3 glückliche, Frauen an der Balkonbrüstung

Verschiedene Religionen

Wieder einmal eine Schul-Situation: Wir sprechen darüber, warum Menschen Religion überhaupt brauchen und warum es so verschiedene Religionen gibt. Die Antworten sind zum Teil fast philosophisch, manche argumentieren mit dem Schlagwort „Tradition“, andere denken, dass sich Menschen alles eh nur ausgedacht haben. Plötzlich meldet sich ein eher zurückhaltendes Mädchen und macht eine Aussage, die uns alle in Erstaunen versetzt: 

„Letztendlich wollen alle doch nur glücklich sein“, sagt sie zurückhaltend, „und der Glaube gibt Menschen halt und Frieden!“ Bei mir schwirren plötzlich unendlich viele Gedanken im Kopf umher. Wie soll ich den Kindern dann erklären, dass es so viele Kriege gibt? Warum nehmen dann Menschen Verfolgung und Repression in Kauf, um ihre „traditionelle“ Religion zu verlassen und Christ zu werden?

Was brauche ich, um glücklich zu sein?

Doch das Gespräch geht in eine andere Richtung. Ein Junge sagt: „Ich brauche keine Religion, um glücklich zu sein. Ich muss nur im Lotto gewinnen!“ Ein anderes Kind sagt: „Ich will eine fette Villa haben, ein schickes Auto davor und dann bin ich glücklich!“

Ich höre erst einmal nur zu. Ein Mädchen sagt: „Mein Papa sagt immer: Wenn du glücklich werden willst im Leben, dann mach die Schule gut, dann kannst du einen Job erlernen, der dir Spaß macht!“ Gedanken von Grundschülern zum Thema Glück.

Aber macht eine dicke Villa, ein neues, großes Auto, der Lotto-Gewinn oder der unfassbar geniale Urlaub wirklich glücklich? Studien haben gezeigt, dass bei einem großen Gewinn eine Menge Glückshormone im Körper ausgeschüttet werden. Das erschreckende ist aber, dass dieselben Studien aufzeigen, dass diese Glücksgefühle  maximal drei Monate anhalten.

Auf der Suche nach einem glücklichen Leben

Kaum vorstellbar, aber auch 10 Millionen Euro auf dem Konto nach sechs richtigen Kreuzchen, werden ganz schnell zum Alltag – und oft auch zum Stressfaktor. Dennoch haben meine Kids in der Schule recht. Letztendlich sind wir alle auf der Suche danach, ein glückliches Leben zu leben. 

Wenn ich jetzt aber behaupten würde, du musst nur Jesus in dein Leben aufnehmen, dann würdest du das Glück zu fassen bekommen, stimmt das leider auch nur bedingt. Ja, die Bibel sagt sehr eindeutig: „Wer auf den Herrn vertraut, wird glücklich sein“ (Sprüche 16, 20 NLB). Aber es gibt ja leider auch genügend Beispiele von unglücklichen Menschen in Kirchen und Gemeinden, ja sogar genügend unausstehliche Exemplare. 

Wenn das das Lebensglück ist, dann ist das nicht gerade mein Ziel. Dennoch stimmt der Satz des weisen Salomo. Aber er ist eben mit einer Bedingung verknüpft: dem Vertrauen zu Gott. Vertrauen heißt nicht nur, dass ich fest daran glaube, dass Gott mich glücklich macht, Vertrauen bedeutet, dass ich aus dem, was mir Gott schenkt, das Beste mache. 

Sich erlauben, glücklich zu sein!

In dem Buch „5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen“ von Bronnie Ware lautet ein Punkt: „Ich wünschte, ich hätte mir erlaubt, glücklicher zu sein.“ Sich erlauben, glücklich zu sein bedeutet, dass ich mich nicht von den Normen und Erwartungen unserer Gesellschaft unter Druck setzen lasse, sondern, dass ich schaue, was Gott mir schenkt und daraus das Beste mache. 

So, wie ich eine Handvoll Samen einfach wegwerfen kann oder einpflanzen, missachten oder hegen und pflegen, so kann ich mit dem, was Gott mir schenkt, auch unterschiedlich umgehen. Und ich werde, wie bei den Samen, unterschiedliche Früchte ernten. 

Gott vertrauen

Gott zu vertrauen bedeutet, dass ich annehme, was Gott mir schenkt – und daraus etwas zu machen. Er kennt mich und liebt mich – und er gibt mir, was ich im Leben brauche, um glücklich zu werden. Wenn ich das glaube und dem vertraue, der das versprochen hat, habe ich gute Voraussetzungen dafür, letztendlich glücklich zu werden. 

Sei gesegnet! 

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de