Ein Detail fehlte
Als wir zusammen beim Frühstück saßen, habe ich meinem Sohn erzählt, dass ich ihn bei meiner Andacht erwähnt habe. Er lächelte etwas verlegen und wollte dann wissen, was ich über ihn geschrieben hätte. Ich fragte ihn, ob er sich daran erinnern könne, wie er seinen Nuckel über Bord in die Ostsee geworfen hat. Natürlich hatte er das nie vergessen, denn das Erlebnis war zu einschneidend für ihn. Aber er hat noch auf ein wichtiges Detail hingewiesen.
Joshua fragte: „Hast du über die Waffenrüstung von Gott geschrieben?“ Ich antwortete: „Nein, ich habe darüber geschrieben, dass Gott unser Schild ist, weil du als Belohnung ja ein Schild und ein Schwert bekommen hast!“
„Ich habe aber auch noch einen Helm bekommen“, protestierte mein Sohn, „eine Rüstung ist nur komplett, wenn es eine ganze Rüstung ist. Sonst nutzt sie nichts!“ Oh ja, recht hat er. Paulus schreibt nicht umsonst:
Legt die komplette Waffenrüstung Gottes an, damit ihr allen hinterhältigen Angriffen des Teufels widerstehen könnt. Denn wir kämpfen nicht gegen Menschen aus Fleisch und Blut, sondern gegen die bösen Mächte und Gewalten der unsichtbaren Welt, gegen jene Mächte der Finsternis, die diese Welt beherrschen, und gegen die bösen Geister in der Himmelswelt. Bedient euch der ganzen Waffenrüstung Gottes. Wenn es dann so weit ist, werdet ihr dem Bösen widerstehen können und noch aufrecht stehen, wenn ihr den Kampf gewonnen habt. (Epheser 6, 11-13 NLB)
Komplette Waffenrüstung
Gott legt uns nicht nur einen Schild hin oder ein Schwert, er hat eine komplette Waffenrüstung, damit wir uns gegen die Angriffe des Bösen wehren können. Er lässt uns in dieser Welt nicht allein. Aber wichtig ist, dass wir sie auch anlegen, denn ansonsten ist sie wenig hilfreich. Gott lässt uns also die Wahl.
Ich kann ein Teil greifen oder zwei oder eben alle Teile. Ich kann mich ausrüsten lassen oder quasi halb nackt durchs Leben gehen. Und was auf den ersten Blick als romantischer Ritterkampf aussieht, hat es in Wirklichkeit in sich.
Was enthält die komplette Ausrüstung Gottes
In den folgenden Versen (Epheser 6,14-18) wird die komplette Ausrüstung beschrieben. Vollständig sind wir gerüstet mit dem Gürtel der Wahrheit, dem Brustpanzer der Gerechtigkeit, den Schuhen des Friedens, dem Schild des Glaubens, dem Helm der Rettung und dem Schwert des Wortes Gottes.
Wenn ich anschaue, wovor diese Dinge schützen, dann sehe ich: Wenn ich diese Waffenrüstung anlege, dann stehe ich ein gegen Lüge, gegen Ungerechtigkeit, für den Frieden, für den Glauben, gegen den Zweifel, dass ich nicht gerettet bin und für das Wort Gottes.
Vielleicht fragst du dich jetzt, was das ganze soll. Wir sind doch nicht auf einem Turnier auf einem Mittelalterfest. Wenn wir als Christen durch das Leben gehen, dann ist es in unseren Breitengraden eher unwahrscheinlich, dass wir unseres Glaubens wegen körperlich verfolgt werden.
Immer wieder Entscheidungen
Aber wir werden immer wieder vor Entscheidungen gestellt, zum Beispiel, wenn unser Chef etwas von uns verlangt, von dem wir wissen, dass es gegen Gottes Willen ist. Wir werden früher oder später mit Zweifeln übersät, ob unser Glaube wahr ist. Menschen werden versuchen, uns Lügen einzutrichtern und als wahr zu verkaufen – was in Zeiten von Corona und Ukraine-Krieg allgegenwärtig scheint.
Wir werden mit Ungerechtigkeit konfrontiert und damit, dass Menschen versuchen, das Wort Gottes zu verdrehen. Das Ziel ist immer dasselbe: Ein Christ mit einem schwachen Glauben kann wenig ausrichten. Ein Christ mit starkem Glauben kann Berge bewegen.
Es geht – ganz klar – nicht gegen andere Menschen, sondern gegen alles, was unseren Glauben fade, lau und langweilig machen möchte. Ein altes, deutsches Sprichwort sagt deswegen nicht zu Unrecht: „Ein halber Christ ist ein ganzer Mist“ (Christian Dietrich Grabbe).
Sei gesegnet!
Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com
Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de