Einen Unterschied machen
Manchmal denke ich mir: Was kann ich schon ausrichten in dieser furchtbaren Welt? Ich bin nicht Mutter Teresa, ich bin kein Glaubensheld, kein Politiker oder Motivationstrainer. Geht es dir auch manchmal so? Ich fühle mich, wie eine ganz kleine Leuchte, die selbst ihr eigenes Leben nicht immer im Griff hat – wie sollte ich da einen Unterschied in der Welt machen?
Die Wahrheit ist, dass jedes noch so kleine Licht einen Unterschied macht. Geh in einen dunklen Keller und schalte die kleine Lampe an deinem Handy an. Du wirst begeistert sein, wie viel du plötzlich sehen kannst und wie viel weniger du dich irgendwo dran stößt.
In der Bibel gibt es viele Berichte davon, dass einzelne Menschen einen Unterschied machen. In Psalm 106 zum Beispiel, in dem die Schuld des Volkes Israels aufgezeigt wird, aber ebenso die Güte Gottes, wird gleich an zwei Stellen erwähnt, dass einzelne Menschen das Schicksal vieler in der Hand hatten und veränderten:
Das Volk wandte sich immer und immer wieder von Gott ab, der die Menschen immer wieder gerettet und gesegnet hatte. Gott war natürlich wenig begeistert von der Undankbarkeit und Aufmüpfigkeit seiner Kinder. In Vers 23 (HfA) heißt es dann: „Schon sprach Gott davon, sie alle zu vernichten, doch Mose, sein Auserwählter, setzte sich für sie ein. Er wandte Gottes Zorn von ihnen ab, sodass sie nicht getötet wurden.“
Einsetzen für andere
Ein Mann, Mose, setzte sich für das Volk ein, und Gott wandte seinen Zorn von den Menschen ab. „Ja, der war ja auch ein Auserwählter!“, wirst du jetzt vielleicht sagen. Aber das bist du auch. Zwar wird gesagt, dass Gott mit Mose redete, wie mit einem Freund (2. Mose 33, 11) – und vielleicht denkst du, dass du keine so enge Beziehung zu Gott hast – aber du bist viel mehr. Du bist nicht nur ein Freund Gottes, sondern sein Kind!
Und dein Wort zählt viel bei Gott!
Nur ein paar Verse springt wieder ein Mensch in die Bresche für das Volk Israel: „Ihr gottloses Treiben reizte den Herrn zum Zorn, da brach eine schreckliche Seuche unter ihnen aus. Pinhas aber griff ein und hielt Gericht, und die Seuche hörte auf zu wüten“ (Psalm 106, 29-30 HfA).
Pinhas war der Enkel des ersten israelitischen Priesters Aaron. Es ist wahrscheinlich, dass auch er somit ein Priester war. Das machte ihn vielleicht damals vor Gottes Augen zu etwas Besonderem. Im 1. Petrus 2, 9 (HfA) lesen wir aber: „Ihr aber seid ein von Gott auserwähltes Volk, seine königlichen Priester, ihr gehört ganz zu ihm und seid sein Eigentum. Deshalb sollt ihr die großen Taten Gottes verkünden, der euch aus der Finsternis befreit und in sein wunderbares Licht geführt hat.“
Wir können einen Unterschied machen!
Man kann es drehen und wenden, wie man will. Wir haben keine geringere Stellung vor Gott. Und genau deshalb können auch wir einen Unterschied machen. Auch wir können für andere in die Bresche springen, können das Schicksal anderer Menschen verändern, können Segen fließen lassen. Auch wir können einen Unterschied machen – ganz egal, ob wir uns wie ein großer Scheinwerfer oder wie ein ganz kleines Licht fühlen.
Wenn du mit Gott über andere Menschen und ihr Schicksal sprichst, dann hat das Gewicht, denn du kommst zu ihm als sein Kind. Wenn du für andere betest, wirst du erleben, wie Mauern einreißen, Bindungen zerfallen und Dunkelheit zu Licht wird. Du kannst einen Unterschied machen.
„Entzieht euch der teuflischen Schlinge des Minderwertigkeitsgefühls! Jede und jeder ist begabt – bei aller Unterschiedlichkeit der Gaben. Die Quantität ist verschieden, aber nicht die Qualität“ (Walter Hümmer).
Sei gesegnet!
Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten https://juergens-gedanken.blogspot.com
Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de