Glaube ist mehr als ein Gefühl. Glaube heißt Vertrauen. Und Glaube durchlebt immer wieder Prüfungen. Wenn du als Christ durch die Welt läufst, dann wirst du nicht immer nicht Hochgefühle haben – und gerade in Zeiten der Prüfung, in Wüstenzeiten, in Situationen, in denen du angegriffen wirst oder du das Gefühl hast, Gott müsste jetzt dringend eingreifen, weil du es kaum noch aushältst, er es aber nicht sofort tut, wird dein Vertrauen auf die Probe gestellt.
Ich habe das immer und immer wieder erlebt. Und wie viele Menschen habe ich in solchen Zeiten meinen Glauben hinterfragt, besonders, als ich frisch im Glauben war. Mache ich etwas falsch? Bilde ich mir das alles nur ein? Oder hat Gott vielleicht gar kein Interesse an dir?
Geduld war noch nie meine Stärke und deshalb wollte ich natürlich Gott immer sofort erleben, Türen sollten sich sofort öffnen, unverzüglich. Aber leider liegen Gottes Zeitplan und unser Zeitplan nicht immer übereinander.
Wir sind manchmal wie Kinder, denen man sagt: „Warte einen kleinen Moment, ich bin gleich für dich da!“ – und die schon nach 15 Sekunden das Warten kaum noch aushalten.
Ich kann mich noch erinnern, als ich ziemlich frisch Christ war. Damals sangen wir oft ein Lied, in dem folgende Liedzeile vorkam: „Mit göttlicher Kraft nehmen wir ein das Land. Der Sieg gehört unserem Gott. Kein Feind, der sich gegen uns richtet hält stand, der Sieg gehört unserem Gott!“
Ich dachte mir oft: Ja, wann kommt er denn, der Sieg? Wann erlebe ich denn endlich einen Durchbruch? Wann ist meine Wüstenzeit endlich zu Ende?
Wenn ich heute auf mein Leben zurückschaue, dann sehe ich, dass Gott treu war. Manchmal waren meine Erwartungen oder Pläne andere, als die, die Gott für mich hatte. Vielleicht hätte ich Dinge mit ihm absprechen sollen, bevor ich den ersten Schritt einfach losgegangen bin.
Manchmal war Gottes Zeitplan einfach ein anderer. Und manchmal wollte Gott mich wirklich läutern, verändern, mich wachsen lassen. Heute weiß ich: Es lohnt sich dranzubleiben, festzuhalten an Gottes Verheißungen, denn jedes Tal ist irgendwann zu Ende und jede Wüste ebenso.
Gott ist treu. David schreibt in einem seiner Lieder: „Ja, Herr, du bist auch in Zukunft für mich da, deine Gnade hört niemals auf! Was du angefangen hast, das führe zu einem guten Ende!“ (Psalm 138,8 HfA).
Ich wünsche dir von Herzen, dass du das auch erlebst, dass herausfordernde Zeiten der Prüfung nicht zufällig auf dich fallen. Wenn Gott sie zulässt, dann lässt er sie bewusst zu, auch wenn du vielleicht den Grund nicht erkennst. Ich wünsche dir, dass du festhältst an Gottes Wort, dass du lernst zu vertrauen, denn die Wüste ist nicht das Ende, der Durchbruch ist da.
Das Licht am Ende des Tunnels ist kein entgegen kommender Zug, sondern das verheißene Land, das du erreichen wirst, auch, wenn dein Weg durch die Wüste lang war. Ich wünsche dir, dass du auch erlebst, was uns Jeremia von Gott mitteilen lässt:
„Denn ich allein weiß, was ich mit euch vorhabe: Ich, der Herr, habe Frieden für euch im Sinn und will euch aus dem Leid befreien. Ich gebe euch wieder Zukunft und Hoffnung. Mein Wort gilt! Wenn ihr dann zu mir ruft, wenn ihr kommt und zu mir betet, will ich euch erhören. Wenn ihr mich sucht, werdet ihr mich finden. Ja, wenn ihr von ganzem Herzen nach mir fragt“ (Jeremia 29,11-13 HfA).
Es ist wahr: „Der Sieg gehört unserem Gott!“
Sei gesegnet!
„Sieg liegt nicht im Versuchen, sondern im Vertrauen“ (Corrie ten Boom).