Als Jesus damals geboren wurden, kamen Weise, Sterndeuter, aus fernen Landen. Sie hatten einen besonderen Stern am Himmel gesehen und erwarteten deshalb einen neuen, besonderen König, der das Licht der Welt erblickt hat. „Sie fragten: »Wo ist der neugeborene König der Juden? Denn wir haben seinen Stern im Osten gesehen und sind gekommen, um ihn anzubeten.«“, so heißt es in Matthäus 2,2 (BB). Der König war so ganz anders, als sie es erwartet hatten.
Er war nicht im Palast, er lag nicht im Bettchen, das eines Prinzen würdig gewesen wäre, er lag gar nicht in einem Bettchen. Wir alle kennen die Geschichte. Jesus kam in absolut ärmlichen Verhältnissen zur Welt, in Dreck und Gestank.
Und es sollte so bleiben, dass Jesus anders war, als es viele von ihm erwarteten und das, obwohl die Vorhersagen über ihn (und davon gibt es Hunderte im ersten Teil der Bibel), klar darauf hindeuteten. Viele Menschen hatten damals erwartet, Jesus würde ein starker Anführer werden, so wie König David es einst gewesen war.
Er würde das Zepter schwingen und mit starker Hand für Freiheit sorgen. Wenn man sich einen richtigen König vorstellt, dann doch in Prunkt und mit Macht. Macht hatte Jesus, mehr als alle Menschen zusammen. Aber er nutzte sie nur, um Gutes zu tun. Er sprach mit seinem Vater, und Menschen wurden geheilt, befreit, bekamen Frieden und Hoffnung.
Er war und ist kein König, der von oben herab regiert, er war und ist ein König, der dient. Allein der Prophet Jesaja sagt merhfach voraus, dass Jesus ein Diener ist. So heißt es in Jesaja 42,1-4 (BB): „Der Herr spricht: »Seht, hier ist mein Diener, zu dem ich stehe. Ihn habe ich auserwählt, und ich freue mich über ihn. Ich habe ihm meinen Geist gegeben, und er wird den Völkern mein Recht verkünden. Aber er schreit es nicht hinaus; er ruft nicht laut und lässt seine Stimme nicht durch die Straßen der Stadt hallen. Das geknickte Schilfrohr wird er nicht abbrechen und den glimmenden Docht nicht auslöschen. Unbeirrbar setzt er sich für das Recht ein. Er wird nicht müde, nie verliert er den Mut, bis er auf der ganzen Erde für Gerechtigkeit gesorgt hat. Selbst die Bewohner der Inseln und der fernen Küsten warten auf seine Weisung.«“
Und in Markus 10,45 (BB) sagte Jesus dies von sich selbst: „Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich bedienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele.“
Dass Jesus nicht der Herrscher ist, sondern der Diener, bedeutet zwei Dinge. Ein Aspekt dürfte uns sehr gefallen, der zweite vielleicht nicht jedem. Das Erste ist: Wenn Jesus der Diener ist, dann dient er auch uns, dir und mir, – mitten in unserem Leben -, wenn wir ihn bitten und ihn lassen. Das ist fantastisch, denn er ist nicht irgendein Diener, sondern der Sohn Gottes.
Das Zweite ist aber, dass auch wir von dem hohen Ross, auf dem wir manchmal so gerne sitzen, herabsteigen müssen, denn, wenn Christsein bedeutet, Jesus ähnlicher zu werden, dann bedeutet das auch, dass wir auch lernen sollen zu dienen. Jesus hat die Rolle des Dienens durch seine Handlungen vorgelebt – zum Beispiel, indem er seinen Jüngern die Füße wusch – eine Rolle, die dem Geringsten der Diener überlassen wurde, um die Besucher im eigenen Haus zu ehren, als Beispiel dafür, wie dieses Dienen in der Praxis aussehen könnte.
Wir stehen gerne ganz vorne in der Reihe, ganz oben auf dem Siegertreppchen. Wir sind gerne angesehen und erfolgreich. Jesus ist aber sehr deutlich, indem er sagt, dass die Letzten die Ersten sein werden und die Ersten die Letzten.
Wenn das Dienen zu einem Leben in Fülle dazugehört, nehmen wir uns etwas, wenn wir keine Diener werden. Deshalb sollten wir uns fragen: Wo sind wir uns zu fein, anderen zu dienen? Was haben wir für Ausreden? Wo sehen wir unsere Stellung in der Familie, der Arbeit, der Gemeinde vielleicht falsch? Das sind Fragen, die schwerer sein können, als die Gans mit Rotkohl und Klößen. Aber dennoch sind sie wichtig.
Wenn du Christ bist, wenn du Segen erleben willst, dann werde selbst ein Diener.
Sei gesegnet!
„Wir sollen Zeugen sein und keine Richter. Wir sollen Diener sein und keine Vorgesetzten. Wir sollen Respekt zeigen und niemanden verachten. Das ist das Leben von Christen“ (Anne van der Bijl).