aufgeschlagene Bibel

Noch nicht in der Ewigkeit

Gestern habe ich das Bild benutzt, dass manche Menschen hoffen, ihr Glaube würde bedeuten, dass Gott sie von einer Blumenwiese zur nächsten im schönsten Sonnenschein springen lässt. Ich weiß gar nicht, ob mir mein Leben dann nicht zu langweilig wäre. Fehlt nur die Harfe in der Hand, und es wäre ein perfektes Klischee-Bild für das Leben im Himmel. Um es sehr deutlich zu sagen: So ein Leben hat Gott uns nie für die Erde versprochen.
Ich gebe zu, dass ich auf manches Unangenehme im Leben gerne verzichten würde, auf Leid, Schmerz, Krankheit und Trauer. Aber solange wir hier auf Erden sind, gibt es leider kein Leben, das davon verschont bleibt. Schließlich sind wir noch nicht in der Ewigkeit bei Gott.

Kampf gehört dazu

Wenn du deinen Glauben also danach misst, mit wie vielen oder wenigen Widerständen du durch dein Leben kommst, dann ist das sehr gefährlich. Es bedeutet nicht, dass du besonders gesegnet bist, wenn du wenig Gegenwind bekommst und dass du von Gott quasi vergessen wurdest, wenn Stürme auf dich niederprasseln.

Wenn du Durchbrüche erleben möchtest, dann gehört Kampf dazu. David musste gegen Goliath kämpfen. Er besiegte den Riesen, weil er Gott an seiner Seite wusste und der ihm alles mitgegeben hat, was er brauchte.

Der unerfahrene Gideon musste kämpfen. Aber auch er erlebte, dass Gott mit ihm war und ihn zum Sieg führte. Josua musste kämpfen, Simson musste kämpfen. Ich könnte die Liste lange fortführen. In der Bibel gibt es unzählige Helden, die kämpfen mussten, bevor sie einen Sieg einfahren konnten.

Kämpfe den guten Kampf des Glaubens

Paulus fordert dich und mich dementsprechend auch auf: „Kämpfe den guten Kampf des Glaubens“ (1. Timotheus 6, 12 NLB). Auch wir müssen in unserem Leben kämpfen, nicht gegen unseren Chef oder die Leute, die gegen uns lästern, sondern gegen das Böse, das dahinter steht. Paulus schreibt an anderer Stelle:

„Wir kämpfen nicht gegen Menschen aus Fleisch und Blut, sondern gegen die bösen Mächte und Gewalten der unsichtbaren Welt, gegen jene Mächte der Finsternis, die diese Welt beherrschen, und gegen die bösen Geister in der Himmelswelt“ (Epheser 6, 12 NLB).

Licht und Dunkel

Mir hat einmal ein lieber Bruder sinngemäß gesagt: „Werde nicht nervös, wenn du Kämpfen ausgesetzt bist. Das Licht vertreibt immer das Dunkel. Und je mehr du Licht bist, desto mehr wird sich das Dunkel dir entgegenstellen. Sei lieber nervös, wenn du keine Angriffe erlebst, denn das könnte bedeuten, dass du ganz schön lau geworden bist!“

 

Damals fand ich das wenig hilfreich, weil ich in einer sehr angefochtenen Zeit gelebt habe und dachte, ich könne nichts gegen die Angriffe gegen mich tun. Heute weiß ich: Gott war auch damals an meiner Seite. Er wollte, dass ich den Kampf überstehe, um einen Durchbruch in meinem Leben zu erringen, um weiterzukommen, um stärker zu werden.

Der Sieg gehört Gott

Es mag sein, dass ich nicht alle Kämpfe, die notwendig sind, auf Erden kämpfen werde. Es mag sogar sein, dass ich im Hier und Jetzt nicht alle Kämpfe gewinne. Aber ich weiß, dass ich nicht alleine bin. Ich weiß, dass Gott mich ausstatten wird mit dem, was ich brauche. Und ich weiß, der Sieg gehört ihm.

Und solange ich atme, will ich ein siegreiches Leben leben, auch, wenn Kämpfe dazugehören. Deswegen lasse ich mich nicht erschrecken, wenn mir der Wind entgegenbläst. Es gehört ja zu diesem Leben dazu. Ich lasse mich ausrüsten von Gott und werde dann das Dunkel mit Licht, den Hass mit Liebe, die Lüge mit Wahrheit, die Schwäche mit Gottes Stärke, den Gegenwind mit Rückenwind angehen.

Der Sieg ist schon lange vollbracht, denn Jesus wurde nicht nur am Kreuz umgebracht, Jesus lebt. Und seine Auferstehungskraft lebt in mir – auch, wenn ich körperlich oder seelisch schwach bin. Den Sieg kann mir niemand nehmen.

Sei siegreich und sei gesegnet!

„Wir brauchen keine Gewehre oder Pistolen für unseren Kampf, sondern geistliche Waffen – und die wichtigste davon in das Gebet“ (Franz Jägerstätter).

Weitere Gedanken und einen Song zum Tag gibt es hier: – zum selbst Lesen oder Weiterleiten – https://juergens-gedanken.blogspot.com

Jürgen Ferrary für GottinBerlin.de