Was für ein Segen!

Ein Freund meiner Tochter Sarah hat gerade eine kleine Schwester bekommen. Was für ein Segen für die Familie! Wenn gute Dinge passieren, dann kommt uns schnell dieser Gedanken in den Sinn. Ein frisch geborenes Baby, ein unerwarteter Geldsegen, Genesung nach einer Krankheit – bei all diesen Dingen sehen wir, wie sehr Gott seinen Segen schenkt!

Wenn sich aber dunkle Schatten über unser Leben legen, wenn Dinge geschehen, die uns nicht guttun, dann haben wir schnell das Gefühl, Gott hätte seinen Segen von uns genommen. Dunkle Zeiten mag niemand gerne. Wir stehen lieber fröhlich im Licht. 

Kann Dunkelheit ein Segen sein?

Aber hast du dir schon einmal Gedanken darüber gemacht, dass auch die Dunkelheit ein Segen sein kann? Jesus sagt einmal zu seinen Zuhörern: Ich sage euch die Wahrheit: Ein Weizenkorn, das nicht in den Boden kommt und stirbt, bleibt ein einzelnes Korn. In der Erde aber keimt es und bringt viel Frucht, obwohl es selbst dabei stirbt (Johannes 12, 24 HfA). 

Ein Same muss erst in die Dunkelheit, in die Erde fallen, bevor er Frucht bringen kann. Manchmal ist das im Leben eines Menschen auch so, dass Gott eine Zeit der Dunkelheit nutzt, damit wir Segen bringen können. 

Vorbereitung

Mose ist ein gutes Beispiel. Er war der verwöhnte Zieh-Sohn des Herrschers von Ägypten und wurde zum Mörder (2. Mose 2, 11). Er musste fliehen und eine lange, schwere Zeit in der Wüste verbringen. Aber ohne diese Zeit wäre er wohl nicht in der Lage gewesen, sein Volk von der Sklaverei zu befreien. 

Gott nutzte diese Zeit, um Mose vorzubereiten, um ihm zu verändern und auszurüsten, und erst dann begegnete er ihm und gab ihm seinen Auftrag. Niemand mag dunkle, schwere Zeiten. Aber sie gehören leider zu unserem Leben dazu und manchmal nutzt Gott sie, um uns zu segnen. 

So wie Mose nie ohne die dunkle Zeit vorbereitet wäre, vor den Pharao zu treten, das Volk zu befreien oder das Rote Meer zu teilen, so wie ein Same erst in die dunkle Erde muss, um aufzugehen, so können unsere dunklen Zeiten auch Zeiten besonderen Segens für uns sein. 

Gottes Nähe

Vielleicht erleben wir Gottes Nähe gerade in schweren Tagen ganz besonders. Vielleicht verändert sich unser Charakter so, dass wir Gottes Wille ganz neu erkennen und umsetzen können. Vielleicht segnet uns Gott in der Dunkelheit auf eine Art und Weise, wie er es in fröhlichen Tagen nicht tun würde. 

Das macht die Dunkelheit vielleicht für den Moment nicht heller, gibt aber Hoffnung. Denn, wenn ich weiß, dass Gott mich auch in der Dunkelheit nicht vergessen hat, dass er mich (vielleicht anders) auch in der Dunkelheit segnen möchte, dann kann ich schwere Zeiten besser ertragen und lebe hoffnungsvoller. 

„Die Welt wäre unerträglich, wenn Gott nur ein Licht hätte. Aber wir können uns trösten, er hat zwei Lichter. Eines, das in der Helligkeit des Tages den Weg weist, wenn Hoffnungen erfüllt werden und alles uns wohlgesinnt ist. Und ein anderes, das uns durch die Dunkelheit der Nacht leitet, wenn wir niedergeschlagen sind und Schwermut und Hoffnungslosigkeit in uns erwachen“ (Martin Luther King).

Sei gesegnet!

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de