Menschen vergessen
„… und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat…“ (Psalm 103, 1 LUT). Wenn ich mir die Geschichte des Volkes Israel anschaue, dann sehe ich immer wiederkehrende Muster. Das Volk ist Gott gehorsam, es geht ihm gut. Irgendwann vergessen die Menschen, was Gott für sie getan hat und fangen an zu tun, was sie für richtig halten. Sie scheitern, sie liegen am Boden, sie besinnen sich und schreien nach Gott. Gott greift ein und rettet – und dem Volk Israel geht es wieder gut. Irgendwann vergessen die Menschen, was Gott für sie getan hat …
Wenn ich mir meine Lebensgeschichte anschaue, dann erschrecken mich manchmal die Parallelen. Auch ich muss den anscheinend wiederkehrenden Kreislauf von Ungehorsam und Scheitern, Anruf Gottes und Rettung sehen, der sich immer und immer wieder zu wiederholen scheint.
Dabei will ich doch nicht sein, wie die Israeliten, die die Wundertaten Gottes so schnell vergaßen, sobald es ihnen gut ging. In Psalm 78 (NLB) heißt es: „Sie vergaßen, wie mächtig er war und wie er sie vor ihren Feinden gerettet hatte. Sie vergaßen seine Zeichen, die er in Ägypten getan hatte, seine Wunder in der Ebene von Zoan.“
Wunder über Wunder
Als die Israeliten in Ägypten versklavt waren, war ihr Jammern groß. Gott sandte Moses als Retter für das Volk. Zeichen und Wunder geschahen, in der Gott zeigte, dass er die Macht hatte. Und so durften die Israeliten ziehen. Dann geschah noch ein Wunder.
Die meisten von uns kennen die Geschichte, auch deren Ausgang. Als der Pharao dann seine Truppen hinter Moses und seinen Leuten hinterherschickte, griff Gott noch einmal ein. Er teilte das Meer, sodass sein Volk gerettet werden konnte.
Bei der Armee des Volkes funktionierte das dann nicht mehr, sodass der Kampf vorüber war. Die äußere Bedrohung war weg. Aber nun kam die innere, denn kaum waren die Menschen gerettet, fingen sie wieder an zu meckern. Sie vergaßen, wie mächtig Gott eingegriffen hatte. Sie vergaßen, wie schlecht es ihnen ergangen war und aus welcher Not Gott sie errettet hatte. Und so liefen sie in ihr nächstes Unglück.
Öl ins Feuer
Was hat Gott für dich in deinem Leben schon getan? Das Eingreifen Gottes und das Erleben von Wundern geschehen nicht nur, um uns zu beschützen und zu heilen. Wenn wir uns daran erinnern, was Gott in unserem Leben getan hat, dann ist das wie Öl ins Feuer unserer Beziehung zu ihm.
Wenn uns dann neue Herausforderungen treffen, der Wind rauer wird, neue Goliaths vor uns stehen, dann erinnern wir uns daran, was Gott schon alles getan hat, was er tun kann und, was er tun wird.
Wir sind geborgen in seiner Hand – und er wird uns nicht fallen lassen. Deswegen ist dieser Vers so wichtig: „… und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.“
Sei gesegnet!
Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com
Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de