Labyrinth aus Steinen am Meer

Was ist dein Zentrum?

Wie würde unser Leben aussehen, wenn Jesus wirklich das Zentrum davon wäre? Ich meine nicht das, was wir so oft tun – zu behaupten, dass wir das täten, sondern wirklich all unsere Energie, all unser Gefühle und all unsere Bestrebungen einsetzen würden, um Gott nah zu sein. Worum kreist dein Leben?

Wir alle haben Dinge, um die sich unser Leben dreht, die meisten Gedanken, die meiste Zeit und oft viel Geld. Das kann ein Sport sein, ein Hobby, das können aber auch wir selbst sein oder die Meinung, die andere vermeintlich von uns haben. Wieder andere leben nach einem Lebensprinzip, das Regeln für ihren Alltag anstellt.

Das, was unser Leben am meisten bestimmt, ist wie ein Filter, durch den Gefühle, Gedanken und Handlungen gehen und dann zu gewissen Ergebnissen führen. Ein passionierter Fußball-Fan wird sein Leben ein Stück danach ausrichten, wann sein Verein Spieltag hat und wann nicht. Deine Passion ist ein Stück das Zentrum deines Lebens (das ist auch so, wenn sehr viele das abstreiten würden).

Raucherpausen

Sehr eindrücklich sieht man das bei Menschen, die Dinge als Zentrum haben, von denen sie abhängig geworden sind. Raucher zum Beispiel haben den Filter „Zigarette“ im Kopf. Ihr Leben wird vom Rauchen nicht nur beeinflusst, sondern ein ganzes Stück gesteuert. Raucherpausen gehören deshalb in den Alltag dazu – oder umgekehrt: Bei den meisten Rauchern, die ich kenne, kreist das Leben ziemlich um die Raucherpausen.

Das mag unangenehm sein – aber, wenn wir ehrlich sind, haben auch wir irgendwelche Filter, die unser Leben bestimmen. Als Christ würde ich sicherlich behaupten, Jesus sei das Zentrum meines Lebens. Aber stimmt das überhaupt?

Worum kreist mein Leben?

Wenn ich ehrlich bin, kreist mein Leben im Alltag um sehr vieles, aber nicht unbedingt um die Frage, wann ich wieder Zeit habe, Gott zu begegnen. Was würde sich eigentlich ändern, wenn ich mein Leben wirklich um Jesus zentrieren würde und darum, Gott zu begegnen?

Warum gibt mir das so ein komisches Gefühl im Bauch? Habe ich Angst, dann etwas in meinem Leben zu verpassen? Habe ich Angst, Gott würde mir Freude in meinem Leben vorenthalten? Und dann muss ich mich fragen: Was für ein Gottesbild habe ich eigentlich.

Das Gott mehr aus meinem Leben machen kann, glaube ich, wenn ich ehrlich bin, als ein Tag im Stadion oder in der 23. Raucherpause am Tag. Hobbys sind gut und wichtig und viele andere Dinge, um die mein Leben kreist sicherlich auch. Was aber Bestand hat, nicht in die zweite Liga absteigen kann, meine Gesundheit nicht ruiniert (um bei den Bilden zu bleiben), ist einzig Gott.

Nimm Gott ernst

Salome beschreibt genau das eindrücklich im Buch Prediger (Kapitel 12, Vers 13, GNB): „Fassen wir alles zusammen, so kommen wir zu dem Ergebnis: Nimm Gott ernst und befolge seine Gebote! Das ist alles, worauf es für den Menschen ankommt“.

Wenn ich mir allein anschaue, wie viel Zeit ich in den letzten Wochen verbracht habe, mich über alle neuen Entwicklungen rund um Corona zu informieren und das dann vergleiche, wie viel Zeit am Ende des Tages noch für Gott übrig geblieben ist, dann sehe ich, dass ich noch weit vom Zentrum entfernt bin.

Der erste Bundespräsident nach dem Krieg, Gustav Heinemann, beschloss als Präses der Synode der EKD 1950 den ersten offiziellen Evangelischen Kirchentag mit den unvergesslichen Worten: „Lasst uns der Welt antworten, wenn sie uns furchtsam machen will: Eure Herren gehen – unser Herr aber kommt!“

Worum kreist dein Leben? Hobbys? Um einen Lebensentwurf? Um dich selbst? Um das, was andere von dir denken? Politik? Angst? Warum eigentlich?

Nimm dir heute Zeit, um ehrlich in dein Herz zu schauen. Erlaube dem Heiligen Geist, Dinge aufzuzeigen, bei denen es in deinem Leben nicht darum geht, Gott zu begegnen oder die dich sogar davon abhalten, Jesus ins Zentrum zu rücken. Und dann bitte den guten, lieben, himmlischen Vater, dir in dieser Gebetszeit zu begegnen. Das wird so manches ändern.

Sei gesegnet.

 

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de