ausgestreckte Hände

Wo lassen wir uns verführen?

Es gibt so viele Dinge, die eigentlich einen guten Hintergrund haben, aber dennoch zum Problem werden. Kurz nachdem Alfred Nobel den Sprengstoff erfunden hatte, fingen Menschen an, sich damit gegenseitig umzubringen. Produkte, die zur Linderung von Leid entwickelt wurden, dienten schnell dazu, sich zu berauschen. Und auch in unserer modernen Gesellschaft gibt es solche Phänomene. Schau dir einmal das Phänomen Handy an. Eigentlich eine tolle Sache. Man hat einen Computer mit in der Tasche, mit dem du mehr machen kannst, als mit einem stationären Computer zu Hause vor 10 Jahren. Und du kannst damit sogar telefonieren und Fotos und Videos erstellen.

Problem der Sucht

Das wäre so großartig, wenn es nicht das Problem der Sucht geben würde. Schau dich einmal um, wie viele Menschen gar nicht mehr anders können, als den ganzen Tag vor dem Monitor zu hocken. Die Verführung zum Bösen lauert eben überall.

Die Bibel spricht davon, dass es eine Macht gibt hinter dem Bösen, die sie Satan oder Teufel nennt (der sicherlich kein fröhlicher Gesell mit Pferdefuß und Hörnern ist). Ich weiß, dass es heutzutage unpopulär ist, daran zu glauben. Aber ich brauche mir nur die Welt anzuschauen, um zu sehen, dass etwas hinter dem Bösen stehen muss.

Ich brauche mir nur mein eigenes Leben anzuschauen, um zu erkennen, dass das Böse immer wieder an mir arbeitet, um mich vom Guten wegzureißen. Deswegen beten Christen jedes Mal beim Vaterunser: „… sondern erlöse uns von dem Bösen …“

Lass dich nicht verführen

Jeder von uns hat Schwachpunkte, bei denen wir leicht verführbar sind, Dinge zu tun oder zu sagen, von denen wir wissen, dass sie eigentlich falsch sind. Für den einen ist es der Alkohol oder andere berauschende Dinge, für den anderen ist es die Sexualität. Wieder andere lassen sich vom Geld verführen oder von Lästereien und Lüge, von Machtgier und Eitelkeit. Ich könnte die Liste lange fortführen.

Paulus schreibt: „Betrinkt euch nicht mit Wein; sonst ruiniert ihr damit euer Leben. Lasst euch stattdessen vom Heiligen Geist erfüllen“ (Epheser 5, 18 NLB). Viele Christen, die ich kenne, lehnen deswegen Alkohol strikt ab.

Das ist natürlich okay, aber ich glaube, dass Paulus hier viel tiefere Gedanken hat, als nur etwas zu verbieten. Immerhin hat Jesus sein erstes Wunder auf einer Hochzeit getan und hat den Wein vermehrt, damit die Party weitergehen konnte.

Die Macht des Bösen

Aber natürlich kannten sowohl Jesus als auch Paulus die Gefahr, die vom Alkohol ausgeht. Ich glaube, was Paulus hier sagt, ist, dass wir uns bewusst sein sollen, dass die Macht des Bösen uns verführen möchte, Dinge zu tun, die uns von Gott wegreißen, die uns und anderen schädigen und unser Leben zerstören.

Deswegen ist der Alkohol ein gutes Beispiel. Unzählige Menschen sind durch ihn kaputtgegangen, unzählige Familien deswegen zerbrochen und unzählige Kinderseelen deswegen geschädigt worden. Meist beginnt die Verführung in unserem Verstand.

Widersteht dem Teufel

Wenn wir darauf hereinfallen, dann sind wir schnell der Sünde verfallen. Eine kleine Lüge wird doch nicht schaden. Das eine Bier zu viel ist nicht schlimm. Die eine Seite im Internet wird mich schon nicht Porno-süchtig machen. Jeder betrügt doch das Finanzamt ein bisschen. Und lästern tun doch auch alle.

Und wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, dann ist das Gejammer groß. Deswegen fordert uns die Bibel auf: „Widersteht dem Teufel, und er wird euch verlassen“ (Jakobus 4, 7 NLB). Widerstehen ist manchmal gar nicht so einfach. Aber es gibt eine Hilfe.

Lasst euch vom Heiligen Geist erfüllen

Jemand hat mir mal gesagt, ich solle die Worte im Vaterunser doch einmal umdrehen. Statt: „Und führe uns nicht in Versuchung“, soll ich Gott bitten, mich „zu führen“, das Richtige zu tun, mich für das Richtige zu entscheiden und den richtigen Weg zu gehen.

Deshalb sagt Paulus auch: „Lasst euch stattdessen vom Heiligen Geist erfüllen.“ Wenn wir das tun, wenn wir den Geist Gottes bitten, uns immer wieder zu erfüllen, dann können wir den Versuchungen des Bösen widerstehen und den Kampf gewinnen.

Dann kann ich auch einen Wein trinken (wenn ich das mag), ohne dass der Wein Kontrolle über mich bekommt. Ich werde bei Internetseiten, die mir nicht guttun, vorher wegklicken, meine Handynutzung wird nicht zur Sucht führen und mein Mund wird aufhören zu lästern und zu lügen.

Und was auch immer deine Schwachpunkte sind, wird das Böse an Angriffsfläche verlieren.

Sei gesegnet!

„Wenn der Mensch sündigen geht, tanzt Satan vor ihm her“ (Midrasch).

Jürgen Ferrary für GottinBerlin

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