Mann mit Mütze

Zeiten der Läuterung

Es gab eine Zeit, da habe ich immer laut geklagt, wenn mir Unglück widerfahren ist. Ich glaube, das tun die meisten Menschen. Aber ich habe im Laufe der Jahre gelernt, zu schauen, wo Gott am Werk ist, wenn die Welt (oder auch „nur“ meine Welt) gerade erschüttert wird, denn ich weiß, er will auch aus schlechten Dingen etwas Gutes wachsen lassen. Er will uns einen Stand in dieser Welt geben, der unerschütterlich ist, auch wenn die Welt aus den Fugen zu geraten scheint. Ich habe noch etwas gelernt: Gott lässt manches Mal Erschütterungen in unserem Leben zu, um uns zu läutern. Das klingt vielleicht hart, aber manchmal lernen wir nicht anders.

Gott prüft jeden Menschen

Die Bibel sagt: „Ich, der Herr, durchschaue es; ich prüfe jeden Menschen ganz genau und gebe ihm, was er für seine Taten verdient“ (Jeremia 17, 10 HfA). Wenn wir durch das Leben gehen, wenn wir etwas tun, wenn wir etwas erbitten, dann schaut Gott mehr nach dem „Warum“, als dem „Was“.

Ich habe einmal den Spruch gelesen: „Gott ist die Integrität wichtiger als das Image!“ Ein gutes Beispiel findet sich ziemlich am Anfang der Bibel. Moses rettet sein Volk aus der Sklaverei in Ägypten und führt es in die Freiheit – also fast in die Freiheit, denn erst einmal geht es in die Wüste.

Auf die Probe stellen

Dort verharren die Israeliten ganze 40 Jahre. Menschen, die die Wüste kennen, meinen, man könnte sie eigentlich in weniger als zwei Wochen durchwandern. Dennoch lässt Gott sein Volk 40 Jahre (!) lang immer wieder im Kreislaufen. Warum?

Weil er sie immer wieder prüft. Siebenmal stellte Gott in der Zeit in der Wüste sein Volk auf die Probe. Wann immer es darauf ankam, zeigten die Menschen, dass ihr Glaube ungenügend war. Also ging es noch einmal auf zu einer neuen Runde. Später heißt es dann: „Erinnert euch an den langen Weg, den der Herr, euer Gott, euch bis hierher geführt hat, an die vierzig Jahre in der Wüste. Er ließ euch in Schwierigkeiten geraten, um euch auf die Probe zu stellen. So wollte er sehen, wie ihr euch entscheiden würdet: ob ihr nach seinen Geboten leben würdet oder nicht“ (5. Mose 8, 2 HfA).

Wüstenzeit

Manchmal schickt uns Gott auch in unserem Leben in die Wüste. Er hat keinen Spaß daran, wenn wir leiden, ganz im Gegenteil, er leidet mit, wie ein Elternteil leidet, wenn es sieht, dass es seinem Kind nicht gutgeht.

Auch in diesen Zeiten habe ich etwas gelernt: Es kommt nicht darauf an, wie sehr ich Gott spüre, sondern vielmehr, wie sehr ich mich für das Richtige entscheide, seinen Willen, sein Wort, meinen Glauben an ihn. Wenn Dinge in meinem Leben geschehen, die sich wie eine Wüstenzeit anfühlen, dann strample ich oft (leider immer noch) in alle möglichen Richtungen und versuche, mich selbst zu retten, anstatt erst einmal zu Gott zu gehen.

Prüfung

Die Bibel vergleicht Probleme mit einem läuternden Feuer: „Gold und Silber prüft man durch Schmelzen, aber was im Herzen des Menschen vorgeht, das prüft der Herr.“ Manchmal „prüft“ Gott, ob ich glaube, was ich sage, und ob ich glaube, was er sagt.

Gehe ich Kompromisse ein, nur um bei Menschen beliebt zu sein? Tue ich Dinge, von denen ich weiß, dass sie falsch sein, nur um meinen Erfolg zu maximieren?

Wenn Dinge im Leben geschehen, die uns erschüttern, dann sollten wir daran denken, dass Gott uns ein Versprechen gegeben hat, nämlich, dass er das Beste für uns will. Er hat gute Pläne für unser Leben und möchte, dass wir siegreich sind und unser Leben genießen können.

Noch einmal Gottes Wort: „Denn ich allein weiß, was ich mit euch vorhabe: Ich, der HERR, habe Frieden für euch im Sinn und will euch aus dem Leid befreien. Ich gebe euch wieder Zukunft und Hoffnung. Mein Wort gilt!“ (Jeremia 29, 11 HfA).

Sei gesegnet!

„Denke daran, bevor du ins Gelobte Land einziehst, musst du das Rote Meer und die Wüste durchqueren“ (Johannes Don Bosco).

Jürgen Ferrary für GottinBerlin

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