Sonnenstrahlen scheinen durch die Bäume auf die Wiese

Pfingsten

„Am Pfingsttag waren alle versammelt. Plötzlich ertönte vom Himmel ein Brausen wie das Rauschen eines mächtigen Sturms und erfüllte das Haus, in dem sie versammelt waren“ (Apostelgeschichte 2, 2 NLB). So oder ähnlich wurde es gestern wieder in den meisten Kirchen und Gemeinden vorgelesen. Pfingsten ist  jetzt keiner der Sonntage im Jahr, an dem die Gottesdienste besonders gut besucht werden. Heute genießen auch die meisten Christen, die ich kenne, den freien Montag als Feiertag mit der Familie.  Ich frage mich ein bisschen: Was bleibt von Pfingsten? Nur ein freier Tag mehr, an dem wir ein langes Wochenende genießen können?

Immerhin ist es eines der christlichen Feste – neben Weihnachten und Ostern, die einst so wichtig waren, dass sie gleich an zwei Tagen hintereinander gefeiert wurden – und wir deswegen einen weiteren freien Tag genießen dürfen.

„An Pfingsten wurde die Kirche geboren“, so sagt man gerne. Das stimmt ja auch irgendwie. Aber Pfingsten ist doch so viel mehr, als das Geburtstagsfest einer Organisation, die an Relevanz in unserem Land immer mehr verliert.

Verwandlung der Menschen

An Pfingsten wurden Menschen verwandelt, als plötzlich das Brausen und Rauschen vom Himmel kam. Ein Petrus, der nur ein paar Wochen zuvor zu feige war, sich zu Jesus zu bekennen, steht plötzlich auf und predigt so feurig, dass mindestens 3000 Menschen sich für Jesus entscheiden.

Die Freunde von Jesus, die zwar einen Nachfolger für den Verräter Judas gewählt hatten, aber ansonsten zurückhaltend warteten, standen plötzlich auf und wurden zu eifrigen Wanderpredigern, die die Welt umkrempelten.

Aus Mutlosigkeit wurde plötzlich Mut. Aus Hoffnungslosigkeit Hoffnung. Plötzlich bewegte sich etwas, was später zur Kirche werden sollte. Die Jünger taten plötzlich  Zeichen und Wunder. Sie fingen an zu predigen und wurden mit übernatürlichen Gaben beschenkt.

Das Brausen und Rauschen kam nicht nur in das Haus, in dem sie alle versammelt waren. Es kam in das Leben von Menschen und veränderte sie von einer Sekunde zur anderen. „Und alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt“, so heißt es nur zwei Verse später.

Heiliger Geist

Das war das Geheimnis. Der Geist Gottes, der bis dato nur einzelne erfüllt und mit besonderen Gaben ausgestattet hatte, war plötzlich für alle da, so wie es die Propheten Jahrhunderte vorher vorausgesagt hatten.

Und plötzlich war Leben in der Bude. Nicht nur damals im Haus in Jerusalem, das Ganze wurde zu einer Bewegung, die sich von einer Ecke der Welt bis zur anderen verbreitete. Begeisterte Menschen wurden zu begeisterten Nachfolgern. Sie erzählten weiter, was sie mit diesem Jesus erleben würden, der gekreuzigt worden war, auferstanden und dann nach 40 weiteren Tagen wieder von dieser Erde verschwunden war.

Und das, was so unwahrscheinlich klingt, wie ein rosa, fliegender Elefant, war so überzeugend, dass sich immer mehr Menschen anschlossen und eigene Erfahrungen machten, dass dieser Jesus lebt und bis heute erfahrbar ist.

Und während ich so nachdenke, was man bei dem schönen Wetter heute an diesem freien Tag alles machen könnte, habe ich das Gefühl, dass ich so einiges in meinem Leben verpasse, was Gott eigentlich mit mir vorhätte.

Warum erlebe ich eigentlich so selten mein eigenes Pfingsten? Wann habe ich es das letzte Mal erlebt, dass mich der Geist Gottes erfüllt, ausstattet, verändert, sendet, mir Gaben schenkt, mich begeistert? Und hast du das auch schon einmal erlebt?

The day after

The day after – was bleibt von diesem Pfingsten? Ich hoffe mehr, als ein paar Gramm mehr auf den Rippen vom guten Essen, Kaffee und Kuchen. Gott hat mächtig etwas vor mit dir und mir …

Sei gesegnet!

„Viele Christen leben, als ob Pfingsten noch vor uns läge“ (Corrie ten Boom).

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de