Einfach vergeben!
Manche Dinge im Glauben könnten so einfach sein, wenn wir sie nur beachten und uns zu Herzen nehmen würden. Bei jedem Vaterunser beten wir: „Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern!“ Wir wissen also eigentlich, dass unsere Bereitschaft zu vergeben und die Vergebung, die wir erfahren, zusammenhängen. Die Bibel sagt: „Wem ihr vergebt, dem vergebe ich auch. Wenn ich etwas zu vergeben hatte, dann habe ich es um euretwillen vor Christus längst getan“ (2. Korinther 2, 10 HfA). Wenn wir einfach vergeben, dann setzt uns das frei – und es wirft die Macht des Bösen vor die Tür. Wenn wir vergeben, dann geben wir Gott die Möglichkeit, an uns und in uns zu wirken. Wir sind glücklicher und ich fühle mich besser, als wenn die Unversöhnlichkeit wie ein Geschwür in mir ihr Unwesen treibt.
Was du säst wirst du ernten
Wenn du nicht bereit bist zu vergeben, dann machen sich die negativen Gefühle in dir breit und bereiten dir innerlich Stress. Bitterkeit macht sich in dir breit und verhärtet dein Herz. Vielleicht denkst du jetzt, ich würde übertreiben, aber schau einfach einmal, wie dein Körper reagiert, wenn du jemanden siehst, auf den du schon lange böse bist.
Dein Puls fängt an zu rasen, Adrenalin wird ausgestoßen, dein Blutdruck steigt. Und das, nur weil du diesen Menschen siehst oder an ihn denkst.
Der Stress, den die Bitterkeit und die Unversöhnlichkeit anrichten, kann dazu führen, dass wir krank werden. Was du säst, wirst du ernten. Säst du Bitterkeit, Hartherzigkeit und Verurteilung, wird es das sein, was du erntest. Säst du Vergebung und Barmherzigkeit, wirst du Vergebung und Barmherzigkeit ernten.
Die Tür nicht zuwerfen
Wenn du Gnade und Liebe von Gott in deinem Leben erleben möchtest, dann darfst du Gott die Tür nicht zuwerfen, indem du nicht bereit bist, anderen zu vergeben. Ich weiß, dass das manchmal sehr schwer ist. Ich weiß, dass das Gefühl manchmal nicht hinterherkommt.
Aber alles beginnt mit deiner Entscheidung, nämlich der Entscheidung, auch in schwierigen Situationen den richtigen Weg zu gehen, den Weg Gottes. Und Gottes Weg ist der Weg der Vergebung. Wenn ich hartherzig reagiere, dann ist das so, als würde ich dem Widersacher Gottes noch den Mörtel reichen und ihm helfen, eine Festung um mein Herz zu mauern.
Und diese Mauer blockiert dann das Wirken des Geistes Gottes in unserem Leben. Wir haben es selbst in der Hand, ob Gott unser Herz weich machen darf und lebendig, liebevoll und emphatisch oder ob es hart wird und kalt.
Gnade und Liebe
Wenn wir vergeben, dann schlagen wir ein Loch in die Mauer, und Gottes Liebe kann eindringen. Es mag sein, dass das Gefühl lange braucht, bis es hinterherkommt. Es mag sein, dass sich alles in uns aufbäumt, weil wir denken, unser Gegenüber hätte die Vergebung so absolut nicht verdient.
Aber wenn ich Vergebung ausspreche, bringe ich die Mauer, die sich um mein Herz geschlungen hat, so nach und nach zum Einsturz. Gottes Gnade und seine Liebe können wieder fließen. Ich merke, wie ich innerlich frei werde, wieder durchatmen kann, wie ich glücklicher werde und mich besser fühle.
Tu dir also selbst einen Gefallen und fange an, denen zu vergeben, die dir Unrecht getan haben. Erlebe selbst, wie schön es ist, wenn Gram von dir abfällt. Schiebe es nicht auf die lange Bank. Heute ist ein neuer Tag – ein guter Tag, um damit anzufangen.
Sei gesegnet!
„Vergebung ist kein Gefühl, sondern eine Entscheidung“ (Arno Backhaus).
Jürgen Ferrary für GottinBerlin
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