Den Ruf spüren
Es gibt eine ganze Reihe Geschichten von Christen, die mich faszinieren, mitreißen. William Booth ist zum Beispiel ein Mann, dessen Leben und Wirken mich begeistert. Als Kind schon sah er die Not und Armut der Menschen um sich herum und spürte den Ruf, etwas dagegen zu tun.
Er wurde Pastor bei den Methodisten, da wurde seine Berufung lauter und deutlicher. Es wäre die Aufgabe der Kirche, den Menschen am Rande der Gesellschaft zu helfen, und er solle selbst in die Slums von London gehen.
Booth hörte und folgte dem Ruf. Er gründete die sogenannte „Heilsarmee“, die heute etwa 1,8 Millionen Mitglieder hat. Und ohne den Ruf eines anderen Mannes, John Wesley, wäre dies gar nicht möglich gewesen, denn der hatte über 100 Jahre vorher den Ruf Gottes gehört und die evangelisch-methodistische Kirche gegründet.
Hör auf den Ruf Gottes
Es ist erstaunlich, was einzelne Menschen bewegen können, wenn sie dem Ruf Gottes folgen.
Die wohl bekannteste Geschichte ist die von Noah, dem Gott sagt, er solle mitten in der Wüste ein Schiff bauen. In 1. Mose 6, 13-16 (HfA) heißt es ganz knapp:
„Da sprach Gott zu Noah: »Ich habe beschlossen, alles Leben auf der Erde zu vernichten, denn wo man auch hinsieht, herrscht Grausamkeit. Darum werde ich alles auslöschen! Bau dir ein Schiff, die Arche! Mach es aus festem Holz und dichte es von innen und außen mit Pech ab! Drei Stockwerke soll es haben und jedes Stockwerk mehrere Räume. Es muss 150 Meter lang, 25 Meter breit und 15 Meter hoch sein. Setz ein Dach darauf, das einen halben Meter hoch ist, und bau an einer Schiffsseite eine Tür ein! …«“
Ich frage mich manchmal, wie Noah reagiert hat, als er den Ruf Gottes vernommen hat. Und ich frage mich natürlich auch, wie die Nachbarn reagiert haben, als er anfing, ein riesiges Schiff zu bauen in einem Gebiet, in dem es selten bis gar nicht regnet.
Was ich mich aber noch mehr frage, ist: Wie hätte ich reagiert, wenn Gott mir verkündet hätte, ich solle eine Arche bauen.
Hör auf Gott und du wirst Frucht bringen
Denn die Wahrheit ist: Es gibt immer und immer wieder Geschichten von Menschen, die nach dem Willen Gottes fragen, ihn hören, umsetzen und große Frucht bringen. Es gibt aber ebenso viele Ausreden, die uns einfallen, wenn Gott uns berufen möchte.
Und die Bibel ist sehr deutlich, dass jeder von uns mindestens eine Berufung hat. Oft geht es in zwei Richtungen: Entweder jemand kommt auf mich zu und sagt: „Hey, du arbeitest doch beruflich mit Kindern, wir suchen noch jemand für die Kinderarbeit in der Gemeinde!“ Aber ist das ein Ruf?
Ein anderer Weg, der oft beschritten wird, ist, dass Menschen dann noch sagen: „Bete doch mal drüber!“ Aber tun wir das dann auch? Oder lassen wir uns dann überreden, doch in den Bereich als Mitarbeiter einzusteigen, weil wir ein schlechtes Gewissen haben.
Oder wir steigen ganz bewusst nicht ein, weil wir – ohne zu lügen – keinen Ruf von Gott gehört haben.
Sei bereit zu hören
Gott möchte dir (mindestens) eine Berufung geben, wahrscheinlich immer mal wieder neue. Wärst du bereit zu hören und dann die Berufung umzusetzen? Wenn das so ist, dann nimm dir Zeit und sprich mit Gott darüber, wo deine Berufung liegt.
Denn, wenn du lebst, wozu du berufen bist, dann kannst du gar nicht anders, als dein Leben zu genießen, weil dich deine Berufung erfüllen und weil du Gott deine Berufung übernatürlich erfüllen sehen wirst. Wenn du weiter weghörst, obwohl Gott dich beauftragen möchte, dann wird dir immer etwas fehlen – in deinem Glauben und in deinem Leben.
„Du fragst: »Woran erkennt man Gottes Stimme?« Ich antworte mit einer Gegenfrage: »Woran erkennst du die Stimmen deiner Lieben?« Du erkennst sie an dem oft gehörten Klang. Höre oft im Gehorsam auf die leise, sanfte Stimme Gottes!“ (Corrie ten Boom)
Sei gesegnet!
Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com
Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de