Eine Hand mit einem Schlangenring hält einen Apfel

Wahrheit oder Lüge?

Was ist wahr, was ist gelogen? Was manchmal bei einem Streit zwischen Kindern schon kaum herauszufinden ist, ist heutzutage bei den vielen öffentlichen Diskussionen kaum noch zu identifizieren. Man braucht sich nur die Argumente zweier Menschen anhören, die unterschiedlich zur Corona-Politik stehen, und ganz schnell fängt der eigene Kopf an zu rauchen. 

Wenn zwei Ansichten diametral gegenüber stehen, dann müsste doch die eine als richtig und die andere als falsch zu identifizieren sein. Aber ganz so einfach ist es nicht – und das nicht nur, weil Diskussionen emotional sehr aufgeladen sind. 

Schnell werden Schubladen geöffnet, Schlagworte genannt – auch beleidigende, „wissenschaftliche Erkenntnisse“ auf den Tisch gelegt – aber beide Positionen werden eher härter, als dass eine Annäherung stattfindet. Und gerade, wenn ich versuche, keinem zu unterstellen, er würde bewusst Lügen verbreiten, dann macht es die Sache der Wahrheitsfindung noch schwerer.

Manchmal habe ich das Gefühl: Selbst, wenn der liebe Gott mitreden würde, wären die Ohren verschlossen. Was geschieht, ist, dass Wahrheit und Lüge kaum mehr auseinander zu halten sind und das unsere Gesellschaft spaltet, wie selten zuvor. 

Streit

Der Riss sitzt tief und zieht sich durch alle Gesellschaftsschichten, durch Familien, Vereine und Gemeinden. Und eigentlich freut sich an der Situation nur einer: der Widersacher Gottes, das Böse.

Die Taktik ist so einfach, wie perfide. Man nehme ein paar Informationen, dazu eine Prise Emotionen und eine gute Portion Stolz und schon ist Streit vorprogrammiert. Und kaum einer durchschaut diesen Plan. Wir wähnen uns mit ruhigem Gewissen auf der richtigen Seite und geben anderen die Schuld am Desaster. 

Als das Böse das erste Mal in der Bibel erwähnt wird, ist die Taktik eine ähnliche. In Gestalt einer Schlange versucht es, den Menschen vom richtigen Weg abzubringen. Im 1. Mose 3, 1 (HfA) heißt es: „Die Schlange war listiger als alle anderen Tiere, die Gott, der Herr, gemacht hatte.

Es ist eben eine List, dass Laien sehr schnell von Argumenten „gewisser Fachleute“ überzeugt sind und sich dann festlegen. Und dann ist es leichter, sich abzuschotten mit seiner Meinung als einzugestehen, dass die meisten von uns eigentlich keine Ahnung haben.

Der List der Schlange ist es dann auch zu verdanken, dass Eva, die sicherlich nicht besonders böse oder verbohrt war, sich dann schnell beeinflussen ließ. Die Schlange sät Zweifel und hat damit Erfolg: „»Hat Gott wirklich gesagt, dass ihr von keinem Baum die Früchte essen dürft?«, fragte sie die Frau“ (1. Mose 3, 1 HfA).

Wahrheit

Was erst einmal aussieht, wie eine ganz normale Frage, ist billige Manipulation. Und diese Taktik geht bis heute auf. Da werden „kritische“ Fragen gestellt, es werden Halbwahrheiten verbreitet und Lügen so oft wiederholt, bis man sie für wahr hält.

In diesem Dilemma befand sich selbst Pilatus vor 2000 Jahren, als er Jesus beim Verhör fragte: »Wahrheit? Was ist das überhaupt?« (Johannes 18, 38 HfA). 

Bei allem Streit, den es über Corona, die Politik und ebenso über theologische Fragen gibt, bleibt eines wichtig. Es gibt eine Wahrheit, die unerschütterlich ist, nämlich, dass Gott uns Menschen liebt, leidenschaftlich und bedingungslos. Und dass er uns diese Liebe in unser Herz schenken will. 

Und kein Argument der Welt, keine Halbwahrheit und keine Lüge kann diese Liebe erschüttern. Lasst uns gerade in diesen Zeiten der Spaltung von dieser Liebe bestimmt sein und nicht auf die List der Schlange hereinfallen. Wenn sie ankommt und uns fragt: „Hat Gott wirklich gesagt …?“ – dann lasst uns antworten: Jesus hat gesagt, dass er der Weg, die Wahrheit und das Leben ist – und dass die Liebe regiert. 

Und lasst uns vor allem in unserem Handeln von dieser Liebe bestimmt sein, denn der Widersacher Gottes hat genug Triumph der Spaltung und Lieblosigkeit eingefahren. 

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de