Karaffe, Nüsse und Weintrauben liegen auf einem Tisch

Party

Stell dir vor, du bist zu einer großen Party von einem deiner wichtigsten Freunde eingeladen worden. Das Fest ist in vollem Gange. Die Stimmung ist gut, das Essen war großartig, jetzt soll gleich der nächste Höhepunkt kommen, nämlich eine Band den Party-Teil einleiten.

Du schaust dich um, entdeckst aber keinen der Musiker. Irgendwann wirst du nervös und greifst zu deinem Handy. Es klingelt – und abheben tut der verschlafene Band-Chef, der dich fragt, was du zu so später Stunde von ihm willst.

Keine Panik

Wo er bleibe, fragst du ihn, denn sein Auftritt stehe unmittelbar bevor. Auf der anderen Seite hörst du kurzes Schweigen, dann ein panikhaftes: „Oh man, heute ist das? Ich dachte, die Feier ist erst nächste Woche!“

So ungefähr muss es Maria, der Mutter von Jesus, ergangen sein, als mitten auf einer Hochzeitsparty der Wein ausging. Irgendetwas muss schiefgelaufen sein, denn eigentlich gehörte Wein damals zu so einer Party ebenso dazu, wie heute eine Band oder ein DJ.

Was für Gefühle gingen Maria damals durch den Kopf? Es war eine furchtbar peinliche Situation, wenn auch kein Weltuntergang. Es ist eine der Situationen, bei denen wir uns gerne ins letzte Loch verkriechen würden. So etwas darf nicht passieren. Und wenn wir ehrlich sind, dann sind die meisten Probleme, mit denen wir konfrontiert werden, auf diesem Level.

Belastung

Selten haben die Dinge, die uns das Leben schwer machen, uns den Schweiß auf die Stirn treiben und unser Herz rasen lassen, eine nationale oder globale Bedeutung. Und dennoch belasten uns die kleinen und großen Fiaskos dermaßen, dass wir uns nach einem Notnagel sehnen.

Es ist erstaunlich, wie Maria in dieser Situation reagiert. Sie hätte ausrasten können, hätte hysterisch nach Hilfe rufen oder in panikhaftem Aktivismus verfallen können. Aber sie tut nichts dergleichen. Sie sieht das Problem und reagiert sofort, indem sie das Problem an die richtige Adresse bringt:

Während des Festes ging der Wein aus. Da sagte die Mutter von Jesus zu ihm: »Sie haben keinen Wein mehr!«“, so heißt es in Johannes 2, 3 (BB). Was Maria tut, ist, dass sie das Problem als Erstes Jesus darlegt, bevor sie mit irgendjemandem anderes spricht.

Erster Schritt

Sie nutzt das Gespräch mit Jesus als ersten Schritt. Mir fällt in meinem Leben auf, dass ich es oft nutze, wenn ich keinen anderen Ausweg mehr sehe, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist. Zu oft denke ich, ich wäre ein toller Typ, der sein Leben im Griff hat und selbst alle Probleme lösen kann.

Nicht wirklich klug, wenn ich darüber nachdenke. Seit Kindesbeinen werden wir darauf getrimmt, selbständig zu werden und Dinge selbst in Angriff zu nehmen. Wir freuen uns, wenn die Kinder in ihren eigenen Betten und nicht mehr bei uns übernachten, wenn sie einen Nachmittag oder Abend alleine zu Hause bleiben können, wenn sie den Weg zur Schule ohne uns finden.

Und dennoch hoffen wir, dass sie nie so erwachsen werden, dass sie nicht mehr nach Papa oder Mama rufen. Genauso fühlt Gott auch. Einer meiner absoluten Lieblingsverse in der Bibel steht in Psalm 18, 20 (GNB): „Rings um mich machte er (Gott) es weit und frei. Er liebt mich, darum half er mir.“

Gott liebt dich

Gott möchte dir und mir an der Seite stehen, nicht, weil wir so toll sind, nicht, weil wir so viel können oder so viel leisten, nicht weil wir so gut aussehen oder so viel Geld spenden, sondern, weil er uns liebt. Ich habe einmal gelesen: „Wenn Gott einen Kühlschrank hätte, dann würde er dein Foto darauf kleben. Hätte er eine Brieftasche, würde dein Bild darinnen stecken!“

Maria geht ohne Umschweife zu Jesus und weist auf das Problem hin. Sie dramatisiert nicht, sie bagatellisiert nicht. Sie ist nicht panisch, sondern vertraut, denn sie weiß: Jesus kann, ER will und ER wird helfen!

Lass uns versuchen, mit diesem Vertrauen in den Alltag zu gehen – und lass uns ebenso, wenn das nächste Fiasko vor der Tür steht, reagieren. Das erspart eine Menge grauer Haare, Bluthochdruck und schlaflose Nächte.

Sek gesegnet!

„Wenn es stimmt, dass Gott unser Vater ist, dann gefällt es ihm, wenn wir ihn bitten“ (Winfried Kuhn).

 

Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de