Gott ist Liebe und Gerecht
Auf die Frage hin: „Wie stellst du dir Gott vor?“, werden die meisten Christen wohl antworten: „Gott ist ein liebender Vater, der sich um seine Kinder kümmert!“ Das ist absolut richtig. „Gott ist Liebe“, so heißt es sogar in der Bibel (Johannes 4, 16). Gott ist aber auch gerecht (5. Mose 32,4) und steht zu dem, was er sagt (Römer 3, 4).
So kann man davon ausgehen, dass Gott immer aus Liebe heraus agiert, aber eben auch absolut gerecht. Er würde nie etwas gutheißen, dass er irgendwann einmal als schlecht betitelt hat und umgekehrt. Das beruhigt, weil er uns Menschen als „sehr gut“ erschaffen hat und als wertvoll und liebenswert ansieht. Daran wird sich nie etwas ändern.
Gottes Konsequenz
Es beunruhigt aber auch zugleich, denn Gottes Konsequenz gegen das Böse kann uns manchmal echt schockieren. Wenn ich regelmäßig in der Bibel lese, dann entdecke ich viel, was meiner Seele guttut: Der liebende Vater wartet auf mich. Er hat immer Zeit für mich, er will mich trösten und aufbauen, leiten und zu einem Leben in Fülle führen.
Ich stolpere aber auch über Passagen, die mich sehr beunruhigen – zum Beispiel, wenn es um das geht, was der gute alte Martin Luther mit dem Wort „Sünde“ übersetzt hat (und wofür es bis heute kein besseres Wort gibt). Hier entdecke ich eine Konsequenz Gottes, die mir den Atem stocken lässt.
Harte Warnung – Ewiges Feuer
Jesus warnt einmal seine Freunde (nicht die Bösen, nicht die Besatzer, nicht die Ungläubigen – er spricht zu seinen Jüngern): „Wenn aber deine Hand oder dein Fuß dich verführt, so hau sie ab und wirf sie von dir. Es ist besser für dich, dass du lahm oder verkrüppelt zum Leben eingehst, als dass du zwei Hände oder zwei Füße hast und wirst in das ewige Feuer geworfen. Und wenn dich dein Auge verführt, reiß es aus und wirf’s von dir. Es ist besser für dich, dass du einäugig zum Leben eingehst, als dass du zwei Augen hast und wirst in das höllische Feuer geworfen“ (Matthäus 18, 8-9 LUT).
Möchte Gott etwa, dass wir uns selbst verstümmeln? Dass wir als Lahme mit nur einer Hand und halb blind durch die Welt gehen? Wohl kaum.
Was bedeutet diese harte Warnung?
Aber was bedeutet dann diese harte Warnung von Jesus? Sie bedeutet auf jeden Fall, dass Sünde auch für die ein gewaltiges Problem darstellt, die Jesus folgen. Wir erinnern uns: Jesus spricht zu seinen Freunden, nicht zu seinen Feinden. Gott nimmt Sünde sehr ernst.
Das sollte uns zum Nachdenken bringen, wenn wir wieder einmal Kompromisse eingehen wollen, weil wir denken, uns als Kindern Gottes kann ja nichts passieren. Sünde bleibt Sünde – und ihr Ansinnen ist nichts anderes, als uns in die Abhängigkeit (oder Gewohnheit) zu führen und kaputtzumachen.
Deswegen geht Jesus mit Sünde so hart ins Gericht. Sünde ist schlimmer als jede Virus-Epidemie. Wenn du dich ihr einmal hingibst, lässt sie dich nicht ohne weiteres mehr los. Natürlich wissen wir, dass Jesus die Macht der Sünde zerstört hat. Aber wäre das so einfach, dann wären ja alle Christen sündlos.
Auge, Fuß und Hand – drei neuralgische Punkte, auf die Jesus hinweist. Das Auge sieht, der Fuß trägt hin und die Hand greift zu. An jeder Stelle kann ich mich schützen, kann eingreifen und kann selbst „STOPP!“ sagen.
Das beginnt bei dem, was ich so alles online schaue, geht über die kleine Notlüge bis hin zu reellen Taten, wie dem kleinen Steuertrick oder dem Hotel-Handtuch, was plötzlich in meinem Koffer landet. Jeder hat da so selber seine Schwachstellen.
Spiele nicht mit dem Feuer!
Christ zu sein bedeutet nicht, krampfhaft den Buchstaben von Gesetzen zu folgen. Es bedeutet aber auch nicht, zu tun und zu lassen, was ich für richtig erachte. Christ zu sein heißt, als Kind Gottes sich verändern zu lassen zu dem, wie Gott mich einst gedacht hat.
Und da hat Sünde nun mal keinen Platz, denn sie zieht mich wieder weg von Gott. Gott nimmt Sünde sehr ernst, denn, weil er uns liebt, möchte er, dass es uns gut geht und wir weder uns noch unseren Nächsten das Leben schwer machen. Das aber tut die Sünde.
Wenn Jesus die Sünde so ernst nimmt, dass er so drastisch vor ihr warnt, sollten wir sie nicht auf die leichte Schulter nehmen. Schon mancher, der mit dem Feuer gespielt hat, hat sich daran verbrannt – und schon so manchem sind falsche Kompromisse auf die Füße gefallen.
Sei gesegnet!
Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com
Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de