Jesus in den Bergen

Schuld

In unserer heutigen Zeit gibt es immer noch den einen oder anderen Aufschrei. Aber heutzutage gilt er nicht mehr den Menschen, die Sex außerhalb der Ehe haben. Das ist doch ganz normal geworden, ganz gleich, ob man verheiratet ist oder nicht. So ein kleiner One-Night-Stand, den hat doch gefühlt jeder einmal. Heutzutage geht es eher gegen die, die die Fahne der Moral und Treue hochhalten.

Wie kann man sich nur heutzutage noch so über Ehebruch aufregen? Und dann spricht die Geschichte von Jesus und der Ehebrecherin (Johannes 8, 1-11) auch noch von Steinigung. Und natürlich betrifft das nur die Frau! Das ist doch so was von altertümlich und passt so gar nicht mehr in unsere Zeit.

Moralvorstellungen

Niemand wird gezwungen, die Moralvorstellungen von Jesus gutzuheißen, aber schau einmal, was in dieser Geschichte wirklich gesagt wird. Zuerst einmal muss man feststellen: Jesus akzeptiert das Gesetz! Und er akzeptiert auch die Strafe. Er sagt nicht: „Na gut, Ehebruch ist eine Bagatelle, passiert doch jedem einmal!“

Er hebt das Urteil nicht auf! Was er aber sagt, ist, dass diejenigen, die ohne Sünde sind, das Urteil vollstrecken sollen. Und plötzlich werden sich alle Menschen (anwesend waren ja nur Männer) dessen bewusst, dass wir alle unseren Dreck am Stecken haben und verlassen einer nach dem anderen die Szene.

Urteilen und Verurteilen

Wer bleibt, ist Jesus. Er wäre der Einzige, der urteilen und verurteilen könnte. Aber er tut es nicht. Er stellt die Gnade über das Recht. Jesus vergibt. „Er richtete sich auf und fragte: »Frau, wo sind sie? Hat dich niemand verurteilt?« Sie antwortete: »Niemand, Herr.« Da sagte Jesus: »Ich verurteile dich auch nicht.«“ Und dann sagt er einen Satz, der es in sich hat: „Geh, und lad von jetzt an keine Schuld mehr auf dich.“

Jesus tut hier zwei Dinge: Er spricht Vergebung aus, und er sagt: „Geh ab sofort einen anderen Weg. Lass deine Vergangenheit hinter dir und lass von allem Bösen ab!“ Und Jesus spricht dasselbe Urteil in das Leben eines jeden Menschen, also auch von dir und mir. Er sagt nicht: „Ach, so ein bisschen Moralverfehlung, ist nicht so schlimm, tut ja jeder!“

Vergebung

Jesus sagt: „Vergebung ist der Anfang eines neuen Lebensweges!“ Jesus relativiert nicht die Sünde, sowie es die Gesellschaft tut; er sagt: „Ich zeige euch einen Weg, wie ihr die Gebote halten könnt!“ Ich finde diese Geschichte, so drastisch sie in unseren Ohren heute auch klingen mag, dramatisch aktuell.

Wir leben in einer Zeit, in der Moralvorstellungen, nicht nur aus dem Bereich der Sexualität, immer mehr aufgeweicht werden. Jeder mag machen, was er will; jeder soll sich selbst verwirklichen. Jeder soll doch die Moralvorstellungen leben, die er für richtig hält. Das nennt man das Multikulti. Nur, dass deswegen eben immer wieder Menschen „unter die Räder“ kommen, weil andere tun, was sie wollen.

Aus Liebe

Fakt ist aber, dass Gott nicht deswegen seine Gebote gegeben hat, um Menschen einzuschränken, sondern aus Liebe zu uns. Gott will uns vor Verletzungen schützen, vor dem Scheitern schützen. Er will, dass es uns gutgeht. Und ich bin fest davon überzeugt, dass der „kleine Seitensprung“ eben nicht förderlich für eine Ehe ist (um bei dem Bild zu bleiben), weil er Vertrauen missbraucht und zerstört.

Sünde ist Sünde

Und auch der kleine Betrug ist ebenso wenig in Ordnung, wie die kleine Lüge oder das Klauen von kleinen Dingen. Auch nach 2000 Jahren sagt Jesus: Sünde ist Sünde. Sünde macht deine Beziehung zu Gott kaputt und deine Beziehung zu deinen Mitmenschen.

Deswegen gilt der Satz von damals heute ganz genauso: „Geh, und lad von jetzt an keine Schuld mehr auf dich.“ Vergebung ist immer der Beginn eines neuen Weges! Jesus vergibt Fehler, Schuld und Scheiter heute wie damals. Er sagt heute wie damals: Und nun geh einen anderen Weg!

Sind wir bereit, ihn zu gehen?

Sei gesegnet!

„Du kannst keine Sekunde deiner Vergangenheit ändern, aber jetzt kannst du die Weichen für die Zukunft stellen“ (Eberhard Rau).

Jürgen Ferrary für GottinBerlin

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