Fürbitte
Das Wort „Fürbitte“ bedeutet schlicht, dass ich für andere bete, dass ich für andere bitte. Fürbitte ist ein Weg, andere zu lieben, indem ich ihre Namen vor Gott bringe und für sie und ihre Bedürfnisse bete. Wie oft habe ich das schon zu anderen gesagt: „Ich bete für dich!“ – und dann im Alltag war dieser gute Vorsatz schnell vergessen. Fürbitte ist deswegen so wichtig, weil es viele Menschen gibt, die selbst nicht beten. Das liegt sehr oft daran, dass sie Gott gar nicht kennen oder gar nicht wissen, wie man mit ihm spricht. Oder aber, Menschen beten nicht (mehr), weil ihnen die Kraft dazu fehlt. Sie gehen gerade durch ein tiefes, finsteres Tal in ihrem Leben.
Liebesdienst
Manchmal ist der Schmerz im Leben so groß oder die Trauer oder Mutlosigkeit, dass man den Mund einfach nicht auf bekommt, um seine Situation Gott darzulegen. Auch für diese Menschen ist die Fürbitte ein Liebesdienst, denn du stehst für diese Leute vor Gott ein, die es allein nicht packen.
Vielleicht denkst du: „Das macht doch eh keinen Sinn. Der Mensch weiß gar nicht, dass ich für ihn bete, und eine Antwort von Gott habe ich auch noch nie erhalten.“ Ich will dich heute ermutigen, es trotzdem zu tun.
Ich bin fest davon überzeugt, dass wir Menschen Gutes tun, wenn wir für sie beten. Ich könnte das, was ich tue, nicht tun, wenn ich nicht wüsste, dass Menschen für mich beten. Es fängt mit der Inspiration an, die ich jeden Tag benötige und hört bei dem Schutz auf, den ich brauche.
Licht ins Dunkel bringen
Der Widersacher Gottes mag es gar nicht, wenn Menschen Licht ins Dunkel bringen. Und er versucht besonders denen zu schaden, die in der ersten Reihe stehen. Deswegen brauchen wir es, dass wir füreinander beten.
Im 1. Thessalonicher 5, 25 (HfA) heißt es treffend: „Wir beten für euch. Betet auch ihr für uns, liebe Brüder und Schwestern.„
Ich weiß, dass es nicht einfach ist, sich überhaupt regelmäßig Zeit zum Beten zu nehmen, wenn man nicht gerade selbst in Not ist. Dich möchte ich aber ermutigen, Gott näherzukommen, indem du dir bewusst Zeiten für das Gebet nimmst – und in denen du nicht nur für deine eigenen Anliegen betest, sondern für die Menschen um dich herum.
Geistliche Reife
Fang an mit den Leuten, die du lieb hast, deiner Familie, deinen Freunden und dann erweitere den Kreis. Bete für deinen Arbeitgeber genauso, wie für deine Nachbarn. Von großer Liebe und geistlicher Reife zeugt es, wenn du anfängst, für die zu beten, die dir das Leben schwermachen.
Nicht dafür, dass Gott sie so ändert, wie du sie gerne hättest, sondern dafür, dass Gott sie segnet und ihnen schenkt, was sie in ihrem Leben brauchen. Es wird Zeiten geben, in denen du der einzige Mensch auf der Welt bist, der für diese Menschen betet.
Ich bin mir sicher, bei meiner Kindheit, die von Atheismus meiner Mutter, ihrem Alkoholismus und den Folgen davon geprägt war, wäre ich nie auf die Füße gefallen, hätte ich nie Gott kennengelernt und hätte nie den Fluch der Vergangenheit brechen können, wenn meine Uroma nicht für mich gebetet hätte.
Nur erahnen kann ich, wie viele Tränen sie für mich geweint und wie viele Stunden sie für mich gebetet hat. Deine Gebete bringen Licht in das Dunkel von Menschen, seien es die täglichen Nöte, sei es aber auch die Frage, ob diese Menschen ihr Herz irgendwann für Gott öffnen. Dein Gebet kann den Verlauf von Menschen radikal ändern!
Ein erstes Gebet könnte zum Beispiel lauten: „Vater, bitte zeige mir, für wen ich heute beten soll. Danke, dass Du in jeder ihrer Situationen und auch in der meinen wirkst! In Jesu Namen, Amen.“
Sei gesegnet!
„Durch die Bosheit anderer sollen wir nicht bitter, sondern Fürbitter werden“ (Arno Backhaus).
Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com
Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de