Die 23. Olympischen Winterspiele

haben begonnen. Bei der Eröffnungsfeier in Pyeongchang stellte sich das Gastgeberland mit einer gelungenen Mischung aus Motiven der koreanischen Mythologie und einer modernen Lasershow vor. Das zu den führenden Industrienationen der Welt gehörende Land ist tief in seiner langen Geschichte verwurzelt. Die Hoffnungen vieler Koreaner wurden unter anderem durch den Song „Imagine“ von John Lennon, einer Hymne der Friedensbewegung, ausgedrückt.

Nach den Begrüßungsreden der Offiziellen erfolgte der Einmarsch der teilnehmenden Länder. Nord- und Südkorea liefen gemeinsam hinter einer neutralen Fahne mit einer hellblauen Abbildung der koreanischen
Halbinsel auf weißem Grund ein. Das war nicht das erste Mal. Neu ist jedoch, dass die Frauen erstmalig in einem gemeinsamen Eishockey-Team spielen. Den antiken Vorbildern am nächsten kam der Fahnenträger von Tonga, bei klirrender Kälte marschierte er mit freiem Oberkörper ein. Allerdings fanden die Olympischen Spiele der Antike immer im Hochsommer statt.

Der Ursprung der Olympischen Spiele

Die Olympischen Spiele der Neuzeit waren von Beginn an immer auch eine Bühne der Politik. Dienten die Olympischen Spiele der Antike tatsächlich als Vorbild für den Baron Pierre de Coubertin? Viele Historiker sind der Meinung, dass es gar nicht dazu gekommen wäre, wenn er mehr über die Hintergründe gewusst hätte. Aber die Forschung war noch nicht so weit.

Der Ursprung der Olympischen Spiele findet sich in der griechischen Mythologie. Als Erster soll sie der Halbgott Herakles zu Ehren seines Vaters Zeus veranstaltet haben. Historisch lassen sie sich bis in das 8. Jahrhundert vor Christus zurück verfolgen. Die Olympischen Spiele gehörten zu den Panhellenischen Spielen, das heißt für alle Griechen. Sie fanden alle vier Jahre statt. Im Laufe der Zeit veränderten sich auch die ausgetragenen Disziplinen. Zu den ältesten gehörte der Stadionlauf. Im Brief an die Korinther (1. Kor. 9, 24) nahm der Apostel Paulus einen Läufer als Vorbild. Vermutlich hat er als Zuschauer die Isthmischen Spiele besucht.

Teilnehmen durften grundsätzlich nur freie männliche Bürger. Leute, die es sich leisten konnten oder einen reichen Gönner hatten. Über das Motto „Dabei sein ist alles“, was Pierre de Coubertin übrigens so nie gesagt hat, hätten sie entweder mitleidig gelächelt oder schallend gelacht. „Es kann nur Einen geben“ hätte besser gepasst. Zweite oder dritte Plätze gab es nicht. Es zählte nur der Sieg und davon träumten die Athleten, von Ruhm und Ehre, aber auch finanziellen Vorteilen in ihren Heimatstädten. Es gab nur einige wenige Regeln und Schiedsrichter, die darüber wachten.

Die Olympischen Spiele der Neuzeit

Der Vater der Olympischen Spiele der Neuzeit war der französische Baron, Pierre de Coubertin. Er stammte aus altem Adel und wollte Frankreich zu altem Glanz verhelfen – „Rebronzer la France“ war sein Motto. Seine Inspiration bezog er insbesondere aus der Ausgrabung des antiken Olympia und der englischen Sportbewegung. Zeitlebens blieb er ein französischer Patriot. Er wollte, dass die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit 1896 nicht in Athen, sondern in Paris statt finden. Pazifist war er auch nicht.

Die Spiele waren von Anfang an auch ein Politikum. 1916 sollten sie in Berlin statt finden. Dafür wurde extra eine Pferderennbahn umgebaut. Sie befand sich dort, wo heute das Olympiastadion von 1936 steht. Auf Grund des Ersten Weltkrieges sind sie einfach ausgefallen. Niemand hat sie offiziell abgesagt.

Die Idee vom friedlichen Miteinander aller Nationen

Die Idee des friedlichen Miteinanders aller Nationen ist erstrebenswert, auch wenn sie sich nie ganz verwirklichen läßt. Deshalb sollte man die Olympischen Spiele trotz aller Kommerzialisierung weiterhin austragen.

Der Song „Imagine“ von John Lennon beginnt mit der Textzeile „Imagine there`s no heaven“, also „Stell dir vor, es gibt keinen Himmel“. Die Bibel sagt etwas anderes. Im Buch der Offenbarung sah Johannes eine große Menschenmenge aus allen Nationen, Stämmen, Sprachen und Völkern, die vor dem Thron Gottes versammelt werden (Offenbarung, 14, 6).

Wollen sie dabei sein? Dann bitten sie Jesus Christus darum. Das ist alles.

Andreas Lattka für GottinBerlin