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Warten

Warten ist eines der Dinge, die wenige Menschen angenehm finden. Ein gutes Beispiel ist die Schlange an der Supermarktkasse. Wenn du eine Reihe Menschen vor dir stehen siehst, dann sinkt die Stimmung, und immer wieder hört man dann, wie irgendjemand genervt durch den Laden ruft: „Könn‘ se nich mal ne zweite Kasse uffmachen?“

Oder aber auch das Warten beim Arzt. Irgendwie gehört das dazu und dennoch nervt es total, im Wartezimmer zu sitzen und zu warten, bis endlich der eigene Name aufgerufen wird. Niemand wartet gerne. Weder wenn der Zug verspätet ist, noch, wenn man Hunger hat und im Restaurant ewig der Kellner nicht kommt.

Es gibt aber auch ein gespanntes Warten, z. B., wenn du in einen Neopren-Anzug gepellt, mit Schnorchel und Flossen ausgestattet auf einem Boot sitzt und weißt, dass dich gleich eine umwerfende Unterwasserwelt erwartet. Wenn du Bingo spielst und auf die nächste Zahl wartest oder, wenn du an einer Hochzeit teilnimmst und darauf wartest, bis die Braut endlich erscheint.

Genervt vom Warten?

Kurz bevor Jesus nach seiner Auferstehung die Erde verlassen hat, gibt er seinen Freunden eine Anweisung: „Verlasst Jerusalem nicht! Wartet darauf, dass in Erfüllung geht, was der Vater versprochen hat. Ihr habt es ja schon von mir gehört: Johannes hat mit Wasser getauft. Aber ihr werdet in wenigen Tagen mit dem Heiligen Geist getauft werden.“ (Apostelgeschichte 1, 4-5 BB).

Die Jünger haben gewartet, und wie vorhergesagt, wurde der Geist Gottes „ausgegossen“. Waren sie gespannt, was geschehen würde oder eher genervt, weil Gott nicht sofort handelte und sein Versprechen umsetzte?

Ich weiß es nicht, denn nichts davon wird berichtet. Dass die Jünger nicht die besten im Warten waren, hatten sie vor der Kreuzigung im Garten Gethsemane bewiesen, denn sie waren immer wieder eingeschlafen, als Jesus sie darum gebeten hatte, wach zu bleiben und zu warten.

Es lohnt sich zu warten!

Was ich aber weiß, ist, dass es sich lohnt zu warten, gespannt zu warten, was Gott tun wird. Die Freunde von Jesus warteten in Jerusalem darauf, dass Gott sein Versprechen wahr machen würde – und er tat es. Gott hat auch eine Menge Verheißungen für unser Leben gegeben, eine ganze Reihe Versprechen.

Und auf so manches müssen du und ich auch geduldig warten. Nicht alles erfüllt sich sofort. Warte ich auf Gott wie auf die Kassiererin im Supermarkt und denke, er könnte sich mal ein Stück beeilen? Oder warte ich gespannt, weil ich weiß, dass Gott genau heute etwas mit mir vorhat. Und morgen auch. Dass er dann geben wird, was gut für mich ist, wenn es dran ist?

Wartest du gespannt in deinem Leben auf Gott oder genervt, erwartungsvoll oder resigniert? Unsere Einstellung macht viel aus, wie wir unseren Alltag erleben.

Wie beginne ich den Tag?

Wenn du in freudiger Erwartung in den Tag gehst, dann wird diese Einstellung dir ein anderes Gefühl schenken, als wenn du genervt den Tag beginnst, weil Gott dir immer noch nicht sechs Richtige im Lotto geschenkt hat.

Gott hat dir heute einen neuen Tag geschenkt. Erwarte, dass er ihn auch mit seinem Segen begleitet! Du wirst viel offener sein für das, was Gott dir schenken möchte, wenn du das tust. Vielleicht sagt Gott dir heute ganz persönlich: „Warte darauf, dass in Erfüllung geht, was der Vater dir versprochen hat.“

Und vielleicht will dich der Vater genau heute ganz besonders beschenken. Bist du gespannt?

Sei gesegnet!

„Ich kann nicht anders leben, als immer wieder Neues und Großes von Gott zu erwarten“ (Hanna Ahrens).

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de