Vor vielen Jahren war ich zu Besuch beim Vortrag eines „Einhandseglers“, also eines Mannes, der ganz alleine auf seinem Schiff die Ozeane bereist. Die Erlebnisse dieses Mannes waren sehr eindrücklich. Er erzählte von der Einsamkeit, von der Last, die es bedeutete, wenn er sich auf hoher See wehtat, von unbeschreiblichen Impressionen und wilden Tieren, aber auch von Gefahr und wüsten Stürmen.
Für einen Segler ist es fatal, in einen „perfekten Sturm“ zu kommen. Er ist nicht „perfekt“ im Sinne von „großartig“, sondern der Begriff meint, dass verschiedene Elemente zusammenkommen und den Sturm so gefährlich und unberechenbar machen. Alle Elemente – wie stürmische Winde, eine Kaltfront und ein heftiger Regen – arbeiten zusammen, um ein unüberwindbares Desaster zu erschaffen.
Solche „perfekten Stürme“ gibt es auch im Leben von Menschen. Ich sage immer, es wäre Murphys Gesetz, dass ein Unglück selten alleine kommt. Deine Waschmaschine gibt genau dann den Geist auf, wenn du weißt, dass dein Konto gerade leer ist. Und während du nachdenkst, wie du eine neue finanzierst, lässt sich dein Fernseher plötzlich nicht mehr einschalten.
Du verkrachst dich mit einem Freund dermaßen, dass ihr nicht mehr miteinander redet. Du bekommst deine Kündigung und gleichzeitig erhältst du eine schlimme Diagnose vom Arzt. Du denkst dir: Ein Unglück könnte ich ja vielleicht noch stemmen, aber jetzt komme ich wirklich an meine Grenzen!
Paulus kannte auch „perfekte Stürme“, sowohl in seinem Leben als auch auf dem Wasser. Als er einem „perfekten Sturm“ auf dem Meer gegenüberstand, sagte er den Seeleuten: „Letzte Nacht stand plötzlich ein Engel vor mir – ein Engel des Gottes, dem ich gehöre und dem ich diene. Er sagte: ›Hab keine Angst, Paulus! Du musst noch vor den Kaiser treten. Deinetwegen schenkt Gott auch all denen das Leben, die mit dir auf dem Schiff sind‹“(Apostelgeschichte 27,23-24 BB).
Paulus wusste, dass wenn du deine Bitten und dein Flehen vor Gott bringst, er deinem Herzen genau denselben Frieden schenken kann und schenken will, den er auf dem Schiff erlebt hat. Es war für ihn keine Theorie, sondern Lebenserfahrung. Und so schreibt er später in einem seiner Briefe: „Und der Friede Gottes, der alles Verstehen übersteigt, soll eure Herzen und Gedanken behüten. Er soll sie bewahren in der Gemeinschaft mit Jesus Christus“ (Philipper 4,7 BB).
Auf dem sinkenden Schiff sandte Gott einen Engel, um Paulus zu dienen. Und er wird auch dir beistehen. Im Gegensatz zur Welt hat Gott unbegrenzte Ressourcen, und sein Frieden ist dauerhaft. Vielleicht hast du schon gebetet, aber noch nichts gehört. Gib nicht auf!
Wenn du Gott suchst, wirst du ihn finden. Suche ihn also zuerst. Beginne mit Anbetung und Dankbarkeit – das bedeutet, schau auf das, wer und was Gott ist und das, was er schon in deinem Leben getan hat. Und dann erzähle Gott von deinen Ängsten und Bedrängnissen. Rufe um Hilfe und gib deine Schwäche zu.
Gut ist es auch, wenn du nicht alleine versuchst, durch den Sturm zu kommen. Sei kein Einhandsegler, sondern suche die Gemeinschaft. Erwarte, Gott zu sehen, der für dich kämpft. Er ist nahe, so nahe wie dein nächster Atemzug. Vielleicht stehst du einem perfekten Sturm gegenüber, aber Jesus bietet dir den perfekten Frieden an.
Sei gesegnet!
„Lasst uns nicht auf unseren Glauben, nicht auf die Stürme um uns herum sehen, sondern auf Jesus, dann können wir auf den Wellen gehen“ (Corrie ten Boom).