Absolut ehrlich!
Ich habe mich manchmal gefragt, wie das Leben von Adam und Eva vor dem Sündenfall wohl gewesen sein muss. In 1. Mose 2, 25 heißt es, dass die beiden nackt im Garten Eden waren, sich aber nicht schämten. Das kann man und das will man sich heute gar nicht mehr vorstellen, dass alle Menschen unbekleidet sind, der Postbote, der Busfahrer, die Politiker – und vor allem, man selbst. Ich glaube, dass es bei dem Text in 1. Mose um noch mehr ging, als um Anziehsachen. Wenn man nackt ist, sich „völlig entblößt“, kommt alles zum Vorschein. Ich denke, dass die ersten Menschen nicht nur nackt, sondern auch absolut ehrlich zueinander waren, sich also nicht hinter irgendeiner Maske versteckt oder Spielchen miteinander gespielt haben.
Sünde und Scham
Sie waren wirklich frei, wirklich sie selbst zu sein, denn Schamgefühl war ihnen fremd. Sobald sie aber gesündigt hatten, änderte sich dies schlagartig (siehe 1. Mose 3, 6-8). Sünde und Scham hängen also untrennbar miteinander zusammen.
Weil Jesus für unsere Schuld am Kreuz gestorben ist, müssen wir nicht mehr mit der überwältigenden Last der Scham leben. Vielleicht schämen wir uns noch nicht einmal anderen Menschen gegenüber, weil wir denken, wir wären richtig cool.
Aber in dem Moment, wo wir unser Leben dem Glanz Gottes gegenüberstellen, sehen wir, wie viele Fehler, wie viel Schmutz wir haben, wie viel bei uns kaputt ist. Und wir würden uns im Vergleich dazu in Grund und Boden schämen.
Frei von Scham
Als ich über einen Satz des Propheten Jesaja gestolpert bin, musste ich genau darüber nachdenken: „Weil ihre Schande doppelt war und sie Schmach besaßen als ihr Erbteil, darum werden sie in ihrem Land das Doppelte besitzen; ewige Freude wird ihnen zuteil“ (Jesaja 61,7 LUT).
Jesaja spricht über die herrliche Zukunft, die er nur in der Prophetie sehen konnte, die mit Jesus aber Realität geworden ist. Aufgrund es Opfers von Jesus hat die Menschheit die Möglichkeit, sich in vollkommener Freiheit miteinander und mit Gott zu vergnügen.
Unsere Schmach wird in Freude verwandelt, worüber wir uns schämen mussten, wird zum Sieg. Leider leben auch die meisten Christen immer noch, als läge die Last der Schande immer noch auf unseren Schultern. Dabei hat Jesus uns Freiheit geschenkt.
Wir sollten jetzt nicht anfangen, alle nackt durch das Leben zu gehen, aber es wäre so befreiend, wenn wir realisieren würden, dass wir frei sind, als Kinder zu Gott kommen können, uns nicht zu schämen brauchen. Gott kann dich von Scham befreien. Bete und bitte ihn, dich von der Scham zu befreien, die versucht, dich zu blockieren und kleinzuhalten!
Gebet
Herr, bitte schenke mir, dass ich die Freiheit, die Du am Kreuz für mich erworben hast, annehmen kann. Ich muss mich nicht mehr verstecken und mich nicht mehr wertlos fühlen. Du hast meine Sünde ausgelöscht, und jetzt möchte ich frei und offen vor Dir leben. AMEN.
„Gott dienen, das ist Freiheit“ (Augustinus von Hippo).
Sei gesegnet!
Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com
Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de