzone eigentlich ganz wohlfühle?

Darf er seinen Finger in meine Wunde legen und mir Bereiche zeigen, wo ich dringend eine Korrektur bräuchte? „Es ist doch vielmehr so: Gott redet einmal und dann noch einmal, aber niemand achtet darauf“, so heißt es im Buch Hiob (33, 14 BB).

Die Bibel

Es gibt eine ganze Reihe Arten und Weisen, wie Gott zu uns sprechen möchte. Zum einen durch die Bibel. Aber die schieben wir dann schnell in den Bereich der Märchen und Mythen ab. Was kann mir schon ein 2000 Jahre altes Buch sagen? Oder wir lesen sie erst gar nicht.

Wenn ich aber den Willen Gottes für mein Leben hören möchte, dann ist es wichtig, dass ich in seinem Wort lese, es studiere und vor allem ernst nehme. Gott spricht aber auch noch anders zu uns: durch Predigten, durch andere Christen, durch Menschen, die er extra dafür ausstattet.

Paulus schreibt an einer Stelle: „Davon reden wir nicht in Worten, wie sie die menschliche Weisheit lehrt. Sondern wir reden in Worten, die der Geist Gottes lehrt. Mit seinen Worten erklären wir, was er selbst uns offenbart“ (1. Korinther 2, 13 BB).

Unsere Ohren auf Gott richten

Ganz ehrlich? Es ist weniger die Frage, ob Gott in unser Leben hineinsprechen möchte oder nicht, als vielmehr die Frage, ob wir das überhaupt wollen. Manchmal warten wir so lange, bis Gott durch äußere Umstände oder sogar durch unseren Schmerz zu uns spricht.

Das ist sicherlich die Art, die wir am wenigsten mögen, aber es ist die mächtigste Art, wie Gott zu uns sprechen kann. Besonders, wenn wir ansonsten ignorant oder resistent sind, was seine Worte angeht. Gott würde niemals unseren Schmerz verschwenden. Aber manchmal sind wir eben wie bockige Kinder und hören nicht anders.

Gott hat nie aufgehört zu sprechen. Aber in dieser lauten Welt müssen wir auch bereit sein, unsere Ohren aufzumachen und auf ihn zu richten. Wenn wir zuhören und gehorchen, wird Gott uns den richtigen Weg zeigen, uns helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen und das Beste aus unserem Leben herausholen.

Sei gesegnet!

„Wenn wir horchen, spricht Gott. Wenn wir gehorchen, handelt Gott“ (Bianca Bleier).

Jürgen Ferrary für GottinBerlin

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