bunte Wand

Absoluter Schlappschwanz

Nachdem König David sich seiner Lust hingegeben und Ehebruch begangen hat, steht er vor einem gewaltigen Problem. Die Frau, die er hat holen lassen und mit der er geschlafen hat, ist schwanger geworden. Zeit also, reinen Tisch zu machen, so könnte man denken. Aber der große David, der Kriegsheld, der Lyriker, der beste Freund und Vorbild-König ist in diesem Punkt ein absoluter Schlappschwanz.

Er steht nicht zu dem, was er verbockt hat, er macht die Sache nur noch schlimmer. Er lässt den Ehemann von Batseba holen und schenkt ihm Urlaub von der Front – mit der Hoffnung, dass der die Zeit nutzt, sich mit seiner Frau von den Strapazen abzulenken.

Aufforderung

David befragt den gehörnten Uria – das bedeutet übrigens übersetzt „das Licht JHWHs“, also „das Licht Gottes“ – noch scheinheilig nach dem Wohlbefinden der Soldaten, dann schickt er ihn zu seiner Frau

Aber der betrogene Ehemann geht nicht nach Hause zu seiner Frau, sondern übernachtet bei der Leibwache am Tor des Palastes. Als David am nächsten Tag davon hört, lässt er ihn noch einmal zu sich kommen und fordert ihn regelrecht auf, nach Hause zu seiner Frau zu gehen.

Uria bringt es nicht übers Herz, dass seine Kameraden im Kampf sind und er sich zu Hause mit seiner Frau vergnügt. Der perfide Plan Davids geht nicht auf. Er wollte seine Sünde mit einer Lüge überdecken, wollte Sünde durch Sünde ausradieren.

Befehl

Aber er hatte nicht mit der Ehre und Treue seiner Soldaten gerechnet. Nun bleibt ihm nur noch eines. David opfert Uria. Uria muss sterben, damit David gut dasteht. Er gibt den Befehl: „Stell Uria an die vorderste Front, wo der Kampf am härtesten tobt! Keiner von euch soll ihm Deckung geben. Zieht euch mitten in der Schlacht von ihm zurück, damit er getroffen wird und stirbt.“

Wenn du ähnlich gestrickt bist, wie ich, dann wird es auch in dir kochen. Was für ein furchtbarer Mann, was für ein Schlappschwanz! Wer Fehler macht, sollte zu seinen Fehlern stehen. Und so treu, wie Uria war, hätte es mit Sicherheit eine Lösung gegeben. Immerhin war David nicht irgendjemand, sondern der König!

Aber David verpasst es, ein integrer Mann zu sein. Er geht lieber den Weg, von dem er meint, dass es der Weg des geringsten Widerstandes ist. Er versucht, Sünde durch Sünde abzudecken, und als das nicht funktioniert, sündigt er um so schlimmer.

„Taktik“

Wenn du ähnlich gestrickt bist, wie ich, dann wird es dir wahrscheinlich auch schwerfallen, den Fokus auf dich selber zu richten. Wahrscheinlich hast du (hoffentlich) noch kein Menschenleben auf dem Gewissen, aber kann es sein, dass wir die „Taktik“ von David auch schon versucht haben zu nutzen?

Wir haben eine Lüge mit noch einer größeren Lüge versucht zu verdecken, wohl wissen, wie kurze Beine eine Lüge hat. Wir haben einen Betrug durch eine andere Sünde versucht zu verstecken, Ablehnung durch Scheinheiligkeit und Pseudo-Freundlichkeit, …

Zu seinen Fehlern stehen

Ich weiß nicht, wo deine Schwachpunkte im Leben sind, ich kenne meine aber nur zu gut. Und oft genug beginnt der Strudel mit einer Selbst-Lüge. Ich belüge mich damit, dass mein Fehler doch gar nicht so schlimm war. Andere sind viel übler, als ich.

Meine Sünde packe ich in die tiefste Schublade, weil ich denke, die findet eh niemand. Aber wenn ich ehrlich bin, dann bin ich nicht viel besser, als König David. Es fällt schwer, zu seinen Fehlern zu stehen und die Konsequenzen daraus zu ziehen.

Es ist leichter, Sünde mit noch mehr Sünde verdecken zu wollen. Wenn du aber frei werden willst, wenn du mit leichtem Gepäck dein Leben genießen willst, dann ist das genau der falsche Weg – denn zwei kennen deine Sünde genau: du selbst und Gott!

Bringe Dinge, die schiefgelaufen sind in Ordnung

Sei kein Schlappschwanz und bring Dinge, die schiefgelaufen sind, in Ordnung! Verstecke dich nicht dahinter, dass sogar König David so falsch gehandelt hat und dass du dann ja nicht mehr Stärke beweisen müsstest. David hat seine Quittung bekommen. Deine Rechnung hat Jesus beglichen, wenn du das annimmst.

Aber dazu gehört es eben, dass wir dazu stehen, was wir verbockt haben und reinen Tisch machen. Wann wäre der richtige Zeitpunkt, damit anzufangen? Genau jetzt. Denn dann wirst du erleben, wie du leichter, weil befreiter durch den heutigen Tag gehen wirst.

„Gott Schuld zu bekennen bedeutet, ihm etwas zu sagen, das er sowieso schon weiß. Wichtig ist nicht so sehr, dass er es hört, sondern dass Sie es aussprechen“ (Max Lucado).

Sei gesegnet!

 
 

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de