Lachendes Frauengesicht

Midlife-Crisis

Eigentlich müsste ich schon lange in meiner Midlife-Crisis sein. Alt genug bin ich ja. Denn spätestens, wenn im Bus junge Leute für dich aufstehen, dann weißt du, du hast den Zenit deines Lebens überschritten und die Jugend nun wirklich hinter dir gelassen – wobei heutzutage ja kaum noch jemand für ältere Leute aufsteht.

Vielleicht wartet meine Lebenskrise ja auch hinter einer der nächsten Ecken auf mich, aber bis dahin habe ich beschlossen, mein Leben zu genießen. Obwohl ich schon zugeben muss, dass Themen, dir mir als junger Mensch unwichtig waren, plötzlich an Wichtigkeit gewinnen.

Der Tod kommt näher

„Die Einschläge kommen näher“, sage ich manchmal, denn ich sehe, dass ich immer wieder erleben muss, dass Menschen meines Jahrganges sterben. Ich habe auch schon eine Reihe Leute beerdigen müssen, die jünger waren als ich.

Der Tod beginnt für viele Menschen präsenter zu werden, je älter sie sind. Irgendwie hat man ja auch das Gefühl, ihm näherzukommen, auch, wenn man hofft, selbst sehr alt zu werden.

Habt keine Angst

Jesus kennt dieses Gefühl – und er antwortet, wie so oft – fast schon seelsorgerisch auf unsere Ängste: „Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich! In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen. Wenn’s nicht so wäre, hätte ich dann zu euch gesagt: Ich gehe hin, euch die Stätte zu bereiten? Und wenn ich hingehe, euch die Stätte zu bereiten, will ich wiederkommen und euch zu mir nehmen, auf dass auch ihr seid, wo ich bin. Und wo ich hingehe – den Weg dahin wisst ihr“ (Johannes 14,1-4).

Auch Jesus wusste, dass er sterben würde – und das sogar nicht allzu lange, nachdem er seinen Zuhörern Mut zugesprochen hat. Aber er ruft uns Menschen zu: „Habt keine Angst. Gott hat alles unter Kontrolle. Das Leben ist nicht das Ende, es wartet eine neue Heimat auf euch!“ Gar nicht so einfach, hier Vertrauen zu haben.

ER trägt uns!

Wenn wir mit dem Auto längere Strecken fahren, dann passiert es bis heute, dass meine Kinder auf dem Rücksitz einschlafen. Und so schwer es mir fällt, meist trage ich sie dann vom Auto die Treppen hoch in ihr Zimmer und ins Bett.

Irgendwann musste ich einmal denken: Tut Gott nicht genau dasselbe mit uns? Er trägt uns, denn er weiß mehr, als wir. Er bringt uns an einen Ort der Ruhe, an dem wir sicher sind. In Gottes Weltordnung ist das Ende des Körpers der Beginn des Lebens.

Was Gott tut, ist, uns nach Hause zu holen, wenn wir sterben, an einen sicheren Ort, an einen guten Ort. Sterben beutetet Schmerz für die, die noch bleiben – ganz klar. Aber das berühmte: „Es war besser so, jetzt ist er erlöst, jetzt ist sie frei“, das ich bei Vorbereitungen zu Beerdigungen immer wieder höre, ist eben für Christen mehr als ein tröstlicher Spruch.

Vertraue ich?

Es bleibt die Frage: Vertraue ich, dass das, was Jesus sagt, wahr ist oder ist es nur Balsam für die Seele, um uns Menschen ruhig zu stellen? Ganz ehrlich? Jesus muss es wissen, was nach dem Tod kommt. ER hat diese Welt erschaffen, er weiß, wie sie funktioniert.

Den Sündenfall hat ER erlebt, mit dem Krankheit, Leid und Tod in die Welt kamen. ER ist für die Lösung auf die Erde gekommen und hat das Problem mit ans Kreuz genommen. Tot war ER – und war drei Tage später wieder da. So unfassbar wie das ist, wenn es einen gibt, der weiß, was nach dem Tod kommt, dann ist es Jesus.

Und wenn Jesus aus Liebe zu uns freiwillig alle Schuld bezahlt hat und sich hat kreuzigen lassen, welches Motiv sollte ER haben, uns dann in diesem wichtigen Punkt anzulügen.

Ich habe große Lust, noch viele Jahre auf dieser Welt zu leben, denn das Leben ist wunderschön. Aber umhauen tut mich das derzeit nicht, dass auch ich eines Tages gehen muss. Hast du auch dieses Vertrauen? Oder treibt dich die Panik davor, dass eines Tages auch dein Herz aufhört zu schlagen?

Und was müsste Gott tun, um dir deine Angst zu nehmen?

Sei gesegnet!

„Der Tod ist nicht der Schlusspunkt unseres Lebens, sondern höchstens ein Semikolon“ (Detlev Fleischhammel).

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de