Eine Sanduhr steht nehmeben einem Kästchen worauf Blumen stehen

Nutzen wir unsere Zeit weise?

In seinem Brief an die Gemeinde in Ephesus warnt Paulus eindringlich: „Achtet also genau darauf, wie ihr lebt: nicht wie unwissende, sondern wie weise Menschen. Nutzt die Zeit, so gut ihr könnt, denn wir leben in einer schlimmen Zeit“ (Epheser 5, 15-16 HfA). Tun wir das eigentlich, unsere Zeit „weise“ zu nutzen?

Paulus sprach nicht von der Corona-Pandemie, als er die „schlimmen Zeiten“ erwähnte, obwohl diese für so manchen auch schlimm ist. Die Zeit damals ist sicherlich nicht mit der heutigen zu vergleichen. Zu Paulus Zeiten riskierten Christen ihre körperliche Unversehrtheit, ja sogar die Todesstrafe, wenn sie sich zu Jesus bekannten. 

Entscheidung

Aber auch damals hatte der Tag 24 Stunden und die Stunde 60 Minuten. Das Großartige an der Zeit ist, dass wir selbst die Wahl haben, was wir aus ihr machen. Ich kann entscheiden, wann ich ins Bett gehe und wie viele Stunden ich schlafe. Ich kann mich entscheiden, was ich in meiner Freizeit mache, mit wem ich mich treffe und, ob Gott sie von mir abbekommt oder nicht.

Das Schwierige an der Zeit ist, dass ich sie nie zurückdrehen kann. Wenn ich mich entscheide, meine Zeit mit einer Sache zu verbringen, dann ist das eine Entscheidung für die Ewigkeit. Und wie leichtfertig wir oft mit diesen Entscheidungen umgehen, sehen wir dann, wenn wir sie am liebsten zurückdrehen würden. Aber dann ist es zu spät.

Unsere Zeit ist das Wertvollste und Wichtigste, was wir haben hier auf Erden, denn sie ist begrenzt und kann durch nichts verlängert werden. Deswegen allein hat Paulus recht, wenn er schreibt, wir sollten wie weise Menschen leben. 

Manchmal wird uns das erst bewusst, wenn unsere Zeit anders verläuft, als wir das geplant hatten. 

Meine Frau Alexandra ist mit unseren Kindern gerade zu Hause in Quarantäne. Allen geht es gut, aber sie erleben gerade, was es bedeutet, aus dem Alltag herausgerissen zu sein und mehr Zeit mit weniger Optionen zu haben. 

Natürlich gehen die Tage auch weiter und die drei machen das wirklich prima. Aber jetzt, wo sie ihren Tag so ganz anders gestalten müssen als sonst, fällt ihnen auf, was sie alles vermissen (oder auch nicht vermissen).

Plätschern unsere Tage nur so dahin?

Es ist gut, immer wieder darauf zu schauen, wie wir unsere Zeit verbringen, denn: Die Art und Weise, wie wir sie verbringen, ist eine der besten Möglichkeiten, um die Haltung unseres Herzens zu beurteilen. 

Mich stört es zum Beispiel, wenn unsere Kinder gerne den ganzen Tag vor dem Computer oder der Spielekonsole hängen. Nichts gegen den Spaß, aber das Leben hat doch mehr zu bieten. Beobachte ich mein Leben genauso kritisch und treffe dann die richtigen Entscheidungen – oder plätschern meine Tage nur so dahin?

Und für mich stellt sich natürlich auch die Frage: Wie viel Zeit und Raum hat Gott in meinem Leben. Wenn Jesus sagt: „Ich bin der Weg, ich bin die Wahrheit, und ich bin das Leben!“ (Johannes 14, 6 HfA), dann wäre es sinnvoll, sie mit ihm zu verbringen, zumindest, wenn ich ein erfülltes Leben haben möchte. 

Denke einmal darüber nach, ob du sie“weise“ einteilst, oder ob du sie oft gerne wieder zurückdrehen würdest. Wenn du siehst, dass es gut wäre, Korrekturen vorzunehmen, dann bitte Gott dir zu zeigen, wo und wie du Zeiten „sinnvoll“ einsetzen kannst und bitte ihn um ein gutes Zeitmanagement, damit du genug Zeit hast, ein erfülltes Leben zu leben – neben all den alltäglichen Dingen, die ja auch dazugehören. 

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de