Stacheldraht

Wenn selbst das Bankschließfach nicht sicher ist – wem vertraust du dann?

Jürgen Ferrary
10. April 2025

Es ist schon einige Jahre her, als neben der Kirche, in der ich damals als Pastor arbeitete, ein großes Polizeiaufgebot mich am Weg in die Gemeinde hindern wollte. Was war geschehen? Irgendjemand hatte einen Tunnel von außen in eine Bank gebuddelt, war dort eingebrochen und hatte alle Schließfächer geplündert. Bis heute ist der Täter unbekannt.

Besonders tragisch ist der Fall für die Betroffenen deswegen, weil man denkt, dass Dinge, die man im Schließfach einer Bank aufbewahrt, sicher vor Diebstahl und Zerstörung sind. Was legen Menschen also in Schließfächer? Dinge, die sehr wertvoll sind (materiell oder auch emotional), Erbstücke und wichtige Papiere.

Aber selbst eine Bank bietet keinen hundertprozentigen Schutz. Hundertprozentigen Schutz für das, was du ihm anvertraust, bietet allerdings Gott. Er wird sich darum kümmern, das hat er versprochen. Andere Menschen mögen nicht immer gut mit dem umgehen, was du ihnen überlasst, Gott ist zu 100 % zuverlässig.

Was du ihm anvertraust, darum wird er sich kümmern. Was gibt es gerade in deinem Leben, das du Gott anvertrauen solltest? Ich sage dir, was es ist – es ist das, worüber du dir Sorgen machst. Was auch immer dich nachts wach hält, das solltest du dem „Schließfach“ von Gottes Liebe anvertrauen.

Mir hat einmal jemand etwas Schockierendes ins Gesicht gesagt: „Sorgen sind praktizierter Atheismus!“ Das war hart, ist aber wahr, denn wenn ich an einen liebenden Gott glaube, der sogar seinen Sohn für mich hingegeben hat, dann müsste ich wissen, dass ich ihm vertrauen kann.

Sorgen bedeuten, so zu handeln, als hättest du keinen Vater im Himmel, der dich liebt und dem du vertrauen kannst. Es ist, als wärst du ein geistliches Waisenkind. Für die meisten Menschen ist es schwer, Dinge in Gottes „Schließfach“ zu legen, wenn sie Schmerzen haben, wenn sie leiden, wenn sie trauern.

Mein Vorbild in diesem Punkt ist der Apostel Paulus. Er hat immer wieder Rückschläge erlitten, ist ins Gefängnis geworfen worden oder misshandelt, musste um sein Leben fürchten oder wurde zumindest vertrieben. Aber Paulus wusste: Gerade, wenn man leidet, ist es am wichtigsten, Gott zu vertrauen.

Als er wieder einmal verhaftet worden war, schreibt er seinen zweiten Brief an die Gemeinde in Thessaloniki und beginnt gleich im ersten Kapitel mit folgenden Worten:

„Gott hat mich erwählt, ein Prediger, Apostel und Lehrer dieser Botschaft zu sein. 12 Das ist der Grund, warum ich hier im Gefängnis leide! Aber ich schäme mich deswegen nicht, weil ich ja weiß, auf wen ich mein Vertrauen gesetzt habe, und weil ich sicher bin, dass er bis zum Tag seines Kommens bewahren kann, was mir anvertraut wurde.“ (2. Thessalonicher 1,11-12 NLB).

Manchmal sagen mir andere, sie wären unsicher, ob sie ihr Leben Jesus geben möchten, weil sie Angst hätten, ihr Versprechen nicht halten zu können. Weißt du was? Das kannst du auch ebenso wenig, wie ich. Wir sind Menschen und haben unsere Schwächen.

Wir geben uns Mühe und enttäuschen dennoch immer wieder. Aber zum Glück hängt unsere Errettung nicht davon ab, wie gut wir unser Versprechen halten. Sie basiert darauf, dass Christus sein Versprechen hält und sich um das kümmert, was wir ihm anvertraut haben.

Lass mich dich heute fragen: Was richten Sorgen in deinem Leben an? Warum, denkst du, ist es manchmal einfacher, an deinem Schmerz festzuhalten, statt ihn Gott zu übergeben? Was solltest du heute Gott anvertrauen?

Sei gesegnet!

Mehr Gedanken

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner
Warning